Mühlenspiegel 32
38 / Nachrichten aus dem Rathaus Was macht der Müll imWald? Text: Volker A. Gäng | Foto: Fotogruppe SichtWeisen Viele Einheimische, Zugezogene und Touristen lieben und schätzen das Mühlenbecker Land wegen seiner Naturnähe und wegen seines gepflegten Straßenbildes. Spaziergänger haben in den letzten Jahren jedoch leider das Gefühl, immer häufiger auf illegal entsorgten Müll zu stoßen. Ist es im Dorf normalerweise eher Hausmüll, der entweder in Mülleimer gestopft wird oder einfach auf die Straße gestellt wird, so findet sich imWald mitunter Müll, der die Ausmaße einer kleinen Mülldeponie angenommen hat. Und wo schon mal Müll ist, da kommt neuer Müll hinzu. So zumindest der Eindruck von manchemWande- rer oder mancher Wanderin durch unsere Wälder. Wir haben dem zuständigen Fachdienstleiter der Gemeinde Frank Feldhahn zu diesem Problem ein paar Fragen gestellt: Herr Feldhahn, wird es wirklich immer schlimmer? Ja, die Gemeindearbeiter können das bestätigen. Gerade die Verteu- erung der Müllentsorgung scheint so manchen Handwerksbetrieb auf die Idee gebracht zu haben, Asbest, Dachpappe, Dämmstoffe und andere zum Teil hoch giftige Substanzen imWald zu entsorgen. Aber haben diese Menschen denn keine Angst, erwischt zu werden? Die Strafen sind doch ziemlich hoch? Leider ist es sehr schwer, den Verursachern nachzuweisen, dass sie verantwortlich für die Müllabladung sind. Man muss sie schon auf frischer Tat ertappen und selbst dann braucht es am Ende Beweise. Was mache ich, wenn ich jemanden mit gefüllter Schubkarre in den Wald gehen sehe und ihn dann bei seiner Rückkehr mit geleerter Schubkarre darauf anspreche und als Antwort bekomme: „Ich gehe immer mit meiner leeren Schubkarre spazieren“. Was also tun? Prävention und Mithilfe in der Bevölkerung. Bedeutet das, dass wir unsere Mitbürger denunzieren sollen? Ich tue mich schwer mit dem Begriff der Denunziation. Liegt es nicht in unser aller Verantwortung, in der Nachbarschaft und in der Gemeinde die Augen offen zu halten? Was die Müllverursacher da tun, bezahlt am Ende die gesamte Gemeinschaft. Da helfen auch keine zusätzlichen Mülltonnen. Auch diese werden, wie auch die Entleerung, am Ende von der Gemeinschaft bezahlt, obwohl der Müll eigentlich kostenpflichtig vom Verursacher entsorgt werden müsste. Zivilcourage und auch die direkte Ansprache von Bürgern zu Bürgern, kann zumindest zum Teil Wirkung zeigen. Aber was machen wir mit gewerblichem Müll, der gerade in unseren Wäldern immer häufiger abgelegt wird? Auch hier ist es schwer, dem beizukommen. Eine Möglichkeit ist es, über den Weg der Betriebsprüfung, zumindest den Nachweis zu verlangen, wohin der Müll gegangen ist. Wenn das nicht nachgewie- sen werden kann, drohen zum Teil empfindliche Strafen. 38 / Nachrichten aus dem Rathaus
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