Mühlenspiegel 24

6 KOLUMNE JACKIE A. Vorauseilendes Grüßen Die Neue Jackie A. ist neu im Mühlenbecker Land. Über ihre denkwürdigen Erlebnisse berichtet sie in dieser Kolumne MARIO BACZINSKI ZAHNARZTPRAXIS MÜHLENBECK Unsere barrierefreie Zahnarztpraxis befindet sich direkt hinter der Kirche in Mühlenbeck. Hier erwartet Sie ein freundliches Team, dass sich um Ihre Zahngesund- heit kümmert. Unser Service für Sie • Recall-Service • Barrierefreie Angebote • Zahnpflege-Tipps • Hausbesuche Anschrift Hauptstr. 15, 16567 Mühlenbeck Tel.: 033056 / 419 - 698 Fax: 033056 / 419 - 713 E-Mail: info@zahnarztpraxis-baczinski.de www.zahnarztpraxis-baczinski.de Unsere Sprechzeiten Mo 9.00 – 13.00 14.00 – 18.00 Di 8.00 – 14.00 Mi 14.00 – 20.00 Do 9.00 – 13.00 14.00 – 18.00 Fr 8.00 – 14.00 und nachVereinbarung Unsere Leistungen • Wurzelbehandlung • Zahnersatz • Keramik-Restaurationen mit CEREC • Angstpatienten-Behandlung • Behandlung unter Vollnarkose • Kinderbehandlung • Kiefergelenktherapie • Parodontologie • Prophylaxe / Professionelle Zahnreinigung • Ästhetische Zahnheilkunde • Bleaching / Zahnaufhellung Wir freuen uns auf Ihren Besuch! L etztens stand ich mit dem Wasser- schlauch neben meiner Nachbarin am Zaun, also sie so links und ich so rechts, und zwischen uns dieser dünne Strahl ohne Druck und während wir uns gefühlte 2 Jahre unterhielten, unterbrach sie plötzlich, um überschwänglich in Rich- tung unbekanntes Fahrzeug zu winken. Neugierig fragte ich, wer das denn gewesen sei und sie antworte- te, das wüsste sie auch nicht. Sie hätte nur vor- sichtshalber gegrüßt, damit die Person, falls sie sie kennen sollte, nicht denkt, dass sie nicht grüßen würde. Frau Fluffert* ein paar Häuser weiter macht es übrigens genauso und deshalb habe ich dieses ‚vorauseilende Grüßen‘ als örtliches Ritual übernommen: „Hallöchen!“ hier und „Hallo“ dort! „Ja, guten Tag!“, „Huhu!“, „Ich grüße sie!“ – Soweit funktioniert das ganz gut. Wenn allerdings einmal nicht zurückgegrüßt wird, nehme ich das sofort persönlich. Schließlich mache ich den ers- ten Schritt, öffne mich, präsentiere mei- nen freundlichsten Gruß und dann zieht da jemand einfach wortlos vorüber, so als wäre man Luft? Hallo? Derart verschmäht schicke ich dann manchmal – und das bleibt jetzt bitte unter uns – ein „Arsch- loch“ hinterher. – Natürlich nur eines in Gedanken, um mich wieder ins buddhisti- sche Gleichgewicht zu bringen. Ansonsten geht es hier im Mühlenbecker Land ja auf- fällig harmonisch zu. Sogar einen letzten großen Vertrauensbeweis konnte ich mir sichern und bei Klatsch und Tratsch werde ich nun nicht mehr ausgegrenzt. Vor nicht langer Zeit habe ich höchstens mal zufäl- lig erfahren, wenn da jemand eine Legen- de verbreitete. So wie im letzten Jahr, als eine Bewohnerin die Nachbarschaft vor mir warnte: „Wissen sie, was die da in dem Berliner Magazin eigentlich so schreibt? Die hat über ihren Gynäkologiebesuch ge- schrieben! – SO EINE ist das!“ Und das ist ja das große Problem mit den „Stille-Post“-artigen Informationssys- temen, fast immer gehen Teile bei der Da- tenübermittlung verloren. In meinem Fall war es das Wörtchen „Satire“. Nun bin ich also „so eine“ und falls sie zufällig auch „so eine“ oder „so einer“ sind, über die Merk- würdigkeiten berichtet wurden, dann könnten wir zusammen eine Facebookgruppe grün- den und dort alle ört- lichen Fake-News sam- meln. Die witzigsten bringen wir dann als Taschenbuch heraus… die nächste Schnaps- idee! Wussten sie ei- gentlich, dass schon bei den Urvölkern ge- tratscht wurde? Wis- senschaftler vom Max- Planck-Institut haben zuletzt 3- bis 5-Jährige beim Tratschen erwischt. In dem Experiment, ein Spiel mit Puppen, fielen Sätze, wie: „Ich würde nicht mit dem spielen, weil der immer nur ganz wenig abgibt“. Die Forscher meinen, dass Klatsch eine tiefere Bedeutung hat und als gesellschaftlicher Klebstoff regel- recht wertvoll ist. Demnach hören viele von uns gerne Klatsch, um sich selbst bes- ser einschätzen zu können. Beim Klatschen können wir unsere eigene Meinung mit der der anderen abgleichen. Angeblich zeigen sich Leute unterein- ander gleich sehr viel kooperativer, wenn sie wissen, dass ihr Verhalten weiter ge- tratscht werden könnte. Außerdem finde ich ja, dass man an der Art, wie jemand über andere spricht, ziemlich gut erken- nen kann, wie die Person tickt. Ist sie vor- eingenommen, nachsichtig, emphatisch, verbittert oder vielleicht intrigant? Des- halb ist der Klatsch selbst oft nicht halb so spannend, wie die Person, die da gerade so schön erzählt. Achten sie doch mal bei Ge- legenheit darauf. – Gute Unterhaltung!

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