Mühlenspiegel 28
MARIO BACZINSKI ZAHNARZTPRAXIS MÜHLENBECK Unsere barrierefreie Zahnarztpraxis befindet sich direkt hinter der Kirche in Mühlenbeck. Hier erwartet Sie ein freundliches Team, das sich um Ihre Zahngesund- heit kümmert. Unser Service für Sie • Recall-Service • Barrierefreie Angebote • Zahnpflege-Tipps • Hausbesuche Anschrift Hauptstr. 15, 16567 Mühlenbeck Tel.: 033056 / 419 - 698 Fax: 033056 / 419 - 713 E-Mail: info@zahnarztpraxis-baczinski.de www.zahnarztpraxis-baczinski.de Unsere Sprechzeiten Mo 8.00 – 18.00 Di 8.00 – 20.00 Mi 8.00 – 20.00 Do 8.00 – 18.00 Fr 8.00 – 14.00 und nachVereinbarung Unsere Leistungen • Wurzelbehandlung • Zahnersatz • Keramik-Restaurationen mit CEREC • Angstpatienten-Behandlung • Behandlung unter Vollnarkose • Kinderbehandlung • Kiefergelenktherapie • Parodontologie • Prophylaxe / Professionelle Zahnreinigung • Ästhetische Zahnheilkunde • Bleaching / Zahnaufhellung Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Party beim Nachbarn Die Neue Jackie A. ist neu im Mühlenbecker Land. Über ihre denkwürdigen Erlebnisse berichtet sie in dieser Kolumne W er kennt die Story von diesem Ehe- paar, das von Berlin hinauszog, um fortan ein idyllisches Leben im Mühlenbecker Land zu führen? Gut. So falsch lagen sie – oder sollte ich sagen wir? – ja nicht. Der Radweg zum See wurde gerade fertiggebaut und die Obstbäume im Garten können sich unter der rosa-weißen Blüten-Opulenz kaum aufrechthalten. Die Blaumeisen turteln im Geäst, wie niedliche Darsteller in einem Wa lt-Disney-Mov ie, und der Garten ist ab sofort wieder das schönste, wolkenlose Wohnzimmer der Welt. Selbst mit den Nach- barn schienen wir es gut getroffen zu haben. Das geheime Kommu- nikationszentrum der Gemeinde, die örtliche Facebookgruppe, wird aus dem Haus gegen- über betrieben, und als zuletzt der attraktive wie hilfsbereite Rene* in die Straße zog, da war ich fast schon euphorisch: Wieder ein Mensch mehr unter 80 Jahren! Er lud uns zur Geburtstagsparty ein, die auf ehrgeizige drei Tage angesetzt war. Überhaupt war das Event eine Ansage. Da wurde eine Art „Bar 25“ (international bekannter Berliner Open Air-Club) aufs Grundstück gezimmert, mit Tanzfläche und kleinen Zelten, in denen sich Gäste mit lustigen Namen, wie ‚Kanis- ter‘ oder ‚Zitrone‘ herumtrollten. Auf dem Höhepunkt tanzten wir zeitvergessen zu Soffy O.’s „Day of Mine“ und jemand frag- te euphorisch: „Fandest du das auch mal so toll?“ In diesem Augenblick waren alle – von der schichtarbeitenden Altenpflegerin, dem Harz Vierer, der geschiedenen Mutti bis zum Regionalfußballer – Geschwister im Geiste, denn Musik verbindet und hat die Kraft Brücken zu bauen. Man muss sie nur betreten wollen! Und da kamen mir dann schon ein paar Zweifel, als ich meinen Nachbarn nämlich an unerwarteter Stelle glaubte wiederentdeckt zu haben: als Ge- suchten in einer Kriminal-Sendung im TV. „Wer kennt diesen Mann?“, wurde da ge- fragt, dazu ein kurzer Videoschnipsel von jemandem, der unserem Rene zumindest verdammt ähnlich sah. ImDorf wurde wild spekuliert. War er es oder war er es nicht? Der einzige, der von all dem nichts mit- bekommen zu haben schien, war der alte Herr Pollke*, ebenfalls Nachbar und gleichzei- tig Vermieter von Rene. Und der erwähnte, dass er von seinem Mieter ja immer pünktlich und – oh je! – in bar bezahlt werde. „Oh je!“, weil die Person im TV-Beitrag wegen des Verdachts auf Falschgeld-Handel gesucht wurde. Wenn es also wirklich Rene war, sitzt der gute Herr Pollke womöglich schon auf tonnenweise Falschgeld. Eine be- sorgte Nachbarin pro- bierte es daher mit einer verschleierten Bot- schaft über den Gartenzaun: „Grüße Sie, Herr Pollke, haben Sie schon gehört? Es soll gerade sehr viel Falschgeld im Umlauf sein. Wir sollten da wirklich alle stärker darauf achten, verstehen sie?“ Ob er den Wink mit dem Zaunpfahl verstand, ist nicht überlie- fert, spielt aber auch keine Rolle mehr, seit eines morgens unsere Straße mit Mann- schaftswagen der Polizei zugeparkt war. „Drogenlabor ausgehoben“, lautete dazu die Schlagzeile in der Regionalzeitung. Das mussten wir dann erstmal sacken lassen. Und während Bewohner anderer Land- striche sonntagabends beim „Tatort“ ein- schlummern, habe ich im Mühlenbecker Land gelernt, dass nicht nur das Glück in der Nähe liegt, sondern möglicherweise auch mal ein Drogenlabor. Möglicherweise – weil die Schuld nun ein Gericht feststellen muss und bis dahin auch für Nachbarn die Unschuldsvermutung gilt. Nur eines kann ich mit Sicherheit sagen: Langweilig ist es im Mühlenbecker Land null. * Namen geändert KOLUMNE JACKIE A.
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