Folge 2: Die Mühlenbecker Kita "Raupe Nimmersatt" / 17 gen oder Schnee, geht es barfuß nach draußen. Und dann flitzt die ganze Reihe Kinder durch den Schnee oder die Pfützen, bevor die Füßchen drinnen wieder warmgestrichen und in Kuschelsocken gesteckt werden. Auch lassen sich die Erzieherinnen und Erzieher immer wieder neue Wasser-Experimente einfallen, bereichern den Buddelkasten um eine Matsch-und-Modder-Ecke oder gehen mit den Kindern früh am Morgen „Tau-Laufen“. Im Hochsommer geht nichts über eine ausgiebige Wasserschlacht oder einen Sprint durch die im Garten fest installierte Regendusche! „Die Kinder sollen ihre Umwelt mit allen Sinnen erleben. Und nebenbei stärken die Wasseranwendungen durch die Temperaturreize die körpereigene Abwehr und beleben das Herz-Kreislauf-System“, erklärt Kitaleiterin Nicole Standke. „Dabei führen wir die Kinder immer spielerisch heran, sodass das Kneippen von ihnen als ‚ganz normal‘ empfunden wird.“ Bewegung Zu dieser Säule braucht man bei Kindern nicht viel sagen: In keinem Alter bewegen Menschen sich mehr! Das 5.000 Quadratmeter große Gelände der Kita bietet viel Platz zum Toben, Rennen, Verstecken, Klettern, Fußballspielen und für den vielfältigen „Fuhrpark“ der Kinder. Doch es geht um mehr, darum den Kindern Gelegenheit zu geben, ganz unterschiedliche Arten der Bewegung zu erproben: Krabbeln in einer Tisch-Höhle, Klettern über Stühle, mit nackten Füßchen über den Barfußpfad im Kitagarten. Mindestens einmal in der Woche – bei schlechtemWetter auch häufiger – hat jede Gruppe den Sportraum für sich, für Parcours, Wettkampf- und Ballspiele, oder auch mal eine gemeinsame „Dschungelexpedition“ … Da die Gruppenräume hier alle ebenerdig liegen, wurden überall Podeste und Hochebenen errichtet, um die Spielfläche zu vergrößern und den Kindern gleichzeitig Gelegenheit zu geben, das Treppensteigen zu üben: Wer das schon von klein auf tut, kann sich selbst gut einschätzen und fällt seltener herunter. Das entspricht auch dem Grundgedanken der „Hengstenberg-Kita“; um diesen Titel bewirbt sich die „Raupe“ seit letztem Jahr bei der Unfallkasse Berlin-Brandenburg. Im Frühjahr ist die offizielle Abschlussveranstaltung und Titelverleihung geplant. Das Konzept „Hengstenberg“ setzt auf selbstbestimmtes, freies Spiel um die eigene Beweglichkeit zu erfahren, die eigenen Grenzen wahrzunehmen – auf wackligen Kippelscheiben oder deckenhohen Holzleitern – und sich dann weiterzuentwickeln. Das schützt nicht nur präventiv vor Unfällen, sondern stärkt auch das Selbstbewusstsein. Zusätzlich arbeitet zurzeit eine Gruppe probeweise mit „Kinder-Yoga“; kommt das gut an, soll es nach Möglichkeit auf weitere Gruppen ausgeweitet werden. Und dann werden natürlich Ausflüge unternommen. Jetzt in der Coronazeit geht es eher in die nähere Umgebung: zu Fuß bis in den Wald hinter Feldheim oder zu den Wasserbüffeln an den Schönerlinder Teichen. Schon die einjährigen Krippenkinder marschieren dank gutem Trainings schon den ganzen Weg bis hin zum Rathaus. Und viermal im Jahr geht es mit Begleitung des Försters in den Wald, um dort die unterschiedlichen Jahreszeiten hautnah zu erleben. Gesunde Ernährung Was ist gesund? Und was sollte man nicht ganz so oft essen? Damit diese Themen kein dröger Unterricht werden, lassen sich die Pädagogen in der „Raupe“ eine Hier im rund 30 Zentimeter tiefen KneippBecken findet das Wassertreten statt Barfuß geht es nach draußen – dann flitzen alle raus – egal bei welchem Wetter Speziell für das Kneippsche Armbad gibt es kindgerechte Waschbecken Hier die Kleinsten in der Krabbelgruppe "Die kleinen Raupen" Mir gefällt‘s gut, weil es schön groß ist (Alex, 5)
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