Mühlenspiegel 35

14 / Der Antikhändler aus Schildow D irekt an der Hauptstraße in Schildow lädt ein Gärtlein zum Nähertreten ein. Kopfstein- pflaster zwischen Grasbüscheln, altes Gartengerät, ein Brunnen neben blauen Astern und violettemWiesenknopf, ros- tige Beeteinfassungen; das wirkt selbst in dieser ländlichen Gegend verwun- schen. Im Hintergrund eine niedrige, ausgebaute Scheune, jetzt im Spät- herbst von rotemWeinlaub umrankt – Arbeitsstätte von Martin Wolter, wie ein großes Schild informiert, und Domizil für ihn und seine Familie. Der große, sportliche 53-Jährige ist einer der beiden Antikhändler im Mühlenbecker Land. Sein Werdegang erzählt davon, dass es spannend wird, wenn sich wahre Leidenschaft durch- setzt. Dem gebürtigen Reinickendorfer hatten es in der Jugend zuerst Emaille- Reklameschilder angetan, dann histori- sche Möbel. Kaufen, tauschen, verkau- fen; es zog ihn mehr und mehr in die faszinierende Welt der unendlich vielen Dinge mit Charakter, Charme und alter Geschichte. Als der avisierte Lehrerbe- ruf für ihn gänzlich den Reiz verlor, gab er, kurz vor dem Lehramt, das Studium auf und absolvierte stattdessen eine Lehre im Tischlerhandwerk. Als Mö- beltischler mit Spezialrichtung Restau- rierung setzte er seine Passion auf ein solides fachliches Fundament. Renaissance einer Scheune Entdeckt hat die etwa um 1900 erbau- te Scheune damals sein („Beinahe“-) Schwiegervater. Das Gebäude war zwar stark sanierungsbedürftig, dennoch ideal geeignet für einen Laden nach der Herr der Dinge Auf der Suche nach Schät- zen aus der Vergangen- heit kommen Sie an ihm nicht vorbei – hier gibt es Rares für Bares. Antik- händler Martin Wolter aus Schildow hat alles was das Sammler Herz begehrt ... und noch viel mehr.

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