Mühlenspiegel 29

10 HipHop in der Mühle Die coole Kunst des Streetdance – nun auch in unserer Gemeinde S olche Töne hatte man im großen Saal der Historischen Mönchmühle in Mühlenbeck noch nie vernommen – Rock´n´Roll-Rhythmen zwar und Western-Country-Music, aber diese elektrisierenden Rhythmen und Beats? Es sind die musikalischen Markenzeichen der neuen Kurse, die seit September unter Leitung der HipHop-„Trainerhelden“ laufen. In drei Übungs- gruppen erlernen jeden Dienstag Kinder, Teenager und Erwachsene die coole Kunst des Streetdance: Weitausholende Armbewegungen, große Ausfallschritte, Punches, Kicks. Es wird auf acht Zählzeiten gezählt, dann kommt ein neuer ausdrucksstarker Move. Sport trifft Fun. Noch immer befindet sich HipHop – als Tanzstil und Musikrich- tung aus den USA kommend – auf dem Siegeszug durch die Welt und ist nun auch in Mühlenbeck angekommen. Zu verdanken ist das einem HipHop-Weltmeister, einer Tanzlehrerin und einem Organisationstalent. Der Weltmeister Romeo Schirmer ist dreifacher HipHop-Weltmeister und Urgestein der Berliner Tanzszene. Mit tänzerischem Können und akrobati- schen Einlagen beeindruckte er sein Publikum schon in ganz Euro- pa. Nach 20 Jahren Erfahrung als Tanzlehrer startete der 44-Jährige 2018 in die Selbstständigkeit und gründete „Die Trainerhelden“. Für dieses Projekt konnte Romeo inzwischen ein Team aus 17 Tanzleh- rern gewinnen, die derzeit etwa 450 junge und ältere Tanzfreudige in Berlin und Brandenburg coachen. Sie unterrichten schon in Berlin-Karow, Rangsdorf, Britz und Groß- ziethen. „Als ich auf den neuen HipHop-Kurs in Mühlenbeck ange- sprochen wurde, habe ich sofort zugesagt. Denn Tanzen vermittelt Lebensfreude und Selbstbewusstsein, das kann man nicht genug fördern. Mein Ziel ist, dass irgendwann ebenso viele Kinder Hip- Hop tanzen wie Fußball spielen!“, berichtet der passionierte Tänzer. Er setzt bewusst bei den Kids an, denn die könne man gut erreichen und begeistern. „Motivierte Eltern sind unsere beste Unterstützung, denn sie wollen den Bewegungsdrang ihres Nachwuch- ses in sinnvolle Bahnen lenken, ich kenne das als zweifacher Vater. Die Schulen sehen wir ebenfalls als wichtige Vermittler. Im Mühlenbecker Land ist uns noch nicht gelungen, vor Schülern unsere Performance zu präsentieren; man hatte wohl die Befürchtung, andere Vereine könnten sich benachteiligt fühlen. Aber in zehn Berliner Schulen haben unsere Trainerhelden bereits Fuß gefasst! Da entwickeln sich Tanzgemeinschaften, die sich sogar eigene Namen geben.“ Die Trainerhelden vermitteln nicht nur Moves und Tanzschritte, sondern es geht auch um innere Einstellungen und Werte: „Wir sind alle eine Gemeinschaft und gehen freundlich und respektvoll miteinander um. Das fängt schon bei der Begrüßung an. Ich brau- che also nicht nur gute Tänzer als Coaches, sondern Übungsleiter, die pädagogische Fähigkeiten und Geduld mitbringen. Die Kinder und Jugendlichen nehmen sich schließlich an uns ein Beispiel. Und sie beobachten kritisch, das verpflichtet. Ich rauche beispielsweise nicht. Ich kann ja nicht über gesunde Lebensweise sprechen, und mir dann eine Zigarette anzünden. Vor allem sehen die Kids und Teenes, was man mit Disziplin und Fleiß erreichen kann. Darum sind wir Profi-HipHopper für sie die ,Trainerhelden‘. Insbesondere der akrobatisch anspruchsvolle Breakdance – z.B. das Rotieren auf einer Körperstelle – genießt hohes Ansehen.“ Die Tanzlehrerin Jeannine Schmidt coacht alle drei Tanzgruppen in der Mönchmüh- le. Sie fand schon als Kind zum Ballett und wechselte als Zehnjäh- rige zum HipHop. Bereits als Teenager besuchte sie hochmotiviert und mit Ehrgeiz Workshops und sammelte Erfahrungen bei vlnr: Jeannine Schmidt, Romeo Schirmer und Ireen Labahn

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