22 / Steinmetz- und Steinbildhauer Thomas Wloch Stein Design Ob Sandstein oder Granit, Findling oder Stele, auf Hochglanz polierter Marmor oder bruchrauer, naturbelassener Serpentinit – die Vorstellungen und Wünsche der Kunden für den Grabstein eines verstorbenen Angehörigen sind so vielfältig wie die Natursteine, die Thomas Wloch bearbeitet. Der Steinmetz- und Steinbildhauermeister hat seinen Leistungsschwerpunkt auf Grabsteinfertigung und Denkmalgestaltung gelegt. Er nimmt zudem Aufträge für Schriftnachzeichnungen an Grabmalen an und führt sie meist vor Ort aus. Arbeiten aus seiner Werkstatt finden sich auf allen fünf Friedhöfen in unserer Gemeinde Mühlenbecker Land und darüber hinaus. Auf der Agenda findet sich auch die Herstellung von Fensterbänken, langlebigen Waschtisch- oder Küchenarbeitsplatten nach individuellem Maß und in hochwertiger Natursteinqualität sowie die Bearbeitung von Findlingen zu Quellsteinen für den Garten oder kleinerer Skulpturen nach Kundenwunsch. Tradition mit Zukunft Der 46-jährige Meister Thomas Wloch entstammt einer Steinmetzfamilie, und auch unter der verzweigten Verwandtschaft waren und sind etliche Steinmetze und Steinbildhauer. Für Wloch war es naheliegend, seinerzeit das Handwerk bei einem seiner Onkel zu erlernen. Die Familientradition reicht zurück bis ins Jahr 1920, als sich der gebürtige Stettiner Großvater Erich in Pankow niederließ und eine Steinmetzwerkstatt gründete. 2010 hielt die Wloch´sche Werkstatt Einzug in das ehemalige Bahnhofsgebäude an der stillgelegten Zugstrecke in Schildow. Das altehrwürdige Steinmetzhandwerk und das rot geklinkerte Baudenkmal passten gut zusammen. „Diese Lage – am Rande des Ortes und doch mittendrin – war denkbar günstig, auch wegen des Staubs und der Geräuschkulisse, die unsere Arbeit mit sich bringen“, kann sich Thomas Wloch heute noch freuen. Zu seinem Team gehören ein angestellter und ein freier Mitarbeiter, ebenfalls Meister ihres Fachs, sowie erstmals ein Lehrling. Der Steinmetz- und Steinbildhauermeister Thomas Wloch führt in Schildow die Familientradition weiter Die Ausbildung in einem Handwerksbetrieb dauert drei Jahre. Bewerber und Bewerberinnen mit Hauptschulabschluss, mittlerem Schulabschluss oder Abitur sollten gute mathematische Kenntnisse, handwerkliches Geschick, ästhetisches Empfinden und ein gewisses Maß an Kreativität mitbringen sowie über körperliche Fitness verfügen. Die dreijährige Ausbildung erfolgt im dualen System. Das heißt, die theoretischen Grundlagen werden in Berufsschulen an derzeit bundesweit zehn Standorten vermittelt. In Werkstätten und Betrieben, direkt in der Produktion, werden die praktischen handwerklichen und technischen Fertigkeiten vermittelt. Das betrifft auch die Einführung in CAD/CNC-Technik und den Umgang mit Kunststein. Nach dem 2. Lehrjahr haben die Azubis die Wahl zwischen den Fachrichtungen Steinmetzarbeiten oder Steinbildhauerarbeiten. Je nach Interesse und Fähigkeit gestalten sie dann später Wände, Treppen, Fußböden sowie Terrassen mit Stein. Oder sie konzentrieren sich u.a. auf die Restaurierung von Bildhauerarbeiten, die Gestaltung von Skulpturen, Reliefs und individuellen Grabsteinen. Am Ende der Ausbildung findet eine Gesellenprüfung statt. Danach bieten sich verschiedene Möglichkeiten zur weiteren Qualifizierung über die Handwerkskammern (HWK) oder Industrie- und Handelskammern (IHK) an, z.B. als Restaurator von Kunstdenkmälern, Steintechniker oder der Erwerb des Meisterbriefes mit dem Ziel einer beruflichen Selbständigkeit. Tipp: www.handwerk.de/infos-zur-ausbildung/ausbildungsberufe/berufsprofile/ steinmetzin-und-steinbildhauerin Ausbildung Steinmetz/-in und Steinbildhauer/-in in Meister Thomas Woloch (links) mit seinem Mitarbeiter Meister Dietmar Hubrich
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