Mühlenspiegel 34

eine Riesenauswahl an farbenfrohen Sommerstauden! Glienicker Chaussee 4 a-c Anzeigen Das Gemeindehaus neben der Zühlsdorfer Kirche, auch "Glashaus" genannt, erlebte im Herbst letzten Jahres seine Einweihung. Der moderne halbrunde Bau mit seiner Glas- front hebt sich erkennbar ab von den historischen Gebäu- den im Zühlsdorfer Ortskern. Mit den angedachten Nut- zungsideen soll auch mehr kulturelles und künstlerisches Input für Bereicherung in der Gemeinde sorgen. Ins Auge fallen schon jetzt die kleinen Glasbilder, die über die gesamte Breite der Fensterfront erstrahlen. Gefertigt wurden sie von der Wandlitzer Künstlerin Annelie Grund. Bei meinem Besuch in ihrem Atelier erfuhr ich mehr über die besonderen Glaskunstwerke. Das Wohnhaus, das gleichzeitig Werkstatt, Atelier und Galerie ist, liegt am Ran- de einer Wiese, an die sich der typisch märkische Wald an- schließt. Der große Wohnbereich bietet einen wunderba- ren Blick in die Natur und ist gleichzeitig ein Ort der Kunst. Die dezente Möblierung unterstreicht die Schlichtheit des offenen Raumes, ein außergewöhnlicher Perserteppich auf dem Holzboden sorgt für einen Blickfang. Es ist genügend Platz für den Lauf der Gedanken. Annelie Grund hat künstlerische Spuren in unserer Region hinterlassen. Nicht nur die 27 Pflanzenminiaturen im Ge- meinderaum Zühlsdorf zeugen von ihrem Verständnis für Material und ihr kreatives Herangehen, auch der Wasser- scheidestein am Wandlitzsee (Findling, Granit, behauen), zahlreiche Farbglasfenster für Kirchen oder das Denkmal für die Opfer der Hexenverfolgung in Bernau (Glas und Stahl) geben eine Breite ihres Schaffens wieder. Vorrangig sind es Objekte aus Glas, geschmolzen, geätzt, graviert und bemalt, die ihre besondere Werkcharakteristik ausmachen. "Meine gläsernen Bilder und Objekte bewegen sich im Transformationsfeld von Innenraum und Außenraum", so beschreibt Annelie Grund ihre Arbeit. Im märkischen Zühlsdorf ließ sich die Künstlerin für ihre Glasbilder von der heimischen Pflanzenwelt inspirieren; ein Potpourri von Kuckuckslichtnelke, Hauhechel, Brenn- nessel und Löwenzahn, allesamt landläufig als Unkraut verschrien, bekamen einen goldenen Glanz. Seit Sommer letzten Jahres arbeitete Annelie Grund an Entwürfen und der Umsetzung, im November 2020 wurden die Bilder im Gemeindehaus montiert. Pflanzen interessieren sie schon längere Zeit, nicht nur als ein künstlerischer Ausdruck, son- dern auch in ihrer Wirkung als Heil- und Stärkungsmittel und für unsere Ernährung. 42 | DIE GLÄSERNE "ZWISCHENWELT"

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