Ein Hauch von Alaska / 11 bei – abgeschaut, angelesen, learning by doing – und profitierte vom Erfahrungsschatz seiner Züchterin und gleichzeitig Schlittenhundeführerin, mit der er oft gemeinsam zu Wettrennen fährt. Das notwendige umfängliche Musher-Equipment – von Zugleinen und Führleinen, über Karabiner und Zuggeschirre, bis hin zum 60 Kilo schweren Vierrad-Trainingswagen – schaffte er sich nach und nach an. Das alles einschließlich der sechs Hundeboxen passt in seinen VW-Transporter, an den er noch einen Wohnwagen anhängen kann. Rosenbeet vs. Hundepfoten Jens von Krüchten arbeitet als gelernter Elektriker für eine Lichtenrader Firma, die ihn in Schulen, Ämtern und anderen Objekten einsetzt. Ein Großteil seiner freien Zeit gehört Tochter Marie. Die Fünfjährige ist mit den Fellnasen groß geworden und geht souverän mit den Vierbeinern um. Sie darf sogar bei vielen Wettrennen dabei sein. Urlaub nimmt von Krüchten möglichst in der Winterzeit. Aus Liebe zu seinen Vierbeinern reist er oft dorthin, wo Hunde mit „ihren“ Menschen gern gesehen sind und ringsum Feld, Wald und Wasser ist, wie es beispielsweise der von ihm geschätzte „Schnauzenhof“ Ludwigslust bietet. Damit das Verhältnis zwischen Hund und Umwelt gut funktioniert, ist einiges an Hundeerziehung zu leisten, mit dem besonderen Kapitel Schlittenhund. „Als Rudelführer halte ich es mit der gewaltfreien Erziehung. Ich will ja ausgeglichene Hunde, die mir vertrauen. Geduld und Konsequenz sind ebenso wichtig, denn diese Hunderasse ist schon etwas eigensinnig. Aber man kann und muss einem Malamute beibringen, was er darf und was er nicht darf“, erläutert Jens von Krüchten. Ist das Team „Forest Wolves“ unterwegs, sind Schlittenhundeführer und Leithund ziemlich weit voneinander entfernt. Da muss über gerufene Kommandos an den Leithund das Lenken klappen. Die Hunde im Fünfer-Gespann können eine Zugkraft bis zu 4,5 Tonnen entwickeln und laufen durchschnittlich 15 Stundenkilometer; kurzzeitig sogar bis 30 km/h. „Der Leithund weiß im Prinzip, was er zu tun hat.“ Spannend kann es werden, wenn andere Spaziergänger auftauchen, oft mit Hund. „Fast immer sind es nette Begegnungen. Aber Annäherungsversuche meiner Malamutes muss ich unterbinden, konsequent und ruhig. Oft sind wir es, die ausweichen und abwarten“, erzählt Jens von Krüchten. Ein Malamute ist selbstbewusst, trotzdem friedlich, erfahre ich. Außerdem hat er viel Power, tobt gerne im Rudel, buddelt und gräbt auch mal. In dieser Hinsicht sind Malamute und Rosenbeet keine gute Kombination. Als Wachhund wäre er ebenso fehlbesetzt wie als Hütehund. Aber das Laufen und Ziehen liegen ihm im Blut, dafür ist er einst als Arbeitshund gezüchtet worden. Somit ist er heute der ideale Begleiter auf ausgedehnten Dogtrekkings. Eine gute Bewegungsalternative in der trainingsfreien Zeit, denn bei Temperaturen über 14 Grad Celsius werden die Hunde nicht mehr eingespannt. Kraft gegen Schnelligkeit AlaskanMalamuteswerden oftmit SiberianHuskys verwechselt. Optisch sind sichbeide nordischen Hunderassen ähnlich, und ihreAbstammung vomWolf ist unverkennbar. Der größere und kräftigereMalamute stammt aus Alaska undwurde von dennomadischen Inuits alsHelfer beimTransport schwerer Lastenund bei der Jagdgehalten. Er galt ihnen als Symbol für Stärke undMacht. Sibirien ist die ursprünglicheHeimat des schlankeren, aber wendigeren Huskys. Er diente denMenschen vom Stamme der Tschuktschen als leichter Zughundund Jagdbegleiter, war Schutz und in eisigenNächten sogar kuschligerWärmespender für Kinder undFrauen. Die berühmten eisblauen Augen sind sein „Markenzeichen“. Auchwas Temperament undCharakter betrifft, bestehenUnterschiede. Huskys brauchenwenig Interaktion mit „ihren“Menschenund ziehenArtgenossen vor. Der AlaskanMalamute hingegen istmenschenbezogenund anhänglich. AusgeprägteRudeltiere sindbeideHunderassen.Was ihnen gar nicht zugemutet werden sollte, ist dieAlleinhaltungund eine kleine Stadtwohnung.
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