Mühlenspiegel 29
11 Tanzwettbewerben wie den Deutschen Meisterschaften. „Tanzen ist meine Leidenschaft. Ich habe außerdem sehr früh gemerkt, wie viel Spaß mir das Unterrichten macht und dass ich darin echt gut bin, jemandem das Tanzen beizubringen“, erzählt Jeannine, die von ihren Schützlingen kurz „Jean“ genannt wird. „Vor zwei Jahren arbeitete ich noch in München als Eventmana- gerin. Als ich wieder einmal vor Excel-Tabellen saß, entschloss ich mich endlich das zu tun, wozu ich mich eigentlich bestimmt fühle: zu tanzen. Also Umzug nach Berlin, Training nach der langen Auszeit u.a. in Ballett, HipHop und Jazz-Tanz – eine Supergrundlage, wieder als Tänzerin aufzutreten und als Tanzlehrerin ein neues Betätigungsfeld zu finden. Romeo lernte ich auf einer Veranstaltung als Juror kennen. Er war auf der Suche nach neuen Tanzlehrern, und wir haben gleich ge- merkt, dass unsere Werte übereinstimmen. Also bin ich gerne in sein Projekt ,Trainerhelden‘ eingestiegen. Ich arbeite jetzt in einem Schöneberger Jugendklub. Und in meiner Freizeit mache ich genau das, was ich am besten kann.“ Das Organisationstalent Ireen Labahn wohnt in Schildow und holte den HipHop- Weltmeister nach Mühlenbeck. Es ist der motivierten Mutter gelungen, in kürzester Zeit mit Flyerverteilung, unzähligen Telefonaten und Gesprächen für die Organisa- tion und Bekanntmachung der neuen Tanzkurse zu sorgen. „Als ich meinem Neffen Luke beim Streetdance der ,Juniorhelden‘ in der Berliner Urania zugeschaut habe, war ich schwer beein- druckt. Auch meine elfjährige Tochter Luisa war begeistert und begann in der Karower Übungsgruppe mit HipHop-Tanz. Das war stets eine Fahrerei, Hinbringen und Abholen, zeitlich hätte ich das auf Dauer nicht einrichten können“, erinnert sich Ireen. Was lag also näher, als den HipHop einfach ins Mühlenbecker Land zu holen? „Ich konnte mir gut vorstellen, dass HipHop hier auf breites Interesse stoßen wird. Im Mai habe ich auf der diesjährigen YOU- Messe, Europas größtem Jugendevent, Kontakt mit Romeo aufge- nommen. Er war sofort aufgeschlossen und managte den Einsatz mit Jean als Coach. Ich wiederum legte mich ins Zeug, um rasch die Raumfrage zu klären. In der Mönchmühle stieß ich auf offene Oh- ren: Die Streetdancer dürfen den großen Saal zu ihrer Tanzflä- che machen. Ich habe dann unglaublich viele Flyer verteilt, um die Information unter die Leute zu bringen.“ Zu den ersten Kursen in den jeweiligen Altersklassen kamen 15 Teenager, acht Kinder und drei Erwachsene. Ein guter Start, findet Ireen. Trainerin Jean ist wie alle „Trainerhelden“ ein Profi mit eigenem Stil. Ihre frische, jugendliche Art kommt an und sie schafft es, dass ohne Murren ein und derselbe Grundschritt immer wieder geübt wird. Erst wenn alle als Gruppe gut zusammen tanzen, überzeugt die Performance. Trotzdem hat jeder noch Raum, sich individuell auszudrücken und zu präsentieren. „Es macht einfach riesigen Spaß“, schwärmt die elfjährige Emilie, die das coole Posen schon gut drauf hat. Sie kommt zusammen mit einer Klassenkameradin, hat hier aber schon neue Freundinnen gefunden. Nach einer halben Stunde ist ein ausbaufähiger Ablauf entstanden. „Das sieht schon nach Auftrittschancen im nächsten Jahr aus“, freut sich Jeannine. Kurse jeden Dienstag für Kids ab 7 Jahren 17–18 Uhr, Teens ab 10 Jahren 18.15–19.15 Uhr, Erwachsene 19.30–20.30 Uhr; im Mühlensaal, Historische Mönch- mühle, OT Mühlenbeck, Mönchmühlenallee 3. Kostenlose Probestunde! Anmeldung ( 0177 176 0967 oder * die.traine r helden@gmail.com Text: Lucién Weber Bild: Fotogruppe SichtWeisen Und jetzt den Arm ganz cool über die Seite nach oben ... die zehn Mädchen zwischen 10 und 15 Jahren erarbeiten mit ihrer ,Trainerheldin‘ Jean eine Choreografie.
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