12 / Unser Haushalt 2024 DIE KÄMMEREI – die Unverzichtbaren Die Kämmerei ist das Herzstück im Rathaus – unsere „Schatzkammer“. Alles was mit Geld und Finanzen zu tun hat, läuft über die Schreibtische in der Kämmerei. Aufgaben einer Kämmerei sind die Aufstellung der Haushaltssatzung sowie des Haushaltsplans, Erstellung des Jahresabschlusses, Kosten- und Leistungsrechnung, Zins- und Anlagemanagement. Die Hauptaufgabe ist die Erstellung des Haushaltsplanes; dieser enthält eine Gegenüberstellung aller geplanten Einnahmen und Ausgaben im entsprechenden Jahr einer Kommune. Unter einem Doppelhaushalt, das Wort haben Sie vielleicht auch schon gehört, versteht man, wenn gleich zwei Jahre in einem Haushalt veranschlagt werden. Unsere Kämmerin hat viel Verantwortung. Sie gestaltet die Finanzierungsstruktur unserer Kommune so, dass Zinsausgaben minimiert und der Weg für zukünftige Investitionen geebnet wird. Sie ist dafür verantwortlich, dass das komplette Finanzvermögen unserer Kommune sinnvoll angelegt wird. Das Steueramt, auch der Kämmerei zugeordnet, ist verantwortlich für die Einziehung von Gemeindesteuern (Grundsteuer, Gewerbesteuer, Hundesteuer) und Gebühren und Beiträgen (beispielsweise Straßenreinigung). Auch die Kasse ist der Kämmerei zugeordnet und beschäftigt sich mit der Abwicklung des allgemeinen Zahlungsverkehrs, der Bearbeitung von Insolvenzverfahren, dem Forderungsmanagement und den Mahn- und Vollstreckungsmaßnahmen. Im Mittelalter, als Kaiser und Könige regierten, gewann der Begriff Kämmerei an Bedeutung. Er stammt ursprünglich von dem lateinischen Begriff „camera“ ab. Es ist damit eine Kammer gemeint, und zwar die Schatzkammer! umgehen und alles im Griff haben! KG: Nach dem Abitur habe ich in einer kleinen privaten Bank in Berlin gelernt und später auch gearbeitet. 2003 entschloss ich mich, mein Interesse für Finanzen zu vertiefen und absolvierte ein Studium bei der Berliner Finanzverwaltung. Eine Haushaltsplanung ist keine Einzelleistung. Ich habe 11 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zusammen sind wir ein gutes Team. Wie bewerten Sie die mittelfristige und langfristige Finanzplanung? KG: Mittelfristig ist die Finanzplanung im grünen Bereich, es ist keine Kreditaufnahme vorgesehen. Langfristig lassen sich keine detaillierten Prognosen machen, da es – wie in den letzten Jahren geschehen – unberechenbare Parameter gibt, die Einfluss auf den Gemeindehaushalt nehmen. Diese Faktoren können vielfältig sein. Die Weltlage, der Krieg in der Ukraine, eine sich verändernde Inflation, die Energiekrise – all dies spiegelt sich natürlich auch im Gemeindehaushalt wieder. Solche Faktoren müssen bei einer Haushaltsplanung bedacht werden. Trotzdem ist es vermessen, eine langfristige Prognose abzugeben. Unvorhergesehenes kann schnell große Löcher in einen Haushalt reißen, gerade deshalb muss eine gewisse Flexibilität gewährleistet sein. Das Jahr 2024 und folgende Jahre werden gute Investitionsjahre für die Gemeinde sein. Können Sie uns noch als letzten Aspekt das „Investitionsjahr 2024“ erläutern? KG: In verschiedenen Bereichen werden teilweise hohe Investitionen getätigt. 2024 sind 8,5 Mio. Euro eingeplant, davon sind rund 3,5 Mio. mit Hilfe von Fördermittel in Planung. Investiert wird dieses Jahr unter anderem in: • Die Fortführung des grundhaften Straßenausbaus (Behrens- und Hermsdorfer Straße in Schildow; 1,3 Mio. Euro). • Die Fertigstellung der Erweiterung der Kindertagesstätte „Raupe Nimmersatt“. Es entsteht eine neue Krippe und ein eindrucksvolles Multifunktionshaus. • Geld fließt auch in den Grunderwerb der neuen Kindertagesstätte in Zühlsdorf (750.000 Euro). • Die Schulen (231.600 Euro). • Auch die Feuerwehr (124.000 Euro) muss gut ausgestattet sein, um die vielen Einsätze durchführen zu können. • Die größte Investition 2024 ist die Fortführung der Reaktivierung der Heidekrautbahn (4,2 Mio. Euro). Dort planen wir derzeit zuerst die Finanzierung der Bahnhofsvorplätze. • In längerfristiger Planung ist die von der Kommunalpolitik befürwortet und von den Sportlern seit Jahren gewünschte Doppelstocksporthalle mit jeweils drei Feldern am Schulcampus Mühlenbeck. • Geld für ein dringend benötigtes Parkhaus in Mühlenbeck ist eingeplant. • Auch der Hortneubau in Schildow wird jetzt an die Architekten vergeben. • Der Zühlsdorfer Sportplatz. Als Kämmerin bin ich zufrieden mit der Arbeit im Mühlenbecker Land und mit der Zusammenarbeit in den Gemeindegremien. So entsteht eine gut aufgestellte solide Finanzpolitik, die von allen getragen wird. Wir bauen auf einen soliden Haushalt und bieten damit den Bürgerinnen und Bürgern in unserer Gemeinde Sicherheit und Zukunft. Text: Dr. Elke Bohnaker Foto: Fotogruppe SichtWeisen Architekten und Planungsbüros Plan Neubau Hort Schildow Erweiterungsbau Kita Raupe Nimmersatt in Mühlenbeck Planungsidee für den Neubau der Kita in Zühlsdorf
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