Mühlenspiegel 35

Kenia uthi cm 22 / Ein Jahr Auszeit vom Job – wie geht das? Einmal um die ganze Welt Istanbul und die Möwen Tansania Schwimmen mit Riesenschildkröten Ankommen in Albanien Ägypten Ich wachse täglich ein Stückchen mehr... Tansania Füttern der Riesenschildkröten M ehr und mehr Menschen gönnen sich eine berufliche Auszeit: Das Sabbatjahr bzw. Sabbatical ermöglicht eine drei- bis zwölfmo- natige Unterbrechung des Berufsalltags, um sich sozial zu engagieren, sich weiter- zubilden oder ganz einfach mal durchzuatmen. Jeannine Freiherr hat sich diese Auszeit ge- nommen und erzählt uns von „der Reise ih- res Lebens“. Wie alles begann Begonnen hat alles 2019 mit einer Reise nach Neuseeland. Hier, fern der Heimat, bemerkte ich auf einmal, was dieses Land und die fremde Kul- tur mit mir machten. Ich begann mehr über mich selbst und andere nachzudenken. Was war mir wichtig? Was lenkte ab? Und was wollte ich eigentlich? Der Gedanke, um die Welt zu reisen, um meinen Hunger nach „mehr“ zu stillen, war schnell sehr präsent und schon kurz nach meiner Rückkehr aus Neuseeland beantrag- te ich bei mein Sabbatjahr. Zu meinem Glück stand die Verwaltung im Rathaus der Idee sehr positiv gegenüber, daraufhin sammelte ich neun Monate lang Stunden für meine Auszeit an. Und dann kam Corona Ursprünglich wollte ich meine Reise im September starten. Aufgrund der Pandemi- schen Lage in vielen Ländern änderte ich den Beginn meiner Reise, sowie den Großteil meiner Reiseroute. Denn in viele Län- der gab es kein „ Re i nkommen“. Doch egal wohin es mich verschlug, es ging mir nie darum, bestimmte Länder zu erkun- den, sondern die unterschiedl ichen Kulturen kennenzu- lernen. Hierbei war „der Weg das Ziel“. Und je mehr sich mei- ne Sicht auf die Welt veränderte, umso mehr änderte sich mein Blick auf mich selbst. Es geht los... ... Mitte Oktober... 1. Stopp: Sechs Wochen Albanien Das Erste, was man in den ersten Tagen und Wochen macht, ist runterkommen, ankom- men und realisieren: Du bist kein typischer Tourist, der Plan ist, sich auf das Leben ein- zulassen. Denn alles kommt anders als ge- plant. Vor allem als Backpacker – mit einem Zehn-Kilogramm-Rucksack. Das bedeutete: keine Hotels, (fast) kein Flugzeug und wenig Kontakt zu Touristen. Das erste Hindernis: die Sprache. Abfahrt in Birkenwerder 10 kg Gepäck für die nächsten 11 Monate

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