Mühlenspiegel 31

Inzwischen sind wieder vier Wochen um und es ist Kegelnachmittag. Zwanzig Jahre kegle ich nun schon im Berufsför­ derungswerk. Anfangs schwang ich die Kugel noch kräftig mit der rechten Hand, jetzt sind inzwischen beide Hände nötig. Aber ganz so schlimm wie bei Christine ist es bei mir noch nicht. Sie rollt die Ku­ gel so sacht, dass sie gar nicht bis zu den Kegeln kommt, sondern zu ihr zurück­ rollt. Auch wenn einer manchmal mit zehn oder zwölf Ratten aufwarten kann, verliert keiner den Spaß an der Freude. Schließlich wollen wir ja keine Wettbe­ werbe gewinnen. Wichtig ist, dass wir in der Gemeinschaft zusammensitzen, denn natürlich kommen auch die Unter­ haltungen nicht zu kurz. Ich bin beeindruckt von all diesen Aktivitä- ten. Das klingt nach Stress - nach Fulltimejob. Aber Erika lächelt und ich sehe es in ihren Augen aufblitzen als sie sagt „Wer rastet rostet – Ausruhen kann ich mich später noch.“ Ich nicke und denke mir: genaus so sieht sie aus, die gelebte Volkssolidarität. Das alles war vor Corona. Heute ist der Ter- minkalender nicht mehr ganz so voll – aber er fängt wieder an sich zu füllen und alle in der Ortgruppe sind sich sicher, dass es weiter geht, vielleicht ein wenig anders, aber min- destens mit ebenso viel Spaß und Freude. Solidarisch miteinander – aktiv füreinander 25 Jahre Ortsgruppe der Volkssolidarität Mühlenbeck – das steht in erster Linie für gelebte solidarische Gemeinschaft. Diese braucht natürlich Initiatoren, die den Ball zum Rollen bringen, die Mitstreiter gewinnen und Strukturen einer Ortsgruppe schaffen, die ein Miteinander und ein Füreinander aufbauen. Diesen Gedanken verfolgte Erika Lange, als sie 1994 die Ortsgruppe mit Gleichgesinnten wie Inge Berschneider, Gerda Bloch, Dr. Bar- bara Jockel, Irene Markov, Gundel Voigt, Ursu- la Langenhahn gründete. Nach den Umbrü- chen der Wende und den Veränderungen von Lebensinhalten vieler Menschen fühlten sich die Mühlenbecker in dieser Gemeinschaft gut aufgehoben. Nach zehn Jahren übergab sie die Leitung an Dr. Horst Tammer, der diese Funktion von 2004-2014 ausübte. Beide schu- fen die Strukturen mit denen bis heute das Vereinsleben interessant und anregend gestal- tet wird. Aktuell leitet Eleonore Pohnke die Ortsgruppe Mühlenbeck. Mit 140 Mitgliedern ist sie die stärkste im Mühlenbecker Land. Im Ehrenamt aktiv sind 20 Mitglieder: in der Leitung, als Interessengruppenleiter, als Helfer für die einzelnen Ortsteile Summt, Feldheim, Mühlenbeck und Mönchmühle. Das Vereinsleben ist vielfältig Sechs Interessengruppen bieten Abwechs- lung im Alltagsleben, ob Gymnastik, Spiele, Handarbeit, Kegeln, Konzertbesuche oder Tanz. Jeder Teilnehmer freut sich auf diesen Tag, auf das Zusammensein, das Plaudern, das Vergessen des Alltags. Tagesausflüge und Reisen bereichern weiterhin unser Zusammensein. Generationsübergreifend Eng verbunden sind wir auch mit dem Gemeindeleben. So gibt es enge Beziehungen zur Käthe-Kollwitz Gesamtschule. In gewissen Abständen findet die Weihnachtsfeier der Ortsgruppe in der Schule statt. So wie auch am 16.12.2019, als die Schüler unter Anleitung ihres Lehrerkollegiums den Seniorinnen und Senioren ein unterhaltsames, engagiertes Weihnachtsprogramm geboten und sie liebe- voll bewirtet haben. Und auch zu den Kleinsten in der Gemeinde hält die Ortsgruppe regelmäßigen Kontakt: So hat zum Beispiel eine Gruppe der Kita „Raupe Nimmersatt“ zur Ehrung der Jubilare der Ortsgruppe einen Auftritt gestaltet. Umge- kehrt liest jede Woche ein Mitglied aus der Ortsgruppe in der Kita vor. Und wenn ein Fest oder eine Veranstaltung stattfindet, hilft die Ortsgruppe beim Kuchenbasar. Herbstzeitlose Sehr wichtig für das Vereinsleben ist die im Juli 1999 herausgegeben Vereinszeitung „Herbstzeitlose“, das Blatt für Junggebliebene. Die damalige Vorsitzende, Erika Lange, hatte dafür die Idee und Carla Tammer, als Haupt- akteurin, setzte sie mit einer kleinen Gruppe um. Die Zeitung erleichtert den Kontakt zu den Mitgliedern bei der Organisation und Information von und über Veranstaltungen. Unterstützung Finanzielle Unterstützung bei all´den Akti- vitäten bekommt die Ortsgruppe von Seiten des Ortsbeirates. Jährlich unterstützt er mit Mitteln der Gemeinde die Seniorenarbeit mit Zuwendungen. Neue Mitglieder gesucht Leider passiert es immer wieder, dass Mitglie- der aufgrund von gesundheitlichen Proble- men oder fehlender Mobilität nur noch selten an den Treffen und Arbeitsgruppen teilneh- men können. Dadurch fehlt es aber auch an neuen Mitgliedern oder helfenden Händen. Deshalb sind alle Mühlenbecker*innen die Lust auf Gemeinsamkeit haben, aufgerufen mitzumachen.Frei nach dem Motto: Für uns Mühlenbecker gibt es immer ein Miteinander und Füreinander 8 / Die Volkssolidarität Ortsgruppe Mühlenbeck 20 Jahre Zeitung: 1999 bis 2019 Herbstzeitlose der Volkssolidarität Ortsgruppe Mühlenbeck Initiiert durch die damalige Vorsitzende Erika Lange war Carla Tammer die Hauptakteurin, die dem Blatt Struktur gab und die Idee zum Erfolg führte. Gemeinsam mit ihren Mitstrei- tern Loni Teichfischer, Erika Cipper und Jutta Rüdiger gestaltete sie Form und Inhalt. Die Zeitung verbindet die Mitglieder und be- reichert so das Verbandsleben. Im Jahr 2009 wurde das Blatt für Junggeblie- bene mit dem Ehrenpreis der Volkssolidarität ausgezeichnet. Aus gesundheitlichen Gründen gab Car- la Tammer die Redaktion der Zeitung ab Juni 2016 in die Verantwortung von Monika Schnabel. Sie gestaltet die Zeitung ebenfalls verantwortungsbewusst und ideenreich. Dabei wird sie unterstützt von der Leitung und dem ehemaligen Redaktionskollegium. Beim Druck der Zeitung kommt Hilfe aus dem Rathaus, welches die Ausgaben vervielfältigt. Text: Erika Cipper, Eleonore Pohnke, Sandra Freund Foto: Fotogruppe SichtWeisen, privat Kontakt: Eleonore Pohnke, Karin Schultz Tel. 033056 42400 www.muehlenbecker-land.de/de/leben- gemeinde/senioren/volkssolidaritaet/

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