Mühlenspiegel 34

Anzeige Die Kita Spatzenhaus hat ein Experiment gewagt: Sechs Wochen ohne Spielzeug Was sich für einige wie eine Strafandrohung anhörte, stellte sich als Kreativitätsschub für alle Beteiligten heraus „Hallo, ich bin Bibigirl, die perfekte Puppe. Ich gehöre dir. Alle werden dich ummich beneiden. Ich will mehr Sachen! (Michael Ende, „Momo“) In seiner „seltsamen Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte“ zeichnet der Kinderbuchau- tor Michael Ende das Bild eines Mädchens, das ganz ohne Spielzeug aus sich selbst heraus wunderbare Geschichten und Spiele erfinden kann. Als ihr einer der „grauen Männer“ eine sprechende Puppe schenken will, mit der das Mäd- chen sich beschäftigen soll, antwortet Momo: „Ich glaube, man kann sie nicht lieb haben“. Weg damit! Alle packen mit an Sechs Wochen hat die Kita Spatzenhaus in enger Abstimmung mit den Kindern und deren Eltern auf die Verwendung von Spielzeug im Kitaalltag verzichtet. Gemeinsam mit den Kindern wurden alle Spielzeuge in Kisten verpackt und verstaut. „Die Idee, eine begrenzte Zeit lang auf Spielzeug zu verzichten, ergab sich aus einem Gespräch mit einer befreundeten Kita- leiterin, die mir vom Kon- zept der ‚Spielzeugfreien Kita‘ erzählte“, berichtet Melanie Dummer, Leiterin der Kita Spatzen- haus in Schildow. Text, Fotos © Volker Agüeras Gäng 18 | KITA SPATZENHAUS, DAS EXPERIMENT

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