Mühlenspiegel 35

Text: Sandra Freund Fotos: Heppe Events < www.heppe-events.de < www.instagram.com/heppe_events < www.facebook.com/heppe.events Schon mit vier Jahren half er dem Opa beim Plattenauflegen, damals noch in Schil- dow. Heute lebt Christian Heppe in Zühlsdorf und mischt bei Events so richtig auf! 30 / Der Nachwuchs DJ Christian Heppe lebt für die Musik im Blut Musik C hristian Heppe ist 20 Jahre alt, wohnt in Zühlsdorf und ist der Kopf hinter „Heppe Events“. Seine Hauptkompe- tenz ist die Ton- und Lichttechnik. Schon früh ist er in die Fußtapfen seines Vaters und Großvaters getreten. Tradition verpflichtet: Weit über die Ortsgrenzen von Schildow, Zühlsdorf und Mühlenbeck war Opa Horst Quensel in den 90er Jahren ein gern gese- hener DJ bei so mancher Feier. Als ihm das gesundheitlich nicht mehr möglich war, tra- ten Schwiegersohn Bernd Heppe und Enkel Christian in seine Fußstapfen. Tradition verpflichtet Bereits mit vier Jahren nahmder Opa Chris- tian mit zu der einen oder anderen Veran- staltung, wo ihm Christian beim Plattenauf- legen half. Mit zehn Jahren hatte er bereits seine eigenen kleinen Veranstaltungen, wo er Musik bei Freunden und Bekannten „auflegte“. Seitdem ist Musik seine große Leidenschaft – aber nur am Wochenende: Seit einem Jahr macht Christian eine Aus- bildung zum Informations- und Systemtech- niker bei Siemens, ganz klassisch. Weiterhin legt er regelmäßig, wenn er an- gefragt wird und Zeit hat, bei privaten wie auch öffentlichen Veranstaltungen auf. So trifft man ihn bei Veranstaltungen in der Bahnhofsstube in Zühlsdorf ebenso wie in der Mühlenbecker Käthe-Kollwitz-Gesamt- schule. Dazu kommen die verschiedensten Privat- oder Firmenfeiern. Und als Corona keine Präsenzveranstaltungen mehr er- laubte, luden Christian und sein Freund Pascal Breitzke kurzerhand zu einem Lifestream ein. Über 600 Begeisterte schal- teten sich zu und machten mit den beiden Party – ganz „corona-konform“ in den eigenen vier Wänden. Rotes Rathaus Ein absolutes Highlight in 2021 war im Sommer die Aktion „Alarmstufe Rot – Night of the Light“. Dabei ging es darum, auf die schwierige Lage der Künstler aufmerksam zu machen. Christian fragte kurzerhand bei Bürgermeister Filippo Smaldino an, ob er das Rathaus in eine Lichtinstallation einbeziehen könne. Keine Woche später war alles vermessen, Fotos und Konzepte gemacht und alles programmiert. Der Auf- bau dauerte ganze fünf Stunden, aber am 22. Juni pünktlich um 19 Uhr erstrahlte das Rathaus in rotem Protestlicht. Ob er sich vorstellen könne, das Ganze ein- mal hauptberuflich zu machen? Nein, aktu- ell nicht. Er weiß, dass diese Leidenschaft viel Zeit vereinnahmt: „Das ist nicht famili- entauglich. Nebenberuflich ja, aber nicht jedes Wochenende, denn es soll ja weiter- hin Spaß machen.“ Und den Spaß, den sieht man ihm und seinem Kompagnon Pascal auch an. Sobald die ersten Takte erklingen und die verschiedenen Lichtspots sie strei- fen, sieht man mit wie viel Freude die bei- den jungen Männer dabei sind. Gut vorbereitet Auch wenn es so einfach aussieht, es steckt doch eine ganze Menge Vorbereitung, Pro- ben und nicht zuletzt Logistik hinter jedem Auftritt. In jeder freien Minute bewerten sie die einzelnenMusikstücke, stellenmögliche Musiklisten zusammen und kümmern sich darum, dass die Technik immer sofort ein- satzbereit ist. Denn jeder Auftritt ist anders: die Räumlichkeiten, die Gäste, die Akustik. Deshalb ist auch jede Veranstaltung so in- dividuell wie der Gastgeber. Da wird nichts aus der Retorte abgespielt. Vielmehr gilt es, die Stimmung der Gäste zu erfassen und dafür zu sorgen, dass alle Spaß haben. Es geht halt nicht darum, was der DJ spielen will, sondern darum: Was wollen die Gäste hören?

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