Mühlenspiegel 35

Text: Sandra Freund Fotos: Fotogruppe SichtWeisen Lernen Sie bei einer kostenlosen Waldfüh- rung den FriedWald Mühlenbecker Land kennen. Erfahrene FriedWald-Försterinnen und -Förster zeigen Ihnen den Wald und be- antworten alle Fragen rund um Baumbestat- tung, Vorsorge und Beisetzungsmöglichkei- ten. Die nächsten Termine: 11. Dezember 2021 um 14 Uhr 22. Januar 2022 um 14 Uhr 12. Februar 2022 um 14 Uhr Jetzt informieren und anmelden: Tel. 06155 848-100 oder unter www.friedwald.de/ muehlenbecker-land Die Bestattung in der Natur Die Palliativschwestern aus dem Mühlenbecker Land / 21 Erst seit 2014 gehört die Palliativ- medizin als fester Bestandteil zum Medizinstudium. Schmerzen, Übelkeit und Angst sollen minimiert und auf individuelle Wünsche soll eingegangen werden. Der Neurologe und Palliativ- mediziner Raymond Voltz war Ende der 1980er-Jahre einer der ersten in Deutschland, die sich für den Fachbe- reich interessierten. In seiner aktuellen "Last Year Of Life Study" untersucht er, was Menschen am Lebensende wichtig ist und wo sie sterben wollen, wenn sie die Wahl haben. Erkrankungen wie Demenz und Krebs nehmen zu und so auch die Zahl schwerkranker, nicht heilbarer Pati- enten. Die Frage, wie Menschen ihr Lebensende unter diesen Vorausset- zungen human gestalten können, ist dringlicher denn je. Anzeige in Anspruch nähmen, um schon in dieser wichtigen Phase ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Dann könnten wirklich alle zur Verfügung stehenden Hilfen in Anspruch ge- nommen und ein perfektes Versorgungsnetz- werk aufgebaut werden, das Patienten und ihre Familien ganzheitlich begleitet.“ Leider ist das versicherungsrechtlich nicht immer ganz einfach, denn erst wenn die Patientin oder der Patient als austherapiert eingestuft wird, übernimmt die Krankenkasse die Kos- ten. Aber hier lohnt es sich nachzufragen. Jeder stirbt für sich allein Manche Patienten können erst gehen, wenn sie allein im Zimmer sind; andere erst, wenn sich alle Familienmitglieder verabschiedet haben. Und selbst wenn der Enkel am ande- ren Ende der Welt ist, kann noch eine Sprach- memo abgespielt werden, ebenso wie die Lieblingsmusik oder der Lieblingsradiosen- der. Jeder Mensch nähert sich dem Tod auf seine ihm eigene Art und drückt so in seinem Sterben seine Einmaligkeit aus. Der Tod ist so einzigartig, wie jeder Mensch einzigartig ist. Jeder Sterbenskranke hat das Recht, bis zum Tod zuhause gepflegt zu werden. Die große Mehrheit der Deutschen jedoch verbringt die letzte Lebensphase auf einer ganz normalen Station im Krankenhaus oder im Pflegeheim. Nur die wenigsten sterben zu Hause oder in einem Hospiz. Ein Grund: Die Angebote sind noch zu wenig bekannt. Und auch der Wohn- ort entscheidet, wie gut jemand am Lebens- ende betreut wird. Normalerweise sind die Chancen in Großstädten besser als auf dem Land. Hinzu kommt: Es gibt viel zu viel Büro- kratie und auch Probleme mit Kostenträgern, wie den Krankenkassen. Um so besser, dass wir mit den Schwestern vom Palliativteam HumanitAir eine solche Unterstützung vor Ort in Anspruch nehmen können. Ich erinnere mich noch daran, wie es war, als meine Eltern im kalten Neonlicht eines Kran- kenhauszimmers starben. Da war niemand, der mir erklärt hat, was da gerade mit mei- nen Eltern passierte – alles war anonym, kalt und ich stand allein mit meinen Fragen und Ängsten. Ganz anders bei Inge: Die Wärme und das Einfühlungsvermögen, das diese beiden Schwestern uns als Familie entgegen- brachten, empfand ich persönlich als ausge- sprochen hilfreich und sehr besonders. So hatten wir alle die Möglichkeit, Abschied zu nehmen – jeder auf seine eigene Weise. Unsere Gesellschaft wird immer älter HumantAir Palliativpflege Melanie Behrens & Tanja Apel Hermsdorfer Str. 114 16552 Schildow 24h Rufbereitschaft ( 0171/ 33 57 392

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