Hortabriss Ja oder Nein?" / 23 Hortabriss Ja oder Nein? PRO Die perfekte Lösung gibt es nicht. Unsere Hortkinder brauchen mehr Platz – wir könnten also das alte Gebäude sanieren und um einen modernen Anbau erweitern. Warum hat sich eine knappe Mehrheit der Gemeindevertretung für einen anderen Weg entschieden? Die EU wird die Nutzung öffentlicher Gebäude der Energieklassen E und F ab 2027 bzw. 2030 komplett untersagen. Wir müssten also das alte Gebäude sehr aufwändig energetisch auf den neuesten Stand bringen, um es überhaupt weiter nutzen zu dürfen – hinzu käme die völlige Umgestaltung der inneren Struktur, um moderne pädagogische Konzepte umsetzbar zu machen, und die notwendige Erweiterung. Möglich wäre das, aber auch verantwortungsvoll? Wer Millionen Euro ausgibt, muss die Folgen bedenken. Das grundsanierte alte Gebäude hätte bestenfalls die Energieklasse C – wann wird diese Stufe verboten? In zehn, zwanzig Jahren wieder von vorn zu beginnen, wäre bestimmt nicht vernünftig. Hinzu kommen die extrem steigenden Betriebskosten. Wir können sie deckeln, wenn wir uns für die energiesparendste Lösung entscheiden. Also für einen modernen Neubau. Für den hat sich auch das Hort-Personal mehrheitlich ausgesprochen, die Betreuungsmöglichkeiten sind natürlich viel besser, wenn die Räumlichkeiten speziell dafür geplant sind und flexiblere Raumnutzungen ermöglichen. Wir wollen den bestmöglichen energetischen Standard erreichen und ein Gebäude realisieren, auf das man gerne schaut, weil es das Ortsbild bereichert. Nur dann haben wir unsere Pflicht erfüllt. CONTRA Der Hort „Kinderland“ im Ortsteil Schildow ist unter anderem im ehemaligen Schulhaus von 1936 untergebracht. Da das alte Schulhaus an den Rand seiner Kapazitäten stößt, wird zurzeit ein Teil der Hortkinder in der Europaschule betreut. Diese Trennung der Kinder soll zukünftig beendet werden. Im März 2022 entschied sich die Gemeindevertretung letztlich für den Abriss der ursprünglichen Schule und die Errichtung eines Neubaus. Gegen diesen Beschluss der Gemeindevertretung richtet sich der angestrebte Bürgerentscheid. Vielmehr soll im Rahmen der Bürgerinitiative der Erhalt des soliden historischen Gebäudes und die Umsetzung der genehmigten Planungen aus 2021 für den Erweiterungsbau, ohne Dachgeschoßaufstockung des Bestandsgebäudes, erreicht werden. Durch den Erhalt des ursprünglichen Gebäudes könnten bis zu 1,5 Mio Euro Kosten eingespart sowie ökologische und ökonomische Ressourcen geschont werden. Die Alte Schule ist zudem ein Stück identitätsstiftender Architektur für den Ortsteil Schildow. Ein ortsprägendes historisches Gebäude mit massiver, qualitativ hochwertiger Bauweise und guter und gepflegter Bausubstanz kann erhalten werden. Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit leuchtet es nicht ein, ein solches Gebäude „grundlos“ abzureißen. Auch die Denkmalschutzbehörde ist der Ansicht, dass im Angesicht des Klimawandels und der damit verbundenen Debatte über Nachhaltigkeit der Abriss eines intakten Gebäudes nicht zeitgemäß erscheint. zugearbeit von der Bürgerinitiative zugearbeit von der Fraktionen: CDU & Grünen
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