14 / Tafel Freu(n)de im "Mühlentreff" im „Mühlentreff“ Immer mittwochs sind sie bei uns vor Ort: Die fleißigen, ehrenamtlichen Mitarbeiter des Vereins Sozialhaus Pankow, wenn sie die "Tafel decken" Tafel-Freu(n)de Bevor Uwe Budan den „Mühlentreff“ betritt, um mit den anderen Vereinsmitgliedern die Verkaufsware für „ihre Tafel“ auszuladen und aufzubauen, hat er bereits am Vorabend tüchtig die Hände geregt und den Transporter teilbeladen. Der 61-Jährige macht dieses Ehrenamt schon jahrelang. „Manchmal bin ich Transporter, Gemüseputzer und Verkaufskraft in Personalunion – ich kenne den Laden.“ Die Arbeit flutscht, das Team ist aufeinander eingespielt. Nachher ist sogar noch Zeit für ein gemeinsames Frühstück. Das ist es auch, was allen hier Spaß macht: sinnvoll tätig sein und Gemeinschaft halten. Wie jeden Mittwoch lädt in Mühlenbeck der Verein Sozialhaus Pankow von 9 bis 11 Uhr ein zum Einkauf der besonderen Art. (Siehe auch Mühlenspiegel Ausgabe 30, S. 38.) Das Angebot setzt sich aus Lebensmittelspenden von Supermärkten zusammen. Qualitativ einwandfreie Nahrungsmittel, die kurz vor dem Ablauf des MHD stehen und damit aus demWirtschaftsprozess fallen, nach den gesetzlichen Vorgaben dennoch einwandfrei und eine unterschiedliche Zeit für den Verzehr geeignet sind. Wenn also Apfel und Co. eine Zeitlang im Obstregal liegen und optisch keine Hochglanzprodukte ihrer Sorte mehr sind, schmecken sie trotzdem gut bzw. sind noch gut genug zum Backen, Einwecken und für Smoothies. Verbrauchen statt vernichten Angeboten werden Grundnahrungsmittel, Obst und Gemüse, Milch- und Käseprodukte, hochwertige Fleischwaren wie Rouladen, Grillkoteletts oder Schweinekamm, Wurstwaren, Kuchen und Süßes. Auch Veganer und gesundheitsbewusste Esser finden unter den Bioprodukten etwas Passendes. Das Angebot ist vielfältig und zu einem kleinen Verkaufspreis weit unterhalb der Supermarktpreise für herabgesetzte Ware zu erstehen. Eine große Schale Weintrauben oder Tomaten beispielsweise kostet 1 Euro. Viele Artikel kann man schon für 0,50 Cent in den Einkaufskorb legen, wie die 6er Packung Eier, drei kleine Becher Joghurt oder eine kleine Packung Wurst beziehungsweise Fleisch. Es gibt Bisquit-Tortenböden und Rührkuchen schon für 0,50 Cent. Anders als bei den offiziellen Tafeln, wo erst ein Bedürftigkeitsnachweis zum Bezug der Lebensmittel berechtigt, kann ein jeder hier „Tafel-Kunde“ werden, selbst wenn er nicht mit jedem Euro rechnen muss. Weil die Preise für Lebensmittel immer teurer werden, könnte es sich lohnen, neben den vielen Spartipps, die gerade kursieren, auch diese Einkaufsergänzung ins Auge zu fassen. Abgesehen davon trägt jeder Einkauf dazu bei, dass weniger Lebensmittel im Müll enden. Ein Gewinn für alle. Die Vereinsmitglieder fahren wöchentlich turnusmäßig sieben Supermärkte an und sammeln Lebensmittel ein. Im Mühlenbecker Land haben sich REWE, der Rote Netto und der Schwarze Netto in Schildow mit ihren Spenden dem Nachhaltigkeitsprinzip angeschlossen. Pro Einkaufsmarkt werden in der Regel sechs, sieben gefüllte Einkaufskisten für die weitere Verwertung abgegeben. Manchmal kommen sogar über 30 Kisten zusammen. Die Anzahl der Kundschaft hat in der Zeit seit Corona etwas zugenommen, die Menge an gespendeten Lebensmitteln dagegen wurde weniger. Stabil blieb hingegen das Engagement der „LebensmittelRetter“; aber sie müssen sich mehr strecken, um das Angebot „ihrer Tafel“ aufrechtzuerhalten. Die meisten sind nicht mehr die Jüngsten, und die Arbeit – Waren transportieren, ein- und umlagern, Das Team vor Ort: Doris Propp, Marianne Harke, Heinz Buttke und Uwe Budan – bei Ausladen helfen alle mit, auch die Kunden Elfi Haase aus Zühlsdorf kauft für sich und ihre Nachbarn regelmäßig bei der Tafel ein Einkaufen kann hier jeder, das spart nicht nur Geld, sondern ist auch nachhaltig!
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