Mühlenspiegel 33

20 / Zu Besuch im Hundesportverein Mühlenbecker Land Harmonie zwischen Mensch und Hund Überhaupt bezeugen neben den eifrig schmatzenden Hundeschnauzen vor allem die glücklichen Gesichter der Frauchen, dass das Konzept der positi- ven Verstärkung auf artübergreifender Gegenseitigkeit beruht: Was für den Vierbeiner Lob und Leckerli, ist für den Zweibeiner die gelungene Verständi- gung. Was oft „just for fun“ beginnt, endet nicht selten irgendwann im Hundesport. Das ist die Leidenschaft auch der Hun- detrainerin. Seit vielen Jahren ist Sabine Propp mit ihren Hunden in allen Diszip- linen erfolgreich auf Wettkämpfen. 1992 haben sie und ihr Mann, Vereinschef Dietmar Lippeck, ihren eigenen Hun- desportverein gegründet. Aktuell bieten vier Trainer Agility, Rally Obedience, Obedience, sowie Turnier-, Schutz- und Gebrauchshundesport an. Relativ neu ist die in Europa noch junge Sportart Hoopers, bei der der Hund aus der Distanz durch den Parcours geführt wird. Und natürlich gehört die Prüfung zum Begleithund, die Sabine Propp übrigens jedem Hundebesitzer ans Herz legt, dazu. Ob Turnierhund oder nicht - neben Spaß und Erfolg erhält man im Hundesportverein Mühlenbecker Land einen Freund fürs Leben, der einem nicht mehr von der Seite weicht! Text: Birgit Rathman Fotos: Sandra Freund www.hsv-muehlenbeckerland.de Aufmerksam wartet Tamiro (5) beim Obedience auf die nächste Aufgabe, die Dagmar (67) ihm stellt Körpersprache ist beim Hoopers gefragt: Silja (44) und Fine (7) verstehen sich auch ohne Worte Beim Agility-Slalom haben Christine und Gronky (5) super viel Spaß. Zusammen mit seiner Halterin geht es für die Müns- terländer-Hündin über "Stock und Stein" Agility oder auch „Behendigkeit auf 6 Beinen“. Agility wurde von einemPferdesportler in England entworfen. Daher ähneln einige Geräte den Geräten aus dem Pferdespringsport. Im heutigen Reglement sind noch die Sprung- hürden, der Doppelsprung und der Weitsprung zu finden. Andere Geräte wurden entworfen, um die Ge- schicklichkeit der Hunde zu testen. Es gibt den Slalom, den Laufsteg, dieWand und dieWippe. ImTraining wirdmit sehr viel Lob, Futter und Spiel gearbeitet. Der Hund muss auch für den kleins- ten Fortschritt gelobt werden. Das Vertrauen der Hunde zu ihrem Besitzer ist bei der Arbeit an den Geräten unerlässlich. Die Hunden sollen lernen, immer für ihren Besitzer ansprechbar zu sein. Die Besitzer lernen ihre Tiere in den Reaktionen ken- nen und damit auch kontrollieren. Agility eignet sich für fast jedes Team (Besitzer und Hund). Hoopers Wie Agility stammt Hoopers aus der USA. Die Sportart Hoopers ist in Deutschland noch im Aufbau. Der Dachverband „Verband des Deut- schen Hundewesen“ hat erst zum 01.01.2020 eine deutschlandweit gültige Prüfungsordnung herausgegeben. In dieser Sportart gibt es keine Sprünge. Grundsätzlich ist Hoopers für jeden lauffreudigen Hund geeignet. ImHoopersmuss der Besitzer nicht sportlich sein. Der Führbereich, in dem sich der Besitzer bewe- gen darf, ist maximal 2 x 2 m groß. Deswegen kann der Hund auch nur mit Körpersprache und Wortlauten durch den Parcours geführt werden. Es gibt nur vier Geräte imHoopers: denHoopund den Tunnel – beiden Geräte müssen durchlaufen werden. Das Gate und die Tonne – diese beiden Geräte können so imParcours so gestellt werden, dass der Hund diese umlaufen, an diesen vorbei- laufen oder abbiegenmuss. Obedience (engl. „Gehorsam“) ist eine Hundesportart, bei der es besonders auf harmonische, schnelle und exakte Ausführung der Übungen ankommt. Obedience wird auch als „Hohe Schule der Un- terordnung“ bezeichnet. Diese Sportart hat ihren Ursprung in England. Ein eingespieltes, gutes Mensch-Hund-Team ist eine Grundvorausset- zung. Im Gegensatz zu vielen anderen Hundes- portarten ist Obedience für viele Hunderassen (oder auch Mischlingen) geeignet, da keine be- sondere Körpergröße oder Schnelligkeit not- wendig ist. Auch beim Hundeführer wird keine außergewöhnliche Sportlichkeit vorausgesetzt. Körperliche Belastungen gibt es bei Obedience für Hund und Halter so gut wie keine. RallyObedience(RO) kommt aus Amerika und ist in Deutschland eine noch sehr junge Sportart. RO wurde beim Ver- band des Deutschen Hundewesen (VDH) als „Fun-Sportart“ anerkannt. Der Spaß und die part- nerschaftliche Zusammenarbeit Mensch-Hund stehenhier imVordergrund. Es istwirklicheTeam- arbeit gefragt. Fast jede Art der Kommunikation, wie Reden mit dem Hund und Körperhilfen sind hier erlaubt. Dadurch ist diese Sportart auch fast für jeden Hund und Hundeführer geeignet. Die einzige Voraussetzung: der Hundmuss sozialver- träglich sein. Rally Obedience wird in einem mit Schildern ausgestatteten Parcours durchgeführt. Bei den Schildern handelt es sich um sogenannte Stationen. Diese Stationen geben dem Team an, was zu tun ist und inwelcher Richtungdienächste Station ist. Das Teammuss nun „bei Fuss“ denPar- coursmöglichst präzise und schnell abarbeiten.

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