Mühlenspiegel 27

49 KOLUMNENTITEL KIRCHENGEMEINDE fließ erwartet, ist umfangreich. Aber die „Neue“ fand ein gro- ßes Team guter Mitarbeiter vor. Dankbarkeit empfindet sie für die herzliche Aufnahme, die ihr zuteil wurde, und auch für „die Selbstverständlichkeit, mit der hier Gemeinde gelebt wird“. Bis jetzt, wende ich ein, spielt sich alles in Bergfelde ab. Und Schönfließ? „Da finden Gottesdienste immer erst ab Mai statt – aus klimatischen Gründen“, erklärt sie mir. Die Schönfließer Dorfkirche entstand um 1230 unter der Herrschaft der Askanischen Markgrafen und gehört zu den ältesten Bauwerken in Oberhavel. Sie erfuhr bis in die Gegenwart unzählige Umbau- ten – offenbar mit Ausnahme des Heizungssystems! Dafür gehören die „Schönfließer Sommermusiken“ mit ihren zehn großartig besetzten Kon- zerten von Mai bis September zu den Perlen unserer heimatli- chen Musikkultur. Zurück zur Tradition Als ich danach frage, was Frau Krafscheck an Neuerun- gen in die Gemeindearbeit einbringen möchte, höre ich: „Erstmal das Vorhandene sichten und dann zusammen mit der Gemeinde neue Wege suchen.“ Am Herzen liegt ihr, sich auf Traditionen und Riten zu besinnen und sie erlebbar zu machen. So wird am Karfreitag der Altar stillgelegt bis zum Ostertag und die Gebete kom- men aus den Sitzreihen. Am Ostersonntag fand noch vor dem 10 Uhr-Gottesdienst ein gemeinsames Osterfrühstück statt. Und noch davor, am Gründonnerstag – eingedenk des von Leonardo da Vinci so eindrucksvoll festgehaltenen letzten Abendmahls, das Jesus vor der Hinrichtung mit seinen Jüngern feierte – wird zum „Ti- schabendmahl“ geladen. Das interessiert mich, also fahre ich wieder nach Bergfelde. In der Kirche ist vor dem Altar von vielen fleißigen Helfern eine sehr lange Tafel aufgestellt, die bedeckt ist mit Speisen und Obst und Getränken. Zunächst „nur“ eine Augenweide, denn erst werden wir von der groß- artigen Bläsergruppe mit wun- derbaren Klängen beglückt, die später auf ihren alten Instru- menten auch unseren Gesang begleiten. Pfarrerin Krafscheck bringt uns ihre Gedanken zum Tage und zum bevorstehenden Karfreitag nahe, dann wird der Korb mit dem „Brot des Lebens“ herumgereicht. Endlich können wir nach Herzenslust Hunger und Durst stillen – und ich versichere, die Gemeindemitglieder haben sich bemüht, vom landbekann- ten Bäcker Plentz etliche köstli- che Brotsorten auf diesen Tisch zu bringen. Und die Delika- tessen, die „Sahnehäubchen“, sie sind ebenfalls überreichlich vorhanden – auch in der Herz- lichkeit, dem guten Miteinan- der, das man in dieser Runde spürt. Mit der Weitergabe des Abendmahlskelchs von Hand zu Hand endet ein Abend, der mir lange in der Erinnerung bleiben wird. Für Pfarrerin Heike Krafscheck wird dies sicher nicht der letzte schöne Abend in ihrer neuen Gemeinde gewe- sen sein. Einladung zum Trauercafé: Heike Krafscheck ist Beauftragte für Trauerarbeit im Kirchenkreis Berlin-Nordost. Das „Haus der Familie“, Marthastraße 12, 13156 Berlin- Niederschönhausen lädt jeden 1. Mittwoch im Monat von 15.00 bis 16.30 Uhr zum Gespräch ein. Kontakt: Sigrun Bergmann oder Heike Krafschek Tel. 0157/ 50408558 oder h.krafscheck@ kirche-berlin-nordost.de Ihr Büro ist für Heike Krafscheck lediglich ein Arbeitsmittel, es zieht sie zu den Menschen NEUE G SICHTER KIRCHE

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