Mühlenspiegel 38

AUS DEM RATHAUS NACHRICHTEN 38 / Nachrichten aus dem Rathaus ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Deutsch-polnischbulgarischer Schulaustausch Jugendliche aus Mühlenbeck trafen sich Anfang September mit bulgarischen und polnischen Jugendlichen in der Jugendbegegnungsstätte Kreisau in Polen. Vom 5. bis 9. September 2022 reiste eine Gruppe von Jugendlichen aus unserer Gemeinde Mühlenbecker Land ins polnische Kreisau, kurz hinter der polnischtschechischen Grenze. Dort trafen sich die Schülerinnen und Schüler der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule Mühlenbeck mit einer Schülergruppe des HetmanStanislaw-Zólkiewsk-Gymnasiums Siedlce (aus der Nähe unserer polnischen Partnergemeinde Skórzec) und mit einer ebenfalls angereisten Schülergruppe der Peyo-Kr.-Jaworow-Sekundarschule in Varna, Bulgarien. Dieser trilaterale Austausch der drei Schulen ging u.a. auf einen Besuch von Bürgermeister Filippo Smaldino in unserer polnischen Partnergemeinde zurück: Im März 2022 hatte er auf Anregung der Schüler um Pädagogin Franziska Rennspieß das Siedlcer Gymnasium besucht und mit dem dortigen Schulleiter Jacek Jagiello über die Möglichkeit einer Schulbegegnung gesprochen. Frau Rennspieß war es nun auch, die die 14- bis 18-jährigen Jugendlichen auf ihrer Reise begleitete. „Unser Ziel waren Stereotype abbauen, neue Kulturen kennenlernen, Hemmungen beim Fremdsprachen sprechen abbauen, Motivation zum Fremdsprachenlernen bekommen, neue Bekannte und Freunde gewinnen“, erzählt Ewa Jagiello aus Siedlce, die als Dolmetscherin den Austausch unterstützte. Neben gemeinsamen Kennlern- und Integrationsspielen lernten die Jugendlichen aus Deutschland und Bulgarien die polnische Umgebung kennen, besuchten Breslau und führten schließlich mehrsprachig das Stück „Der kleine Prinz“ auf … ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Kurz & knapp Liebe Nachbarinnen und Nachbarn, ist Ihnen das auch schon aufgefallen? Immer wieder begegnen mir rechtsideologische Symbole, hier bei uns im Mühlenbecker Land – offen auf Kleidungsstücken, Aufklebern, an Fahnenmasten über Grundstücken ... Ich finde das verheerend! Wie kann es sein, dass 77 Jahre nach einem der schlimmsten Kriege, mitten in unserer Gesellschaft solche menschenverachtenden Ideologien erstarken? Für mich ist das gleichbedeutend mit einer Verhöhnung der Opfer – und hier spreche ich von allen Verfolgten, Geschädigten und Getöteten bis zum heutigen Tag. Ist es nicht beschämend, dass der Rechtsextremismus laut aktuellem Verfassungsschutzbericht nach wie vor die größte Bedrohung unserer Sicherheit darstellt?! Was können wir darauf antworten? Das Mühlenbecker Land pflegt seit 2018 eine Partnerschaft mit der polnischen Gemeinde Skórzec. Seit 2015 besteht eine Städtefreundschaft mit Cassano delle Murge in Süditalien. Vereine, Ehrenamtliche, Gewerbetreibende, Kinder und Jugendliche haben an dem kulturellen Austausch teilgenommen und werden ihn auch in Zukunft weiter mit Leben füllen. „Internationale Begegnung“ ist für mich weit mehr als Spaß an der Freude – es bedeutet ein Miteinander zwischen verschiedenen Kulturen. Wer das erlebt hat, kann dem Populismus etwas entgegensetzen: Weg mit pauschalen Vorurteilen und vereinfachten Freund-Feind-Schemata, keine Angst vor Fremden oder Fremdem! Wir leben alle in einer Welt. Ja, wir sind unterschiedlich. Aber das ist toll! Wer sich offen begegnet, kann viel voneinander lernen ... Wissen Sie, wie viele Anfragen zur Völkerfreundschaft unsere Gemeinde bekommt? Allein in den letzten Jahren hatten wir Gespräche mit Gemeinden aus Bulgarien, aus der Türkei, aus Südafrika – die sich ganz explizit das Mühlenbecker Land zum Partner wünschen. Warum? Weil wir etwas zu bieten haben ... nicht nur eine gute Anbindung an die Hauptstadt oder den Naturpark Barnim. Wir haben eine attraktive Vereinslandschaft und richtig viel ehrenamtliche Power. Wir haben eine großartig ausgestattete und ausgebildete Feuerwehr. Und vor allem haben wir eine fantastische Bürgerschaft, die zum größten Teil die Demokratie nicht nur annimmt, sondern auch lebt. Das bewies sich in der Flüchtlingskrise 2015. Und in diesem Jahr erneut, wo unsere Ukrainehilfe brandenburgweit wahrgenommen und gewürdigt wurde. Quer über alle Parteien und Gruppierungen hinweg stehe ich als Bürgermeister für ein modernes, offenes, pluralistisches Gesellschaftsbild. Und dieses „Miteinander – Füreinander“ leben so viele Menschen hier. Das strahlt aus. Vielen Dank. Ihr Bürgermeister Filippo Smaldino Begegnung in Cassano delle Murge im Juli 2022

RkJQdWJsaXNoZXIy NzY5NzY=