Mühlenspiegel 30

Text: Lucién Weber Fotos: Fotogruppe SichtWeisen, privat Keine Panik Viele Menschen haben vor den Schwarzrücken großen Respekt – aus gutem Grund: Wildschweine sind nicht nur schlau und anpassungsfähig, sondern auch wehrhaft. Trotz ihres massigen Körpers sind sie flink und wendig. Sie können sogar ziemlich gut springen und schwimmen. Und die scharfen Eckzähne hat so mancher Hund schon zu spüren bekommen. Eine Bache mit Frischlingen kann, wenn sie Gefahr für ihre Jungen wittert, Menschen in eine brenzlige Situation bringen. Dagegen sind Kei- ler meist Einzelgänger und nur in Ausnahmesituation aggres- siv, beispielsweise wenn sie verletzt sind oder aufgeschreckt werden. Trifft man unversehens imWald oder bei Dämmerung auf ein Wildschwein oder eine Rotte, dann ist Ruhe zu bewahren und ohne Lärm zügiger Rückzug angeraten, um Abstand zwischen sich und den Tieren zu bringen. Erst in die Enge getriebene Tiere ohne Fluchtmöglichkeit greifen tatsächlich an. Dabei sind Wildschweine eigentlich friedliche und scheue Tiere, die den Menschen schon von weitem wahrnehmen und seine Nähe meiden. „Bei allem Ärger über die Wühltätigkeit und andere ‚Zumutungen‘ durch Schwarzkittel sollten wir auch bedenken, dass eigentlich nicht das Wildschwein zum Menschen kommt, sondern umgekehrt“, betont Jäger Fanselow abschließend. „Der Mensch macht sich im ‚Wohnzimmer‘ der Waldtiere breit und schränkt ihren Lebensraum immer weiter ein.“ Die größte Gefahr droht den Tieren durch unsere Straßen. Wild- schweine kennen keine Verkehrsregeln. Das weiß natürlich je- der, trotzdem werden immer wieder Geschwindigkeitsbegren- zungen und Wildwechsel-Warnschilder ignoriert. Allein auf der Summter Chaussee zwischen Mühlenbeck und Wensickendorf, unweit des Kreisverkehrs, kam es im Vorjahr zu zehn Zusam- menstößen mit einemWildschwein. Selbst wenn es glimpflich ausgeht, müssen Wildunfälle anschließend immer gemeldet werden. Auch wenn das angefahrene Tier noch die Kraft zur Flucht in den Wald findet, ist es oft nur scheinbar unverletzt und müsste leiden, wenn nicht ein Jäger auf Nachsuche geht und falls nötig den Fangschuss gibt. Mit der Anwahl des Polizeirufs 110 ist man besonders abends auf der sicheren Seite, wenn Äm- ter bereits geschlossen sind. Der „Freund und Helfer“ vermittelt den richtigen Ansprechpartner aus der Jagdzunft. Der Mensch macht sich im Wohnzimmer der Waldtiere breit! Verdiente Pause für die Jagdhunde

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