Mühlenspiegel 32

16 / Handwerk im Mühlenbecker Land Handwerk hat goldenen Boden Trotzdem, das Handwerk hat goldenen Boden und ist eine starke Wirtschafts- macht mit Zukunft. Das ist das Credo von Marion Ecke und Norbert Fischer. Doch es braucht die aktive Förderung bei der Erhaltung bzw. Neueröffnung von Hand- werksbetrieben. Netzwerken als funkti- onsfähiges Zusammenspiel u.a. zwischen Handwerksorganisation, Gemeinde, Ge- werbeverein, Agentur für Arbeit und Schulen ist dabei angesagt. Unternehme- rische Tätigkeit im örtlichen Handwerk wurde stets auch von der Gemeindever- waltung Mühlenbecker Land unbürokra- tisch auf „kurzem Weg“ gefördert, „denn diese Firmen zu unterstützen, ist letztlich ein Gewinn für unsere Gemeinde“, sagt Gudrun Engelke, jahrelang zuständig für die Wirtschaftsförderung. Handwerksberuf? – Ja, bitte! Kreishandwerksmeister Norbert Fischer übergab im September im Oranienburger Lehr- und Ökobauhof die Zeugnisse und Gesellenbriefe an Lehrlinge des regiona- len Handwerks. Unter den damit „Freige- sprochenen“ – von denen einige hoffent- lich auch das Handwerk in der Gemeinde Mühlenbecker Land verstärken – waren neun Maurer, elf Tischler und sechs Bä- cker. „Vor einigen Jahren konnten wir noch 90 Gesellen der verschiedensten Ge- werke freisprechen. Das waren große Ver- anstaltungen, für die wir Säle mieteten“, erinnert er sich. „Weil zu wenig Schulab- gänger und Gymnasiasten ihre berufliche Perspektive im Handwerk sehen, wurden Ausbildungseinrichtungen zentralisiert. Einem seiner Altgesellen würde auch Heiko Lorenz seine gut laufende Land- bäckerei nur zu gerne übergeben. Der Bäckermeister in dritter Generation ar- beitet mit moderner Technik und setzt zugleich auf traditionelles Bäckerhand- werk. Er bevorzugt natürliche Zutaten statt fertiger Backmischungen, Konser- vierungsstoffe oder künstlicher Backmit- tel, wie schon sein Großvater. Teig und Füllungen aus Mohn oder Marzipan lässt er Zeit zum Gehen. Mit den Hefekuchen voller Aroma und Geschmack will er sich von den Teiglingen vom Fließband abheben. Unter seinen Rennern: gefüll- ter Bienenstich und das 3-Pfund-Brot „Der kleine Lorenz“. Beim Familienfriseur „Haargenau-Frisu- ren & Styling“ in Mühlenbeck freut man sich über die Treue der Stammkun- den. Über 15 Jahre arbeitete die gelern- te Friseurin in diesem Haarstudio, bis sie diesen als Altgesellin 2017 übernahm. Mit Beginn der Pandemie muss auch sie mit Umsatzeinbußen zurechtkom- men. „Wir halten uns strikt an die gefor- derten bekannten Hygienevorschriften. Hier tragen alle Mund- und Nasen- schutz. Es gibt Einmal-Frisierumhän- ge. Wir desinfizieren die Arbeitsplätze und führen eine Kunden-Dokumentati- on – ohne dass wir großartig die Preise für die Haarschnitte erhöht haben“, er- läutert die Chefin Ramona Hoeft (links). „Wir wollen Kundschaft und Belegschaft so sicher wie möglich durch die Coro- na-Zeiten bringen.“ Der dem Salon an- geschlossene Kosmetiksalon von Anja Wenzke (2.v.l.) hingegen wird jetzt erst einmal schließen.

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