Mühlenspiegel 32

34 / Zu Besuch bei Teddy Tina Auf dem Sofa sitzen, stehen und liegen gestrickte Teddys. Gel- be und rote, rosafarbene, grüne und blaue, gefranst und glatt: jeder ist auf seine Art einzigartig, ein Unikat. Mittendrin sitzt Bettina, die sich „Teddy-Tina“ nennt und sozusagen die Mutter der niedlichen Kuscheltiere ist. „Einige hundert Teddys habe ich in den letzten Jahren ge- strickt“, berichtet die lebhafte Frau stolz in ihrem unüberhör- baren Dialekt. Gebürtig stammt sie aus der kleinen Gemeinde Waldbronn im Landkreis Karlsruhe, bis sie vor mehr als 12 Jahren mit ihrer Familie nach Mühlenbeck kam. Baden-Württemberg ist bekannt für seine reichhaltige Sprach- landschaft unter dem Motto: Wir können alles, außer Hoch- deutsch. Es ist ein angenehmer Dialekt und ich „höre“ mich schnell ein. Damals ist die Familie der Arbeit ihres Mannes Uwe wegen hierhergezogen, berichtet sie. Wie alles begann Mit Handarbeiten hat Tina schon 2003 begonnen. Überhaupt mag sie Selbstgemachtes. Neben dem Stricken, Nähen und Häkeln sind es die Früchte und das Gemüse aus dem eigenen kleinen Garten, die auf vielfältige Weise und mit Raffinesse von ihr zubereitet werden, z.B. zu Felsenbirnenmarmelade. Im Hausgar- ten, so berichtet sie, baut sie alle möglichen Nutzpflan- zen an und jeder Quadratmeter wird für Tomaten, Johannis- oder Jostabeeren genutzt. Der selbstgeba- ckene Zucchinikuchen, den sie mir freundlich rüberschiebt, ist einfach köstlich. Auch dieses Gemüse ist aus dem eigenen Garten. Die drei munteren Ziegensittiche mit Namen Coco, Goldi und Piepmatz im großen Käfig neben dem Sofa melden sich laut- stark und scheinen sich nun an unserer Unterhaltung beteili- gen zu wollen. Oder sind sie auf meinen Kuchen aus? Es ist schon eine Weile her, als ich Bettina in Mühlenbeck zum ersten Mal besuchte. Damals habe ich sie mit dem Stricken eines kleinen Pinguins beauftragt, den ich mit auf eine weite Reise nehmen wollte: in die Antarktis. Der grau-weiß-schwarze Geselle hat es dann tatsächlich auch dort- hin geschafft und für viele beeindru- ckende Momente und witzige Fotos gesorgt. Von kleinen Unikaten Es sind vor allem die Sonder- wünsche, die Teddy-Tina gern erfüllt. Und sie hat ihren eigenen Stil, den Kuscheltieren ein indivi- duelles Aussehen zu geben. „Alles muss perfekt sein,“ ist ihre Devise, kein Teddy gleicht dem anderen. Übrigens näht ihr Mann die einzelnen gestrickten Teile der kleinen Gesellen zusammen, erzählt sie. Wie es dazu gekommen ist, weiß sie schon gar Kam ein kleiner Teddybär Von einem Pinguin in der Antarktis und anderen Kuschel- tieren oder: Ein Besuch bei Teddy-Tina in Mühlenbeck

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