Mühlenspiegel 33

Ralph Kersten, 1. Vorsitzender SG Schildow Als Mensch, Familienvater und Vorsitzender der SG Schildow betrifft mich die Pandemie auf ganz verschiedene Art und Weise. Zunächst bin ich dankbar, dass niemand aus meinem nächsten Umfeld ernstlich erkrankt ist oder um seine Existenz bangen muss. Ich denke auch, dass die meisten von uns die Sache hier in der Gemeinde etwas besser ertragen kön- nen als beispielsweise in engen städtischen Verhältnissen. Trotzdem fordert die Situation unseren Vereinsmitgliedern und auch mir persönlich einiges ab. Gerade den Kindern machen die Umstände doch sehr zu schaffen. Beispielsweise sehe ich meine jüngste Tochter vollkommen niedergeschlagen, weil es ihre ambitionierte Schul- band durch die fehlenden Proben- und Auftrittsmöglichkeinen praktisch nicht mehr gibt. Im jugendlichen Alter hat ein Jahr Abstinenz voneinander einfach katastrophale Auswirkun- gen, da kann man als Eltern nicht viel retten. Die vielversprechenden Proben zum neuen Musicalprojekt des Vereins mussten eingestellt und die Aufführung Ende Februar abgesagt werden. Ein Ersatztermin ist zwar gefunden, aber im Prinzip fängt man nach so langer Zeit von Null an. Die meisten Eltern im Verein klagen, dass den Kindern die regelmäßige Bewegung fehlt, was sich in angespannten häuslichen Ver- hältnissen bemerkbar macht. Den Erwachsenen fehlt der Sport natürlich ganz genau so, aber sie können aufgrund ihrer Erfahrung doch noch etwas besser mit der Situation umgehen (und Spazieren vielleicht als adäquaten Ausgleich ansehen). Natürlich kann man auch an einigen Dingen Gefallen finden, die diese imWortsinn merk-würdige Zeit mit sich gebracht hat: Mehr Zeit für die Familie, Spiele, gemeinsames Kochen, das eine oder andere Projekt zu Hause wird endlich fertig, der gesparte Weg zur Arbeit (Homeoffice), die ungeahnten Fortschritte in der Digitalisierung … Aber insgesamt werden wir feststellen, dass uns und vor allem unseren Kindern diese Zeit zugesetzt hat. Ich wünsche mir für die Zukunft, dass wir trotz manchmal unterschiedlicher Meinungen wieder zu einer Streitkultur finden, in der wir einander erst einmal zuhören und uns wenigstens kurz in die Lage und Gedankenwelt des anderen hineinversetzen, bevor wir urteilen. Denn das ist in dieser Zeit fast gänzlich verloren gegangen. Im jugendlichen Alter hat ein Jahr Abstinenz voneinander einfach katastrophale Auswir- kungen, da kann man als Eltern nicht viel retten ... Für schöne und gesunde Zähne Schönfließer Str. 83 Tel: 033056-77618 www.praxis-glissmeyer.de 16548 Glienicke / Nordbahn Wir freuen uns auf Sie! 26 / Sonderthema: Ein Jahr Corona-Pandemie Weitere Infos: <www.sg-schildow.net

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