Mühlenspiegel 43

46 / Nachrichten aus dem Rathaus Der Neubau soll durch eine neue Sechsfeld-Doppelstock-Sporthalle ergänzt werden und gemeinsam mit den bestehenden Hortgebäuden und den vorhandenen Außensportflächen einen modernen Schul- und Sportstandort schaffen. Die Planung berücksichtigt den uneingeschränkten Betrieb der bestehenden Schule und Sporthalle während der gesamten Planungs- und Bauphase. Übergeordnetes Ziel der Studie ist die Stärkung städtebaulicher Verbindungen und die Schaffung klarer Raumstrukturen über das Schulgelände hinaus. Die Ausrichtung des Campus hin zur Hauptstraße soll den Anspruch an Offenheit und Gemeinnützigkeit unterstreichen. Die Gebäude stehen nach dem Schulbetrieb auch der Öffentlichkeit zur Verfügung, so z.B. können Gemeindeveranstaltungen in der Aula / Mensa stattfinden. Es ist geplant, die moderne Sporthalle neben dem Schulsport auch für den Vereinssport zu nutzen. Der Bildungscampus soll sich sowohl funktional als auch räumlich besser in die dörfliche Struktur der Gemeinde Mühlenbeck einfügen. Der Maßstab und die Gliederung der Gebäude passen sich der Umgebung an. An alles gedacht Der Neubau der Schule soll heutigen und auch zukünftigen Ansprüchen an das Lernen genügen. Hierfür ist die Schaffung eines differenzierten Raumangebotes geplant. Große, offene Räume und kleine, geborgene Rückzugsorte reihen sich in einer ansprechenden Raumstruktur aneinander. Jahrgänge werden in Clustern, oder auch in sogenannten Compartments zusammengefasst. Damit wird klassenübergreifendes Lernen ermöglicht. Offene Lernräume ergänzen die bewährten Klassenräume und bieten ein vielfältiges Raumangebot für den Unterricht und die Pausen. Die Aula / Mensa und Bibliothek bilden den Mehrzweckbereich und sollen in einem offenen Raumverbund angeordnet werden. Die Dachflächen der Aula / Mensa werden als Erweiterung der Schulhofflächen und als wertvolle Freiraumressource verstanden. Der Inbezugsetzung von Innenraum und Außenraum kommt besondere Bedeutung zu. Im Rahmen der Studie wird die effizienteste Bauweise für die Neubauten eruiert. Derzeitiger Favorit ist eine Holz-Beton-Verbundbauweise, um den Anteil der nachwachsenden Rohstoffe unter Einhaltung der gängigen Brandschutznormen zu maximieren. Die Bauweise wird kreislauffähig sein, das heisst, es wird auf Klebeverbindungen und Verbundmaterialien zugunsten mechanischer Verbindungen und natürlicher Materialien verzichtet. Das ermöglicht die einfache Trennung und Wiederverwertung der Baumaterialien nach Ablauf Ihrer Lebensdauer. Auf Technik soll, wo es sich anbietet, verzichtet werden. So wird möglichst die natürliche Belichtung und Belüftung optimal ausgenutzt werden. Laubengängen an den Außenseiten der Gebäude bilden den zweiten Rettungsweg und verschatten die Schulräume im Sommer, wenn die Sonne im Zenit steht. Im Rahmen des Regenwassermanagements werden die Dächer als Retentionsdächer ausgebildet. Ein Großteil des Regenwassers wird im Dachaufbau gespeichert und durch Verdunstung wieder in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt. Der Einsatz erneuerbarer Energien versteht sich von selbst. Drei Varianten – ein Ziel Im Rahmen einer Studie werden verschiedene Varianten untersucht und miteinander verglichen. Die Arbeitstitel lauten: 1. Die Windmühle - Sie bildet eine Art Vier-Seitenhof mit dem Hortgebäude. Die Dachfläche der Aula ist als Erweiterung der Außenflächen gedacht. Diese Variante ist kompakt und bildet eine in sich schlüssige Einheit. 2. Der Reißverschluss - Neubau und Bestand werden in einer kammartigen Struktur miteinander verbunden. Im Inneren entsteht eine Hauptstraße mit den wichtigsten Funktionen. Der spannende Wechsel aus Baukörper und Freiraum besticht in dieser Variante. 3. Drei plus Eins - Diese Variante bezieht sich auf den Bestand, bleibt dabei aber weitestgehend selbstständig. Sie regelt die Außenräume und Zugänge ähnlich klar wie die anderen Varianten, bietet allerdings weniger spannende räumliche Beziehungen. Mühlenbeck Am Standort der Käthe-Kollwitz-Grundschule Mühlenbeck soll ein moderner Bildungscampus entstehen. Aufgrund der unzureichenden Raumgrößen, Mängel im Schallschutz und der für heutige Belange ungeeigneten Raumstruktur der bestehenden Typenschule Erfurt ist an selber Stelle der Neubau einer zukunftsfähigen Grundschule für 560 Kinder geplant. Eine Idee, die für die Entscheidungsfindung bei den weiterführenden Gesprächen mit der Kommunalpolitik und der Schule als Grundlage dienen könnte stellen wir ihnen hier vor: Bildungscampus Grundschule III 900,00 m2 Grundschule II 780,00 m2 Grundschule III 923,00 m2 Hauptstraße Grundstücksgrenze Grundstücksgrenze Grundstücksgrenze Grundstücksgrenze 17 Parkplätze Schulhof Hort III 23 Parkplätze Grundschule Systembau II Sporthalle IV (27x45) - 36x48 1.590 m2 6,50 Schulhof Geometrie-Verbund Lageplan M. 1:1.000 Eine Möglichkeit, wie es später aussehen könnte...

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