Mühlenspiegel 31

46 / Nachrichten aus dem N ach 23 Jahren verabschiedete Kerstin Bonk sich aus dem Rathaus. Die Stellvertretende Bürgermeisterin, Kämmerin und Personalchefin wechselte zum 1. Juli nach Liebenwalde. Ihr Weggang sorgte für einiges Aufsehen. Als sie im Januar den Wechsel im Rathaus bekanntgab, war die Überraschung groß. Nicht nur Bürgermeister Filippo Smaldino bedauerte den personellen Verlust, auch viele Kolleginnen und Kollegen mussten sich an den Gedanken gewöhnen, dass Kerstin Bonk ihr Büro für immer verlässt. Im Rathaus wurde die umtriebige Diplom-Verwaltungswirtin sehr geschätzt - als Vorgesetzte, die den Mitarbeitern jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stand, aber auch als Mensch und Kollegin. Sie galt als rechte Hand des Bürgermeisters und war fachkundige An- sprechpartnerin für die Kollegen. Auch nach außen hat sie sich einen Ruf als kompetente Verwaltungs- expertin erarbeitet, die immer ein offenes Ohr und große Empathie für ihr Gegenüber hatte. Dabei ging sie Konflikten nie aus demWeg, handelte immer lösungsorientiert. In den Reihen der Lokalpolitiker genoss Kerstin Bonk fraktionsübergreifend großes Vertrauen. Das zeigte sich auch auf der Sitzung der Gemeindevertretung im Juni, die gewissermaßen ihre letzte Amtshandlung in der Gemeinde war. Ein letztes Mal stellte sie als Kämmerin den Nachtragshaushalt der Gemeinde zur Abstimmung - und stand selbst im Mittelpunkt. Ihre Verabschiedung war intensivster Tagesordnungspunkt und emotionaler Höhepunkt der Sitzung. Gemeindevorsteher Harald Grimm verpackte seinen Dank für die „vorbildliche und vertrauens- volle Zusammenarbeit“ in eine rührende „Neufassung“ des Grimm- schen Märchens von Schneewittchen, das er Kerstin Bonk auf den Leib geschrieben hatte. Anschließend defilierten die Gemeinde- vertreter an ihrem Tisch vorbei und übergaben der scheidenden Kämmerin jeweils eine Rose. Kerstin Bonk war mit allen Aufgabenbereichen in der Gemein- de vertraut. Angefangen hatte sie 1997 als Sachbearbeiterin für Haushalt und Controlling im damaligen Amt Schildow. Fünf Jahre später übernahm sie ihre erste Leitungsaufgabe als kommissarische Hauptamtsleiterin. Bürgermeister Klaus Brietzke vertraute ihr 2004 die Leitung des Dienstleistungsamtes an. Damit war sie zuständig für die Abläufe in der Verwaltung. Seit 2009 war sie die Kämmerin im Mühlenbecker Land. Zuletzt leitete sie den Fachbereich für Finanzen, Verwaltung und Soziales und war auch die Vize-Bürgermeisterin. Zu ihren wichtigsten Projekten zählten die komplizierte Umstellung des Rechnungswesens auf die doppelte Haushaltsführung (Doppik) und die finanziell wie personell extrem aufwändige Rückerstattung zu viel gezahlter Kitabeiträge. Aufgrund neuer Rechtsprechung hat das Mühlenbecker Land als erste Kommune den Eltern insgesamt 2,4 Millionen Euro zurückgezahlt. Auf die 23 Jahre im Mühlenbecker Land blickt die in Hammer lebende Verwaltungsexpertin positiv zurück: „Es war ein stressiger, aber schöner Job.“ An der Entwicklung der Gemeinde über eine so lange Zeit mitgewirkt zu haben, mache sie auch etwas stolz. Doch jetzt sei es Zeit für einen Perspektivwechsel, so die 53-Jährige. Die 5 Kilometer ins Liebenwalder Rathaus, wo sie in gleicher Funktion in der Verwaltung arbeitet, fährt sie nun mit dem Fahrrad. Wir sagen danke und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute! Time to say Goodbye

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