Mühlenspiegel 26

8 D ie Volkssolidarität (VS) ist ein Sozialverband und seit 1945 Teil der Sozialgeschichte in Deutsch- land. Er hat ein ganz beson- deres Qualitätsmerkmal: Das alltägliche Handeln seiner Mitglieder sowie der ehren- und hauptamtlichen Mitarbei- ter. Deren Wirksamkeit wird durch ihre Aktivitäten zur Sicherung der Lebensqualität jener Bürger geprägt, die der Hilfe und Unterstützung sowie des solidarischen Miteinanders bedürfen. In der DDR Das Organisieren dieser Hilfe – das war die große Startleistung in den ersten Monaten nach Kriegsende und dann natürlich auch danach. Ohne den solidarischen Gedanken ist so etwas nicht zu schaffen, die Idee, dass einer dem anderen helfen muss. So erarbeitete sich die Volkssoli- darität eine hohe Legitimation in der Bevölkerung. In der DDR kam es zu einem Wandel der VS von einer „Bewegung“ zu einer Mitgliederorganisa- tion mit Vereinscharakter. Sie wurde in das sozialpolitische System der DDR integriert. In ganz Deutschland In der Bundesrepublik ange- kommen, standen die Aufga- ben, sich um die Älteren zu kümmern, ebenfalls. Die Pro- bleme jedoch, wo Solidarität gefragt ist, erreichten andere Dimensionen. Es geht seitdem um Angleichung des Renten- wertes Ost, um Angleichung der Löhne und Gehälter im Os- ten und damit zusammenhän- gende Probleme im gesamten sozialpolitischen Bereich. Die Volkssolidarität musste sich organisatorisch finden, um hier ein anerkannter und gleichwertiger Partner zu werden. In Schildow In den Ortsteilen Mühlen- beck und Zühlsdorf ging das zügiger. In Schildow dagegen kam es erst im März 1998 zur Bildung einer Ortsgruppe der Volkssolidarität, die zunächst aus 16 Mitgliedern bestand. Das waren Traute Gscheidle, Adele Klement, Ilona Kappes, Hilde Schnabel, Helga Wozni- ak, Vera Born und die Eheleute Ebel, Stein, Thormann, Unger und Wunschel. Beim Zurückschauen auf diese zwei Jahrzehnte ging es stets um die Schaffung einer spürbaren Bewegung solidari- schen Handelns, bestehend aus ehrenamtlicher Tätigkeit, sozi- aler und kultureller Betreuung, vereint mit dem Aktivsein der Mitglieder, um Gemeinschafts- leben und Geselligkeit, das Engagement von Bürgern für Bürger, Miteinander – Fürein- ander und um Menschen, die Hilfe brauchen, mit Rat und Tat unterstützen. Dass das ganz gut gelun- gen ist, hat die steigende Zahl der Mitglieder in den zurück liegenden Jahren gezeigt. Im Moment sind es 105 Mitglie- der. Natürlich ist man sich klar darüber, wie nötig es ist, die gemeinsamen Vorhaben, das Handeln, immer wieder einer kritischen Sicht zu un- terziehen, nach neuen Wegen, neuen Themen, nach weiteren Interessen der Mitglieder und anderen Möglichkeiten deren Umsetzung zu suchen. So entstanden im Laufe der Zeit einzelne Interessengrup- pen. Mit ihrer Bildung hat die Ortsgruppe Schildow einen gu- ten Weg gefunden, mit vielen Menschen eine gemeinsame Lösung zu finden, nach der je- der seinen speziellen Interessen folgen kann. Nach Ende eines langen Be- rufslebens eine Gemeinschaft zu haben, sich dort weiter zu betätigen, auch sportlich, in Bewegung zu bleiben, andere Personen, Charaktere und auch Freunde kennen zu lernen, regelmäßig in einer Gruppe zu sein – bei Tanz, Gymnastik, Sport und Wandern etwas für die Gesundheit zu tun, Ge- sprächspartner zu haben und Hilfe angeboten zu bekommen, wenn man im Lebensalltag etwas nicht mehr allein hin- bekommt … Diese Erfahrung kennt jeder. Eigene Aktivitäten Gegenwärtig gibt es in der Schildower Gruppe drei Inter- essengruppen: Volkssolidarität in Schildow Niemand bleibt allein - Eine Geschichte des Miteinanders

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