Mühlenspiegel 37

Die Wildvogelauffangstation in Wensickendorf / 37 Spannende Fakten Bruterfolge im Mühlenbecker Land Schildow Mühlenbeck 2012 2 2 2013 3 2 2014 3 2 2015 3 Ein viertes Jungtier verstarb kurz nach dem Schlupf im Mai 1 2016 2 Ein drittes Jungtier wurde im Juni aus dem Nest geworfen, geborgen & von Hand aufgezogen 0 Jungtiere im Juni verstorben. 2017 1 Ein zweites, bereits flugfähiges Jungtier verstarb im August. 2 2018 0 3 Jungtiere aufgrund starker Regenfälle vmtl. an Unterkühlung verstorben. 2 2019 – kein Storchenpaar 0 Storchenpaar brütet nicht. 2020 2 2 2021 2 0 Jungtiere sind früh verstorben. 2022 ?? Storchenpaar brütet … ?? Storchenpaar brütet … Dass es nicht der Storch ist, der uns die Kinder bringt, hat sich wohl inzwischen herumgesprochen. Doch so manch anderer Mythos kursiert nach wie vor. So sind Störche gar nicht „partnertreu“, wie oft behauptet wird. Stattdessen sind sie „nesttreu“: Sie kehren jedes Jahr zum gleichen Horst zurück. Da diese jedoch z.T. hart umkämpft sind, kommt es durchaus vor, dass hier ein Partner oder auch gleich beide vertrieben werden. Da man Störche ohne einen kennzeichnenden Ring am Bein nur schwer voneinander unterscheiden kann, fällt das dann kaum auf. Natürliche Feinde hat der Weißstorch bei uns kaum. Waschbären, Marder oder Katzen würden den Nachwuchs im Nest wohl nicht verschmähen – doch aus genau diesem Grund nissten die Vögel nur äußerst ungern auf Dächern; Schornsteine und Masten sind sicherer. Die beiden Schornsteine im Mühlenbecker Land mit ihren eisernen Nisthilfen seien zudem besonders stabil und sturmbeständig, versichert der Storchenbetreuer. Und das ist auch nötig, denn so ein Horst kann im Laufe der Jahre über 1.000 Kilogramm schwer werden. Durch die vielen Schichten fließt Regenwasser gut und schnell ab – die Jungstörche können also nicht ertrinken, wie manchmal vermutet. Darüber hinaus teilen sich die Störche ihr Nest oft auch mit anderen nistenden Kleinvögeln. Üblicherweise trifft das Männchen in der Zeit von Ende März bis Anfang Mai zuerst am Nest ein. Die ständigen Nestbauarbeiten sind vor allem sein Verdienst. Wenig später folgt dann das Weibchen und der wunderschön anzusehende – und anzuhörende – klappernde Balztanz. Bis zu fünf Eier legt das Weibchen ins Nest. Beim Brüten wechseln sich beide Vögel ab und versorgen auch gemeinsam den Nachwuchs. So eine Storchenfamilie vertilgt täglich vier bis fünf Kilogramm Futter. Davon wachsen die Jungen natürlich schnell: Von anfangs 80 Gramm kommen sie innerhalb von acht Wochen auf zwei Kilogramm. Regelmäßig wird das Nest geputzt; dabei fliegen Kot, Gewölle, Futterreste und sogar tote Jungtiere im hohen Bogen aus dem Nest – manchmal zum Leidwesen der menschlichen Nachbarn. Verstirbt jedoch eines der älteren, schwereren Jungtiere, schaffen die Eltern diese Säuberung nicht mehr alleine und sind auf die Hilfe des Menschen angewiesen. Andernfalls würden sie das Nest räumen und es auch in den Folgejahren nicht mehr nutzen. das schon ein bisschen fremd aus. Sitzt der Vogel mehr als zwei Stunden an der gleichen Stelle, kann man einfach mal vorsichtig auf ihn zugehen. Meist fliegt er dann einfach weg und es ist alles in Ordnung“, so die Erfahrung des Ornithologen. Text: Rita Ehrlich Fotos: Roland Weigel, Fotogruppe SichtWeisen Wildvogelstation Wensickendorf Roland Heigel Tel. 033053 70346 Tel. 0172 / 3250 590 r.heigel@gmx.de Spendenkonto (IBAN): DE12 1605 0000 3740 9253 28 Egal ob bei der Reinigung des Horstes oder wenn die Störche Hilfe brauchen – unsere Feuerwehr ist immer behilflich Ein seltener Blickwinkel – hoch oben gerettete Jungstörche in ihrem Horst in der Auffangstation, wie sie auf ihre Fütterung warten

RkJQdWJsaXNoZXIy NzY5NzY=