Mühlenspiegel 35

48 / Klimaschutz im Mühlenbecker Land Öffentlichkeitsarbeit Gleich nach dem Verkehr kommen die privaten Haushalte als CO2- Verursacher. Dabei dient weniger Energieverbrauch und mehr So- lar-, PV- oder geothermische Energie nicht nur dem Klima, sondern auch dem Geldsäckel. Unsere Klimaschutzmanagerin setzt auf Öf- fentlichkeitsarbeit, um Bürgerinnen und Bürger zu erreichen: Diese Klimaseite im Mühlenspiegel ist der erste Schritt. Parallel setzt sie sich gemeinsam mit Kitas und Schulen dafür ein, unsere Kinder zu sensibilisieren. Mittelfristig möchte sie verschiedene Medien der Bürgerberatung etablieren, beispielsweise für Bauherren. Ein Beispiel: Über 4 Tonnen Müll Den sonst üblichen Frühjahrsputz verschoben wir in diesem Jahr coronabedingt in den Herbst: Am 18. September, dem „World Cleanup Day“, wurde die Putzaktion in allen vier Ortsteilen der Gemeinde nachgeholt. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer fassten mit an; auch die Pfadfinder und Nachwuchskräfte der Freiwilligen Feuerwehr unterstützten fleißig. Die Klimaschutzmanagerin hatte über den Landkreis vier Container für das Mühlenbecker Land organisiert, die im Anschluss einzeln gewogen wurden. Da kam einiges zusammen: Schönfließ/Bieselheide = 320 kg Müll, Summt/ Kenterplatz = 330 kg Müll, Schildow/Dorfplatz = 420 kg Müll, Mühlenbeck/Mönchmühle = 2.420 kg Müll. In Zühlsdorf wurde der Müll separat gesammelt und entsorgt. Neben den Hauptschau- plätzen fanden sich weitere Bürgerinnen und Bürger, die von sich aus an anderen Stellen unserer Gemeinde ebenfalls Putzaktio- nen starteten – z.B. in Waldstücken oder am S-Bahnhof. „All den fleißigen Helfern möchte ich noch einmal herzlich danken!“, so Frau Broghammer. „Und ich hoffe, bei unserer nächsten Putzaktion kommt deutlich weniger Müll zusammen!“ Landschaft & Natur Klimaschutz und Naturschutz laufen Hand in Hand. Hanna Brog- hammer will anfallenden Müll reduzieren Wie der von ihr initiierte Herbstputz amWorld Clean Day im September zeigte, ist die ordentliche Entsorgung auch noch nicht selbstverständlich. Außer- dem wirbt sie für die Blühwiesen-Patenschaften der Gemeinde: Das ist ein kleiner Vertrag mit der Gemeinde, der Anwohnern erlaubt, auf Gemeindeland, z.B. an der Straße, eine Blühfläche anzulegen. Der Vertrag verpflichtet sie zu nichts, sichert aber beide Parteien rechtlich ab. Solche Patenschaften gibt es auch für Straßenbäume. Ein Beispiel: Neue Streuobstwiese in Schönfließ Fünf stattliche Obstbäume – vier Apfelbäume und ein Zwetschgen- baum – pflanzte die Gemeinde am 16. November auf einer gemein- deeigenen Fläche neben dem Schönfließer Friedhof. Bereits im Frühjahr hatten die Gemeindearbeiter dort Saatgut ausgebracht. Das war ein voller Erfolg, und den ganzen Sommer über bot die üppige Blühwiese Insekten und anderen Tieren Unterschlupf und Verpflegung. Nun folgte mit der Pflanzung der Obstbäume der nächste Schritt zum Schutz von Arten und Biodi- versität: Schätzungen zufolge bietet eine gepflegte Streuobstwiese 3.000 bis 5.000 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum und Nah- rung – darunter Insekten, Spinnen, Amphibi- en, Reptilien, Säugetiere und Vögel. Die fünf Obstbäume wurden mit Unterstützung des Umweltvereins gepflanzt. Dieser wird auch weiterhin ein Auge auf die Pflege der Bäume haben. Wenn sie gut anwachsen und gedeihen, steht auch der Pflanzung weiterer Obstbäume nichts imWeg. Und sobald sich erste Früchte zeigen, können Kitas oder Schulen die Wiese für Ausflüge oder Projekttage nutzen. Sie steht aber auch jedem interessierten Bür- ger für Projekte und Aktionen offen. Was tut eigentlich ... Unsere Verwaltung arbeitet seit 2018 nach einem „Klimaschutzkonzept“. Das ist ein über hundert Seiten starkes Dokument, welches Potenziale für den Klimaschutz auf- listet – auf Basis von vergangenen Energieverbräuchen und möglichen Bevölkerungs- entwicklungen. Die teils sehr unterschiedlichen Ansätze laufen nun alle in der Hand unserer neuen Klimaschutzmanagerin Hanna Broghammer zusammen. Dazu stützt sie sich v.a. auf vier Bereiche: Wussten Sie schon: Wenn sich im Tiefkühlfach eine Eisschicht von nur 1 cm Dicke gebildet hat, steigert das den Energieverbrauch bereits um 50 Prozent. Wir müssen also regelmäßig abtauen. Außerdem sollte der Kühlschrank nicht im vollen Sonnenlicht am Fenster, sondern in einer schattigen, kühlen Ecke stehen. Und wenn zusätzlich viel Luft an die wär- metauschenden Flächen des Gerätes gelangen kann, spart das weitere Energie und CO2. Klima Tipp Geschafft: Filippo Smaldino (3.v.r) und Hanna Broghammer (2.v.l.) mit enga- gierten Bürgerinnen und Bürgern des Umweltvereins

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