Mühlenspiegel 32

Der Neubau der Zehnrutenwegbrücke / 11 Frühjahr 2020: Die Fundamente der Brückenpfosten werden gegossen 31.10.2020: Die Träger schweben auf ihre endgültige Position Der Abriss Aber bevor die neue Brücke errichtet werden konnte, musste die alte abgerissen werden. Dies geschah am 27. Mai 2018. Der neue Brücken-Koloss soll, wie die alte Brücke, exakt die gleiche Lage haben und schräg über die Autobahn führen. Die tragenden Säulen werden ebenso schräg angeordnet. Auf einer Länge von 43 Metern soll der Neubau frei über der sechsspuri- gen Autobahn schweben. Die bekannte Mittelsäule entfällt. Der Neubau ist breiter als der Altbau. Zwischen den Brückenge- ländern sind sechs Meter Nutzbreite vorgesehen. Davon entfal- len 3,50 Meter auf die einspurige Fahrbahn. Mit den Banketten auf beiden Seiten ergibt sich sogar eine gesamte Nutzbreite von 5 Metern (alt: 4,5 Meter). Oberhalb der Borde verläuft rechts und links ein schmaler Notgehweg als Ausweichmöglichkeit. Neu ersetzt Alt In den Morgenstunden des 31. Oktober war es dann soweit. Die Schwerlasttransporter aus der Oberpfalz erreichten die bereits vollgesperrte Autobahn. Die beiden 43 Meter langen Träger wurden von ihren Transportgurten befreit, die Seile des Krans fixiert und dann schwebten die Träger langsam und leise Zenti- meter für Zentimeter an ihren vorgesehenen Platz. Eine wahre Meisterleistung, in Anbetracht der Länge und der Masse. Im nächsten Schritt werden die Träger nun eingeschalt und mit Beton ausgegossen. Dazu die Fertigstellung der Randläufe so- wie das Anschieben der alten Zufahrtsrampen. Nach der Fertigstellung wird die Brücke Summt und Feldheim wieder miteinander verbinden. Die Brücke kann dann wieder von Fußgängern und Fahrradfahrern genutzt werden. Für Kraftfahrzeuge ist die Durchfahrt verboten. Ausnahme: die Ein- satzfahrzeuge der Landwirtschaft und der Feuerwehr. Text: Redaktion Fotos: Fotogruppe SichtWeisen, privat D ie Zehnrutenwegbrücke ist zurück. Am 31. Oktober wur- den die neuen Träger der Brücke "eingeflogen". Damit en- det ein jahrelanger Kampf um den Erhalt der Brücke. Jahrelang kämpften die Gemeinde und die Bürger*innen um den Erhalt „Ihrer“ Zehnrutenwegbrücke. Die Planungen zum Aus- bau der A10 sahen vor, die Autobahnbrücke am Zehnrutenweg ersatzlos abzureißen. Mit Hilfe der Bürgerinitiative Zehnruten- brücke, dem ehemaligen Bürgermeister Klaus Brietzke sowie dem amtierenden Bürgermeister Filippo Smaldino kämpfte die Gemeinde gegen diesen Beschluß. Zuletzt wurde dieser Kampf vor Gericht ausgefochten, in einer ge- meinsamen Sammelklage mit Birkenwerder, Velten, Leegebruch und weiteren Klägern. Fast schon war der Kampf verloren. In der Gerichtsverhandlung 2017 ließ sich das Land Brandenburg dann überraschend auf einen Vergleich ein: Die Zehnrutenwegbrücke muss gemeinsam mit dem Ausbau der A10 erneuert werden. Im Gegenzug wird sich die Kommune an den Kosten beteiligen. Es geht um ca. 400.000 Euro und die hälftigen Planungskosten. „Ein ganz entscheidender Punkt war die leidenschaftliche Rede des Bürgermeisters Filippo Smaldino. Er hat den Richter überzeugt – und das, obwohl wir eigentlich alle dachten, dass wir wenig Chancen haben,“ berichtet Peter Witte damals. Ein Stück Heimat ist zurück

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