Mühlenspiegel 24

NATUR PILZE viele Nachahmer. Kleine dazwischengesteckte Ästchen halten wei- tere Fruchtkörper und schützen vor Stoß und Druck.“ Das ist bei den meist stundenlangen Pilzwanderungen eine gute Sache. Um spätere Putzarbeiten zu minimieren, genügt eine grobe Säuberung von Erde, Kiefernnadeln oder Moos. Ein Pilzbürst- chen leistet dabei gute Dienste. Weiteres Werkzeug ist ein kleines scharfes Küchenmesser. Übrigens: Wer seine Pilze bereits „kü- chenfertig“ geputzt und zerteilt aus dem Wald mitnimmt, muss unerwünschten Aromaverlust in Kauf nehmen. Verwechslung – Vergiftung Unerfahrene sammeln am besten Speisepilze, die relativ einfach zu bestimmen und damit sicher zu kennen sind. Man schneidet oder dreht den Fruchtkörper aus dem Waldboden; hier gibt es selbst von Fachleuten unterschiedliche Empfehlungen. Aber es gilt: lieber einmal mehr als zu wenig prüfen und im Zweifelsfall den Pilz komplett mit allen Erkennungsmerkmalen mitnehmen. Bei Verwechslungsgefahr mit giftigen Doppelgängern ist es besser, einen Pilzsachverständigen zu Rate zu ziehen oder den Pilz lieber stehen zu lassen. Schließlich sind der grüne und weiße Knollen- blätterpilz auch in unseren Wäldern zu finden und die meisten tödlichen Pilzvergiftungen gehen auf seine Kappe. Reiner Konefka bezeichnet die Pilzbestimmung als hohe Kunst. Er plädiert für die „positive Verunsicherung“: So muss beispielsweise der letzte gefundene Champignon ebenso sorgsam In der Region Oberhavel sind 5 Pilzexperten ehrenamtlich aktiv. Sie beraten nicht nur private Pilzsammler, sondern auch Kliniken, Ärzte und Gesundheitsämter bei der Aufklärung von Vergiftungserkrankungen. Adressen, Rufnummern und Ausstellungster- mine finden Sie unter: www.oberhavel.de geprüft werden wie der erste. Eine weitere wertvolle Bestim- mungshilfe bietet das Wissen um Reaktionen bei der Zubereitung. „Selbst in der Pfanne kann es noch zu Überraschungen kommen. So wird beim essbaren Hexenröhrling, der nach dem Abschnei-

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