Mühlenspiegel 33

Puck springt auf seinen Freund zu. Doch er berechnet sei- nen Sprung nicht richtig, landet viel zu nah an Igittel und viel zu nah am rutschigen Teichrand. Schon ist es gesche- hen: Beide Tierkinder rutschen ins eiskalte Wasser. Puck prustet und strampelt, so kalt hatte er das nicht in Erin- nerung, doch es macht ihm auch Spaß. Durch sein dichtes Fell bleibt er fast wie von allein an der Wasseroberfläche. Doch wo ist Igittel? „Igitt“, hört Puck ihn rufen, „Das W…asser, es … stinkt!“, Doch da geht das Igelkind schon wieder unter. Hektisch rudert das Igelkind mit seinen kurzen Beinchen. Schnell schwimmt Puck zu ihm und versucht ihn mit der Schnauze an Land zu schieben. Aber ach, die Stacheln pieken in die empfindliche Hundenase und nun heult er wieder, dieses Mal jedoch vor Schmerz. Doch sein Freund schafft es noch immer nicht, allein den Rand des Teiches hinaufzu- klettern. Puck nimmt all seinen Mut zusammen und ver- sucht noch einmal, den Freund zu retten. Doch da greift eine Menschenhand behutsam unter den kleinen Igel und hebt ihn aus dem Wasser. „Igitt, das ist nass! Das stinkt! Igitt, ich glaube, ich habe einen Fisch verschluckt! Igitt!“ Puck klettert aus dem Teich, an dessen Rand die alte Frau über den prustenden Igel gebeugt steht. Pucks Fell ist schwer vom Wasser, und er hat viel Fell! Das Wasser muss weg! Er schüttelt sich direkt neben seiner alten Frau, und sie bekommt all das Wasser direkt ins Gesicht. „Igitt“, ruft sie, „jetzt bin ich auch noch nass.“ Alle drei kichern. Tropfend und kichernd gehen sie gemeinsam zum Haus. „Wir brauchen eine Treppe für dich, damit du alleine aus dem Wasser klettern kannst, sollte das noch einmal passieren.“ „Igitt, nie wieder gehe ich in das stinkende Wasser!“, ruft das Igelkind empört. „Aber eine Treppe bauen wir trotzdem, nur zur Sicher- heit“, sagt die Alte lächelnd. Puck indes leckt sich seine durchlöcherte Nase: „Treppe ist gut!“ Komm, wir bauen eine Igeltreppe Igel können schwimmen. Aber ihre Beine sind doch so kurz – wie sollen sie aus einem Gartenteich wieder her- auskommen? Gibt es kein flaches Ufer, hilft eine Igeltreppe. Die ist gar nicht schwer zu bauen: Du brauchst: • 1 Holzbrett (aus Hartholz, ca. 15 cm breit und 120 cm lang) • 1 Holzleiste (ca. 2x2 cm dick und 150 cm lang) • 20 Schrauben (verzinkt oder aus Edelstahl) • Bleistift, Lineal oder Zollstock • Säge, Bohrer, Schrauber Los geht’s: 1. Zersäge die Holzleiste in zehn kleine Stücke, von denen jedes 15 cm lang ist. 2. Bohre an beiden Seiten dieser Stücke je ein kleines Loch vor: Hier kommen später die Schrauben rein. 3. Male auf das lange Holzbrett alle 11 cm einen Querstrich. Hierhin kom- men die kleinen Leisten-Stücke. 4. Schraube jedes Leisten-Stück mit zwei Schrauben durch die vorge- bohrten Löcher fest. Tipp: Es gibt auch Igeltreppen aus flachen Steinen. Du kannst sie zum Beispiel an Kellertreppen oder Mau- ern errichten, damit die kleinen Sta- chelpopos hinüberkommen. Bahn frei für unsere Igel! Basteltipp "Igittel, ittel, Igittel!" Text: Ulrike Haase. Rita Ehrlich Zeichnung: Erika Cipper Foto: Adobe Stock, Rita Ehrlich, Redaktion

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