6 / Weihnachten im Mühlenbecker Land Advent, Weihnachten naht – und draußen wird es zunehmend dunkel und kälter, oft ungemütlich nass. In dieser Zeit wächst die Sehnsucht nach Gemütlichkeit, nach gutem Miteinander oder kuscheliger Ruhe, besinnlich oder fröhlich, Hauptsache schön soll sie sein, die Weihnachtszeit. Die Realität sieht oft anders aus: Hektik, Stress, Infektionen und irgendwie immer zu wenig Zeit oder aber niemand, der Zeit und Ruhe hat … und das soll dann weihnachtlich sein? Ja, das gehört schon seit Anbeginn zu Weihnachten. Die Sehnsucht und das „Drumherum“ , das so gar nicht beschaulich ist. Das war schon bei der allerersten Weihnacht so: die politische Situation, nun ja, stabil schon, aber nicht so, wie man es sich wünschte. Maria und Joseph, ein junges Paar mit ziemlich holpriger Familiengeschichte, da war die Sache mit der eigenwilligen Vaterschaft und dann die Geburt unterwegs. Keiner da, der sich interessiert hätte. Nur ein paar abgerissene Typen kamen vorbei. Es war kalt, sie waren allein – und sie erlebten ein Wunder. Zunächst vielleicht „nur“ das Wunder der Geburt. Ein kleines Menschenkind, mitten in der Nacht, in chaotischen Umständen. Aber da war dann noch mehr, viel mehr. Engel, die gesungen haben, ein Engel mit einer Freudenbotschaft: »Ehre sei Gott im Himmel! Denn er bringt der Welt Frieden und wendet sich den Menschen in Liebe zu.« (Luk.2,14) Irgendwie passte das alles gar nicht so richtig zusammen. Die Dunkelheit und die Freudenbotschaft, die Einsamkeit und die Engel, das neugeborene Kind und das Stroh. Weihnachten begann in einem Stall. Dort kam Gott zu uns Menschen. Ich wünsche uns in unseren vielleicht chaotischen oder einsamen Weihnachtstagen dieses Weihnachtswunder – und die Offenheit, es zu bemerken, wenn Gott ankommt. Da, wo du gerade bist. Bleiben Sie behütet, Ihre Pfarrerin Heike Krafscheck Heike Krafscheck Sind Sie bereit für einWunder?
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