Mühlenspiegel 28

21 Kein Schluß mit Lustig beim Lach-Yoga mit der Kommunikationstrainerin aus Schildow Bitte lächeln! L achen ist ein Schatz. Das wusste auch der gerissene Baron Lefuet in der Geschichte von James Krüss, als er Timm Thaler sein Jungenlachen abkauf- te. Zum Glück ging für den kleinen Timm alles gut aus. Was er aber erst spät erkannte, war Kerstin Klein-Peters sofort klar, als sie 2014 erstmals mit Lach-Yoga in Kontakt kam: „Was mich fasziniert und überzeugt hat, war der positive Aspekt des Lachens für Körper, Geist und Seele.“ Und außerdem sei es ihrem optimistischen und fröhlichen Naturell perfekt entgegengekommen. Die sympathische, selbstbewusste Mittfünfzigerin aus Schildow begleitet als Personal- und Kommunikationstrainerin seit über fünf Jahren Firmen, Verwaltun- gen und Behörden, Projektteams, Weiter- bildungseinrichtungen, Pflegedienstleister, Verbände, Vereine und viele andere in ih- rem Gesundheits- und Stressmanagement oder in der Unternehmensentwicklung. Lach-Yoga als populär werdende, thera- peutische Methode hat sie als Bereicherung umgehend in ihr Portfolio aufgenommen. Durch Lachen zur Leichtigkeit Wie geht das überhaupt, Lach-Yoga, und was bringt es? Um es vorweg zu nehmen – der springende Punkt ist: Man muss es einfach machen, selbst erleben, die Wir- kungen selbst erfahren. Beim Lachen als Training im sogenannten „geschützten“, d.h. unbeobachteten Raum, kombiniert Klein-Peters Bewegungsübungen – viele auf tänzerische, pantomimische oder kind- lich-spielerische Weise – mit einfachen yogischen Atem- und Dehnübungen und Silbensingen wie „Hohoho“ und „Hahaha“. Oft wechselt dann das künstliche Lachen in echtes, wenn die ungewohnten, schein- bar albernen Übungen urkomisch wirken und/oder durch Gruppendynamik einfach die Fröhlichkeit obsiegt. Das gelingt umso besser, je aufgeschlossener man sich auf die Übungen einlassen kann und das Denken mal abschaltet. Es wird gehüpft, gesprungen, geklatscht …Wem Gesangs- unterricht oder Yoga vertraut sind, stößt hier auf Bekanntes. Das Ganze beendet die Trainerin mit Elementen aus Yoga Nidra, also der „Wanderung durch den Körper“, zur Tiefenentspannung. Nach 90 Kursminuten haben sich alle, besonders „Schreibtischler“, mehr bewegt als üblich, intensiver und länger gelacht als nur über einen Witz und empfinden weni- ger Stress, Sorgendruck oder Verbissenheit. Sie fühlen sich gleichermaßen entspannt und aktiviert, mit aufgehellter, gelassener Grundstimmung. „Viele Kursteilnehmer erzählen mir Storys davon, wie lebendig, kraftvoll und gesund sie sich im Anschluss fühlen“, erzählt die Schildowerin. „Meine älteste Teilnehmerin war 91 Jahre. Eine andere Dame wusste anschließend nicht wohin mit ihrer Power und hat zum Abre- agieren erst einmal zwei Stunden gebügelt.“ Darum sei es eigentlich besser, wenn z.B. ihre Kurse bei der Volkshochschule nicht auf den Abend gelegt werden, sagt sie. Lach-Yoga und Business Die Erfahrung und Kompetenz von Kerstin Klein-Peters wird bundesweit nachgefragt. Sie ist davon überzeugt, dass in unserer Leistungsgesellschaft der Stellenwert loyaler, motivierter und gesunder Mitar- beiter und Führungskräfte an Bedeutung gewinnt. Es geht um Sozialkompetenz, Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähig- keit. Volles Engagement für den Beruf und persönliches Wohlergehen sind für sie kein Gegensatz. Die studierte Fernsehregis- seurin ist verheiratet und hat einen Sohn. Sie qualifizierte sich nach der Wende zum NLP-Bachelor und zur zertifizierten Lach- Yoga-Lehrerin, ist Mitglied der Europäi- schen Trainer Allianz, von der sie zur Trai- nerin des Jahres 2018 gewählt wurde, und nimmt regelmäßig an Weiterbildungen teil. Infokasten: Den ersten Lach-Yoga-Klub gab es 1995 in Indien. Inzwischen hat sich Lach-Yoga als weltweite Be- wegung entwickelt und wird selbst in Gefängnissen praktiziert. Zur Verbreitung haben Madan Kataria, Arzt und Yogalehrer aus Mumbai, und seine Ehefrau Madhuri maß- geblich beigetragen.

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