Mühlenspiegel 32

Liebe Nachbarinnen und Nachbarn, kennen Sie dieses Gefühl? Sie wissen genau was Sie wollen, wie das Haus oder der Garten aussehen soll, und dann stellen Sie fest: Alles ist anders! Das Haus ist gelb statt beige. Statt Ihrer edlen Tan- ne steht da jetzt ein mickriger Apfelbaum. Sie fragen sich, wie das passieren konnte? Haben Sie nicht alles ganz genau vorher erklärt, aufgezeichnet und sogar visualisiert? Sie fühlen sich unverstanden, sind wütend und die Situation erscheint Ihnen aussichtslos … In einer Geschichte von Watzlawick würden Sie jetzt denken: Das war mit Absicht! Aber ist dem so? Nein, meist hat unser Handeln einen Grund, und den gilt es zu ver- stehen. Deshalb ist das „Miteinander reden“ auch so wichtig. Sonst verhärten sich die Fronten. Dann steht jeder allein und das „Wir“ geht verloren. Positive Beispiele für ein respektvolles Miteinander gab es zum Beispiel beim Treffen mit dem Umweltminister (S. 36). Und auch die Veranstaltungsreihe „Mehr WIR fürs Mühlenbecker Land“ (S. 47) berei- chert unsere Gemeinde sehr. Ebenso wie die immer bunter werdende Vielfalt an Sportvereinen – egal ob Fußball- oder Bouleturnier (S. 49 & 50) – sowie unsere Kreativ-Mädels (ab S. 26). Am wichtigsten ist es doch, dass WIR gemeinsam etwas tun. Treffend auch beschrieben im Text unseres Bürgermeisters zum Jahresende (ab S. 8) und auf den Seiten unserer Pfarrer (ab S. 6). Und auch wenn wir in diesem Jahr viel- leicht gar nicht oder nur in kleinem Kreis die Kirchen besuchen dürfen, so werden wir doch sicher die Glocken hören. Nehmen Sie sich die Zeit und lauschen Sie dem Spiel – auch dem vom Glöckner aus Mühlen- beck. Olaf Iden ist ehrenamtlich jeden Tag vor Ort um für die Mühlen- becker Gemeinde einzuläuten (S. 18). Bleibt alles anders? Wir Menschen sind Gewohnheitstiere – ich eingeschlossen. Jede noch so kleine Veränderung bringt unsere ach so gewohnte Welt ins Wanken. Und dabei sind es oft die kleinen Veränderungen, die unserem Leben eine Prise Würze verleihen. Den Kopf in den Sand stecken und jammern bringt also nichts – „anpa- cken“ ist die Devise. So wie vor Jahren die Initiatoren der Bürgerinitia- tive Zehnrutenwegbrücke (ab S. 10) oder Sascha Rudolph (S. 28) und seine Nachbarn in der Kita Koboldhaus, die aus der Lock-Down-Krise das Beste herausgeholt haben (S. 53). Mein Fazit: Alle gehen mit Krisen anders um. Am wichtigsten ist es, das niemand das Gefühl haben sollte, allein zu sein, allein kämpfen zu müssen. Wir sind viele – und wenn uns diese Krise eines vor Augen ge- führt haben sollte: Es gibt viel zu verlieren, wir können nur gewinnen! Sie sehen, wir haben Corona ein wenig getrotzt und auch dieses Mal erwartet Sie ein bunter Mix an Themen. …und vielleicht wurde der Apfelbaum von Ihrem Partner gepflanzt, weil dort schon Ihr Großvater einen Apfelbaum hatte, und Sie ihn sooo sehr geliebt haben… Ich wünsche ihnen viel Spaß beim Lesen. Bleiben Sie gesund! Ihre Sandra Freund freund@muehlenbecker-land.de Editorial Editorial / 3

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