Mühlenspiegel 33

Hier schlägt ein Herz Für die Umsetzung des 2015 von der Gemeinde Mühlenbecker Land beschlossenen kommunalen Klimaschutzkonzepts wurde zum 1. April 2021 eine Klimaschutzbeauftragte eingestellt. Wir haben uns mit der 27-jährigen Umweltökonomin zum Gespräch getroffen, in dem sie über ihre Hobbys, ihre Ziele und ihre Motivation gesprochen hat. Hanna Broghammer hat sich schon für Umwelt- und Klimafragen interessiert, als diese noch nicht in aller Munde waren, und privat liest sie gerne, möchte auf Reisen die Welt kennenlernen und für ihre Gesundheit joggt sie nun vielleicht auch bald in den Wäldern des Mühlenbecker Landes. Eines ihrer liebsten Hobbys ist das Nähen, welches sie ehrenamtlich in der Coronapandemie beim Anfertigen von Mund-Nasen-Schutzen für die Arbeiterwohlfahrt für die Allgemeinheit zur Verfügung gestellt hat. Frau Broghammer, was hat Sie in unsere Gemeinde geführt? Hanna Broghammer: Der Klimaschutz liegt mir sehr am Herzen und nach meinen Studium habe ich mir zum Ziel gesetzt, im Klimaschutz- management zu arbeiten, da Klimaschutz aus meiner Sicht zu den dringlichsten Aufgaben unserer Zeit gehört. Es ist fünf vor zwölf und jede und jeder kann auch im Kleinen einen Beitrag leisten, die Klima- schutzziele zu unterstützen. Mir hat an der Gemeinde Mühlenbecker Land – neben der wunderschönen Landschaft ringsum – vor allem gefallen, dass es hier bereits ein Klimaschutzkonzept gibt. Ich habe anhand von Aussagen des Bürgermeisters und anderer politischer Akteure gesehen, dass es ein echtes Interesse an Klimaschutzfragen gibt, die ich jetzt gemeinsam mit allen angehen möchte. Welche konkreten Ziele schweben Ihnen für unsere Gemeinde vor? Hanna Broghammer: Eine meiner wichtigsten Aufgaben ist es, das vorliegende Klimaschutzkonzept umzusetzen. Dabei habe ich unter an- derem das Quartierskonzept der Gemeinde im Blick, bei dem in einem zunächst ausgewählten Gebiet CO 2 -sparende Maßnahmen für Gebäude erarbeitet werden sollen. Ziel ist es dabei ein Konzept zu erstellen, wie in diesem Bereich energetisch effiziente Sanierungsmaßnahmen durch- geführt werden können. Hier geht es also um konkrete Auswirkungen des Klimaschutzes für die Bürgerinnen und Bürger, die sich am Ende auch im eigenen Geldbeutel bemerkbar machen. Aber auch jenseits finanzieller Einsparungen bedeutet Klimaschutz auch auf kommunaler Ebene daran mitzuwirken, eine lebenswerte Umwelt, ein lebenswertes Wohnumfeld zu erhalten. Davon hat jede und jeder etwas! Wie wollen Sie den Bürger*innen Klimaschutzmaßnah- men schmackhaft machen? Hanna Broghammer: Hier ist ja viel Natur, da müssten also von vorne- herein alle ein Interesse daran haben, diese zu erhalten. Auch der Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs bringt jedem einzelnen was. Ebenso wie der Ausbau von Radwegen. Wichtig ist mir, dass bei allen Maßnahmen der Versuch unternommen wird, alle auf einen gemein- sam Nenner zu bekommen. Dafür braucht es von allen Seiten Kompro- missbereitschaft. Wenn jede und jeder bereit dazu ist, kommt man auf einen gemeinsamen Nenner. Es muss eine Bereitschaft da sein oder geschaffen werden, gegenseitig die Positionen und Bedürfnisse des Gegenübers kennenzulernen und dann Kompromisse zu finden. Was ist Ihre Motivation diese Aufgabe zu übernehmen? Hanna Broghammer: Klimaschutz ist ein wichtiges Thema, welches uns alle angeht und aus dem sich keine(r) heraushalten kann. Jeder ist sowohl Teil des Problems wie auch Teil einer möglichen Lösung. Corona, Hitzewellen sind auch Folge des Klimawandels. Wir müssen uns jetzt ranhalten, wenn wir die Kurve noch kriegen möchten, und wenn jede(r) einzelne ein bisschen etwas beiträgt, dann passiert in der Masse doch viel. Irgendwer muss einen Anfang machen und dann ziehen andere nach. Dass ich jetzt hier die Chance bekomme, meinen Teil beizutragen, ist meine Hauptmotivation. <www.muehlenbecker-land.de/de/bauen-wirtschaft/klimaschutz/ unsere-klimaschutzmanagerin/ Kontakt: * broghammer@muehlenbecker-land.de Interview mit der neuen Klimaschutz- beauftragten für die Gemeinde Mühlen- becker Land: Hanna Broghammer Nachrichten aus dem Rathaus / 45 grünes Text: Volker A. Gäng, Foto: Sandra Freund

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