Mühlenspiegel 30

te dürfen hier einkaufen – die Hauptsache ist, die Lebensmittel werden verbraucht und landen nicht im Müll! Viele Hände – und doch kein Ende Bis die Ware verkaufsbereit ist und sich präsentabel darbieten lässt, müssen sich viele Hände regen. „Das ist keine leichte Arbeit, die die Vereinsmitglieder hier unentgeltlich leisten“, meint Doris Propp – die ehemalige Verkäuferin weiß, wovon sie redet. Die Ware wird angeliefert, ab- und später wieder aufgeladen, durchgesehen, sortiert und gegebe- nenfalls ausgemustert. „Gemüse und Obst verlangen besondere Aufmerksamkeit; es ist immer nachzuputzen, denn das Auge isst schließlich mit. Leicht angewelktes, schrumpli- ges kriegt aber ‘ne zweite Chance.“ Die Produkte kommen aus Lebensmittelmärkten der Region. Sechs Märkte werden wöchent- lich nach vereinbartem Turnus angefahren, drei sind es im Mühlenbecker Land: EDEKA in Mühlenbeck, NETTO mit dem rot-gelben Logo sowie REWE in Schildow. Mit dem vereinsei- genen Transporter werden die Lebensmittel- spenden, darunter auch TK-Ware, unverzüglich nach Berlin-Pankow zum Hauptsitz des Vereins gebracht und in Kühlschränken und Tiefkühltru- hen zwischengelagert. Das Gesundheitsamt prüft regelmäßig die Lebensmittelhygiene, die Warenqualität, die Einhaltung der Kühlkette und macht MHD-Stichproben. Von Pankow aus werden die Lebensmittel an die verschiedenen Ausgabestellen verteilt. Was dann vor Ort keine Käufer findet, aber noch einwandfrei ist, bringen die Ehrenamt- lichen anschließend kostenlos zu Einrichtungen, die Essen daraus zubereiten und an Bedürftige ausreichen. Der Verein beliefert mehrere Stellen, darunter zwei Suppenkü- chen im Pankower Kiez. Doris Propp gehört seit 2014 zum Helferteam. Früher hatte sie selbst beim Sozialhaus Verkauf: Gemeinderaum „Mühlentreff“, Hauptstraße 7, 16567 Mühlenbeck. Mittwochs von 9 bis 11 Uhr. Mindesthaltbarkeits- vs. Verbrauchsdatum: Mit der Angabe des Mindest- haltbarkeitsdatums zieht der Hersteller die Linie, bis zu der das ungeöffnete Lebensmittel bei richtiger Lagerung in puncto Geschmack, Konsistenz, Geruch und Farbe nicht an Qualität ein- büßt. Ist das Datum überschritten, erlischt die Herstellergarantie und der Verbraucher müsste selbst die Produkte prüfen. Tatsächlich aber halten sich „abgelaufene“ H-Milch, Wurst-, Milch- und Käseprodukte ungeöffnet oft noch viele Tage im Kühlschrank, Säfte sogar einige Monate. Damit nicht zu verwechseln ist das Verbrauchsdatum: „Zu verbrau- chen bis ...“ Dieses kennzeichnet leicht verderbliche Waren wie Fisch oder Hackfleisch, die nach dem angegebenen Datum tat- sächlich besser entsorgt werden sollten. Entstehende Keime stellen sonst ein ernstes Gesundheitsrisi- ko dar. Verein vorgestellt / 39 Nur einige Gesichter zu den “fleißigen Händen” (v.l.n.r.): Doris Propp, Uwe Budan, Heinz Buttke, Marianne Harke und Kraftfahrer Herr Antos Nicht genieren: einkaufen!

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