Mühlenspiegel 29

MARIO BACZINSKI ZAHNARZTPRAXIS MÜHLENBECK Unsere barrierefreie Zahnarztpraxis befindet sich direkt hinter der Kirche in Mühlenbeck. Hier erwartet Sie ein freundliches Team, das sich um Ihre Zahngesund- heit kümmert. Unser Service für Sie • Recall-Service • Barrierefreie Angebote • Zahnpflege-Tipps • Hausbesuche Anschrift Hauptstr. 15, 16567 Mühlenbeck Tel.: 033056 / 419 - 698 Fax: 033056 / 419 - 713 E-Mail: info@zahnarztpraxis-baczinski.de www.zahnarztpraxis-baczinski.de Unsere Sprechzeiten Mo 8.00 – 18.00 Di 8.00 – 20.00 Mi 8.00 – 20.00 Do 8.00 – 18.00 Fr 8.00 – 14.00 und nachVereinbarung Unsere Leistungen • Wurzelbehandlung • Zahnersatz • Keramik-Restaurationen mit CEREC • Angstpatienten-Behandlung • Behandlung unter Vollnarkose • Kinderbehandlung • Kiefergelenktherapie • Parodontologie • Prophylaxe / Professionelle Zahnreinigung • Ästhetische Zahnheilkunde • Bleaching / Zahnaufhellung Wir freuen uns auf Ihren Besuch! KOLUMNE JACKIE A. Die Neue Jackie A. ist neu im Mühlenbecker Land. Über ihre denkwürdigen Erlebnisse berichtet sie in dieser Kolumne F ast zwei Jahre teile ich meine Er- fahrungen als Neue mit euch und inzwischen kann ich mir ein ande- res Leben als hier kaum noch vorstellen. Bald wurde ich Fan von der Art, mit der Menschen in meiner Gegend miteinan- der umgehen. Da wird man wie selbst- verständlich auf dem Weg zumSupermarkt im Auto mit einge- sammelt. Da wird ein gebrauchtes Fahrrad verschenkt, an den, der es gerade drin- gend brauchen kann, oder mit Brennholz ausgeholfen, wenn es woanders knapp wird. Und wenn, wie zuletzt, ein Nachbar mal krank wird, fällt es auf, weil im Gar- ten nebenan plötzlich nicht mehr rumge- wurschtelt wird. Da ist ein „Werd’ wieder gesund“ keine leere Floskel, sondern ehrliches Anliegen. In diesem Kosmos treffen auch scheinbar unvereinbare Meinungen unspektakulär am Abend am Küchentisch aufeinander, sitzen „Fridays for Future“ -Sympathisan- ten und „Fridays für Hubraum“-Fans dis- kutierend um eine Flasche Wein herum, weil man sich kennt und zuerst einmal den Menschen sieht. So kann es auch mit schwierigen Themen klappen. Für meine Texte hier hatte ich mich meist auf positive Erlebnisse beschränkt, natürlich gab es auch andere. Es gibt Leu- te, die grüßen nie, deren Gesicht bleibt zur Faust geballt, egal wie sehr man sich bemüht. Ich habe von Bewohnern Sätze gehört, wie jenen, über Ausländer, „die alle in einen Keller, und zugeschüttet ge- hören“. Und einmal, im Asiatischen Res- taurant, wurde ich Zeuge eines Gesprächs zwischen Paaren. Sie unterhielten sich über zwei Tische hinweg. An einem Tisch fand man, dass es in Ordnung wäre, dass ‚dieser Politiker‘ (sie meinten den ermor- deten Politiker Walter Lübcke von der CDU) ‚abgeknallt‘ wurde, nachdem, was der alles‚ so vom Stapel ließ‘. Der Mann, der da so laut sprach, fühlte sich, so kam es mir vor, gerade zu revolutionär wäh- rend seines Vortrags. Am anderen Tisch gab man sich deut- lich zurückhaltender, dennoch: stummes Nicken. Da saßen also Leute, wie du und ich, die sich beim Mittag- essen gegenseitig, aus was auch immer für Gründen, ihr Okay zu Mord bekundeten. Ich habe an jenem Tag meinen Einsatz verpasst, rüberzuge- hen und zu fragen, ob sie das wirklich ernst meinten. Ich ärgere mich bis heute dar- über, denn in Zeiten wie diesen ist Stillschweigen keine Opti- on mehr. Heute mag es selbstverständlich sein, dass meine deutsche Freundin, mit der ich einen Teil meiner Jugend verbrachte, deren Mutter aus Johannisburg stammt, und die für Fremde vielleicht wie „irgend- ein Flüchtling“ aussieht, hier unbeschwert leben kann. Nach solchen Sätzen frage ich mich allerdings, wie lange noch. Demo- kratie ist kein Selbstläufer und wenn wir nicht aufpassen, ist sie fort. Ich werde in Zukunft besser aufpassen und ich wün- sche mir, ihr tut das auch. Aussprechen, wenn man nicht einverstanden ist mit Aussagen der Kollegen oder Nachbarn ist ein guter und auch ein sicherer Weg. Denn wir, die ein friedliches Miteinander wollen, sind wirklich mehr. Aber man muss uns auch hören! Sonst wird unser Schweigen am Ende als Zustimmung ver- standen. Angekommen Über den Mut zur eigenen Meinung

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