40 / Der persönliche Jahresrückblick 2022 Meinung sind – wie die harte Diskussion und knappe Entscheidung über den Neubau eines Hortgebäudes in Schildow zeigte. Ich kann verstehen, dass bei so einem wichtigen Thema, wenn die gewählten Repräsentanten ein so knappes Votum fällen, ein Teil der Bürgerschaft sein demokratisches Recht in Anspruch nimmt, selbst mitzuentscheiden. Gleichwohl ist so ein Bürgerentscheid schon sehr zeit- und kostenaufwändig. Heute schon für Morgen planen Als ich im Dezember 2011 mein Amt als Bürgermeister antrat, waren zwei meiner wichtigsten Anliegen die Reaktivierung der Heidekrautbahn und die flächendeckende Erschließung mit schnellem Glasfaser-Internet. „Träumer“, nannten mich damals manche ... Und jetzt ist beides in greifbarer Nähe! In den letzten Jahren haben wir viel bewegt, und vieles ist noch im Entstehen. Aber es dauert eben oft lange, bis Erfolge sichtbar werden. Wir leben in einem Land der Bürokratie, das spüre ich tagtäglich ... Nehmen wir nur den Ausbau der Landesstraße L21 durch das Ortszentrum von Mühlenbeck: Seit Jahren hat das Land Brandenburg die Baumaßnahme angekündigt, die Planungen laufen, und doch wurde noch immer kein konkreter Termin für den Baubeginn benannt. Daran hängt auch unser Quartierskonzept unter der Federführung unserer Klimaschutzmanagerin: Wir wollen den Ortskern von Mühlenbeck über ein Nahwärmenetz mit bezahlbarer, umweltfreundlicher Energie versorgen. Aber die nötigen Leitungen können wir erst legen, wenn das Land die Straße baut. Solche Verzögerungen sind ärgerlich. Noch weitaus schmerzlicher habe ich den Rückschlag empfunden, als mich im Oktober der Landrat anrief: Der Projektträger Oberhavelkliniken wird das Seniorenprojekt in Schildow aufgrund der aktuellen Weltwirtschaftslage bis auf Weiteres aussetzen. Was hatte ich mir hier jahrelang die Hacken abgelaufen, bis endlich die Oberhavelkliniken überzeugt waren, das Projekt zu realisieren. Ein Wohn- und Pflegezentrum sollte entstehen, alles war geplant, sogar Bäume wurden schon gefällt ... Ich verspreche Ihnen, dass ich dieses Projekt nicht aufgeben werde! Dagegen geht unsere Straßeninstandsetzung nach dem „Bernauer Modell“ doch recht zügig voran und lässt Schritt für Schritt Sandstraßen verschwinden. Dieses Erfolgsmodell wird auch im nächsten Jahr fortgeführt, dort wo es technisch möglich ist. Und ganz viel tut sich derzeit in Zühlsdorf: Nach dem Neubau des gesamten Gehwegs entlang der Dorfstraße werden wir gemeinsam mit Politik, Bürgern und studentischer Begleitung nun den Ortskern weiterentwickeln. Auch die neue Kindertagesstätte spielt eine zentrale Rolle in den Planungen. Viel haben wir geschafft, viel ist noch zu tun. Packen wir es an! Es ist vertraglich fixiert: Die Kita „Bieselmäuse“ in Schönfließ hält künftig 45 Plätze für Familien aus dem Mühlenbecker Land vor. Foto ©Gemeinde Glienicke/Nordbahn Am Tag vor dem Rathausfest weihten wir unsere Bücher-Lok für Schildow ein – mit der Delegation unserer Partnergemeinde. Am 23. März schickten wir ein ganzes Feuerwehrauto voller Spenden für ukrainische Flüchtlinge nach Polen.
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