Mühlenspiegel 25
31 Frank Feldhahn Verwaltungsfachangestellter MÜHLENBECK F ünfzehn Jahre Gemeinde Mühlenbecker Land sind für mich 15 Jahre voller in- teressanter Erfahrungen. Ich kann mich noch gut an die Anfangszeit als „Großgemein- de“ erinnern. Sie war geprägt von der Angst einzelner, „ihre“ Orte würden bei der weiteren Entwicklung zu kurz kommen. Einiges hat sich bewahrheitet, anderes hat sich zum Positiven verändert. Aber wie es in vielen Köpfen noch Ost und West gibt, so ist nach 15 Jahren Mühlen- becker Land der Lokalpatri- otismus stark verbreitet. Das Mühlenbecker Land scheint noch nicht in allen Köpfen an- gekommen zu sein. Als Vereins- vorsitzender des SV Mühlen- beck sehe ich die Bemühungen der Gemeinde, die Attraktivität der Sportstätten zu verbessern, als Schritt in die richtige Richtung, aber auch hier gibt es noch viel zu tun. In den letzten 15 Jahren ist die Ein- wohnerzahl unserer Gemeinde erheblich angestiegen. Neue Wohngebiete sind entstanden und die meisten Lücken wurden bebaut. Viele der „Neubürger“ integrieren sich oder engagie- ren sich sogar. Leider ist durch den großen Zuzug auch der dörfliche Charakter verschwun- den. Viele, auch „Ureinwohner“ denken nur noch an sich. Der Verkehr, insbesondere auf den Durchfahrtsstraßen, ist unerträglich geworden. Katrin Vorpagel Diplom-Verwaltungswirtin MÜHLENBECK I ch wohne seit 15 Jahren mit meinem Mann in der Ge- meinde. Wir haben hier zwei Kinder und jede Menge Bäume in die Welt gesetzt. Es lebt sich wunderbar hier. Unsere Kinder haben eine sehr schöne Zeit in der „Zaubernuss“ und gehen hier im Ort gerne zur Schule. Für uns gehört zum Positiven der letzten 15 Jahre auf jeden Fall der Bau so vieler Spielplätze (herzlichen Dank dem Kinder- lobby e.V.), der Erweiterungsbau der „Zaubernuss“ und der Neu- aufbau der Mönchmühle. So einen schönen Ort, um Feste zu feiern, braucht Mühlenbeck un- bedingt. Dass nicht jeder Nach- bar der Mühle das auch so sieht, finde ich schade. Das Sterben des Kulturvereins in Schildow und die mageren Mitgliedszah- len im Schulförderverein der Europaschule sind Beispiele dafür, dass die Menschen zwar sehr gerne hierher ziehen, für das Gemeindeleben dann aber wenig tun. Hauptsache, die Infrastruktur (Straßenverkehr, Schule, S-Bahn) ist da. Für den Rest fährt man dann wohl nach Berlin. Ich freue mich, dass unser Gemeinschaftsgarten Siebenzwergeland nach fünf Jahren ein ganz ordentlicher, gemeinnütziger Verein ge- worden ist. Für die nächsten 15 Jahre hoffe ich, dass sich die Gemeinde weiter langsam und ökologisch als dörfliche Gemeinde entwickelt. Esther Jankowski Tagesmutter ZÜHLSDORF I ch bin in Zühlsdorf aufgewach- sen. Hier ist meine Heimat. Ich habe das kleine Dorf wachsen und aufblühen sehen. Seit vielen Generationen lebt unsere Fami- lie hier. Ich erinnere mich gerne an „alte Zeiten“, in denen in den Gaststätten noch viel getanzt wurde. Einiges dieser Zeit ist verloren gegangen, viel Neues kam hinzu, das ist demWandel der Zeit geschuldet. Früher wie heute sind die Bürger selbst sehr interessiert an dem Geschehen im Ort. Man hilft sich gegen- seitig. Die Leute helfen einan- der; wer sich nicht verschließt, bekommt von vielen Seiten Unterstützung. Ich freue mich sehr über unseren Spiel- und Bolzplatz. Der Bau des Jugend- clubs war eine tolle Sache. Der Radweg in Richtung Wandlitz ist das neueste Projekt. Man sollte stärker an der Forderung für einen Radweg in Richtung Mühlenbeck arbeiten. Es ist ärgerlich, dass der geplante Gehweg an beiden Seiten der Dorfstraße erst einmal auf Eis gelegt wurde. Zurzeit stellt er eine gravierende Gefahr für alle Nutzer dar. Welche Erwartun- gen habe ich an die Zukunft unserer Gemeinde? Es werden immer wieder neue Häuser gebaut. Viele junge Familien zieht es hier her. Nun dürfen wir unsere älteren Bürger nicht vergessen. Wir sollten auf unser Gemeindeland auch altersge- rechte Wohnungen bauen. W as verbindet mich als Glienicker Bürger mit der Gemeinde Mühlenbecker Land? Als jahrelanges Mitglied des Kleintierzüchtervereins Mühlenbeck und Umgebung e.V. bin ich natürlich auch an der Entwicklung der Gemeinde Mühlenbecker Land interes- siert. Es sind nicht einzelne Pro- jekte oder Aktivitäten, sondern eher die Haltung des Ortes zu den Vereinen, welche mich be- eindruckt. Wie bereits erwähnt, verbindet mich die Kleintier- zucht mit der Gemeinde. Der Kleintierzüchterverein wird seit Jahrzehnten von der Gemeinde gefördert und unterstützt. Sei es bei den Ausstellungen oder die Hilfe nach der Wende, als es darum ging, den Verein zu erhalten und die Heimstatt des Vereines nicht zu verlieren. Gemeinsam ist es gelungen, den Kleintierzüchterverein Müh- lenbeck und Umgebung e.V. als Zentrum der Kleintierzucht zu erhalten. Jedes Jahr locken die Ausstellungen, besonders Ostern, Hunderte nach Müh- lenbeck. Wen wundert es da, dass der Bürgermeister meist den eigens gestifteten Pokal persönlich überreicht. Diese Grundhaltung ist Basis für ein harmonisches Miteinander, för- dert das Gemeinwohl in hohem Maße und trägt dazu bei, dass auch ich als Glienicker mich in der Gemeinde Mühlenbecker Land wohl fühle. Dirk Seydack Maurermeister GLIENICKE
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