Mühlenspiegel 29

37 VORGESTELLT EHRENAMT Wasser marsch Wir haben die Jugendfeuerwehr im Mühlenbecker Land besucht D as erste, was ich sehe: Gesichter, die so ganz bei der Sache sind – strahlende Augen, wenn dann das Wasser aus dem Strahlrohr zischt ... Heute findet eine gemeinsame Ausbildung der Jugendfeuerwehren in den Löschgruppen aus Zühlsdorf und Schildow statt. Gera- de ist die jüngere Gruppe dabei, auf dem Gehweg vor der Schildower Feuerwache eine kleine Wasserstrecke aufzubauen. Nur Grundelemente werden heute geübt. In aller Ruhe. Zuerst braucht es das Wissen um die Handhabung der einzusetzenden Geräte und deren Zusammenwirken sowie erste Grundfertigkeiten, dies in der Praxis anzuwenden. Erst später wird das Tempo wichtig. Dann wird dem Einzelnen eine konkrete Rolle im Löschtrupp zugewiesen. Dann muss man sich beweisen, zum Beispiel als Angriffstruppführer oder Angriffstruppmann bzw. -frau oder als Schlauchtruppführer oder als Melder. Und dann wird es wichtig: das bedingungslose und konzentrierte Zusammenwirken der Mädchen und Jungen und das unbeding- te Vertrauen in den Kameraden oder die Kameradin an der Seite. Sie werden lernen, dass dies später, in einem richtigen Einsatz, über Leben und Tod entscheiden kann. Seit sieben Jahren Feuerwehr Dies alles waren auch für Lenais Terlunen (16) und Maximilian Seeber (15) Gründe für die Entscheidung, in der Jugendfeuerwehr mitzuarbeiten. Während Max primär von Freunden, die schon in der Jugendfeuerfeuer aktiv waren, inspiriert wurde, waren es bei Lenais tatsächlich „die roten Feuerwehrau- tos und der Wunsch mal selbst darin sitzen zu dürfen – und anderen Menschen in Not helfen zu können“. Beide wissen zu schätzen, dass sie in den ungefähr sieben Jah- ren ihrer Mitgliedschaft in der Jugendfeuerwehr Kameradschaft und den Umgang mit anderen Menschen gelernt ha- ben. Als Berufs- wunsch steht für Max fest, Astrophysik zu studieren. Eine Mitar- beit in der Feuerwehr wird es dann wohl nicht mehr geben. Anders Lenais, die nach dem erfolgreichen Abschluss des Fachabiturs „Sozialwesen/Gesundheit“ über einen Beruf als Kinderkrankenschwester oder Erzieherin nachdenkt und fest eingeplant hat, dann mit 18 Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr weiter zu machen. Sportverein oder Jugendfeuerwehr? „Für viele in der Gemeinde neu Zugezo- genen ist es wichtig, schnell Kontakte zu Gleichaltrigen zu knüpfen. Der effektivs- te Weg, dies zu tun, ist die Mitarbeit in einem Sportverein – oder in der Jugend- feuerwehr“, so der Gemeindejugendwart Stefan Senkel. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Adrian Rinke arbeitet er seit Januar 2018 in dieser Funktion, um mit viel Freude die jungen Leute an die Arbeit der Feuerwehr heranzuführen und bestenfalls für eine dauerhafte Mitarbeit zu begeis- tern. Der Zulauf zur Jugend- feuerwehr ist groß: Es gibt Wartelisten.

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