Mühlenspiegel 23
VERSORGUNG INTERNET 21 langsames Internet weiße Flecke, wie auch aus unserer Leserbefragung hervorgeht. Es hat sich also einiges getan in der Zwischenzeit, ist aber, um für die Zukunft gerüstet zu sein, noch nicht ausreichend. Das Problem beim Breitbandausbau ist die Frage wie mit der kostenintensiven „letzten Meile“ technisch umgegangen wird – also mit der Strecke vom Kabelverteiler an der Straße bis in den Keller bzw. bis an den Anschluss unmittelbar im Haus oder in der Wohnung. Das Problem der „letzten Meile“ Auf der „letzten Meile“ (mittlerweile ein feststehender Begriff) liegen in unserer Gemeinde häufig noch Telefonkabel aus Kupfer, die in der Regel viele Jahrzehnte alt sind. Über sie erreicht man mit einem DSL-Anschluss in den seltensten Fällen Spitzenwerte, denn sie haben einen entscheidenden Nachteil: Die Kabel waren damals nur für niederfrequente Telefonge- spräche geplant und nicht für den Datentransport im Megabit- Bereich ausgelegt. Dementsprechend groß sind die Probleme, hervorgerufen durch signaltechnische Störeinflüsse. So liegt die Übertragungsrate unter günstigen Umständen bei gerade einmal 16 Megabit pro Sekunde. Bei großen Entfernungen zwischen den Anschlüssen vom Haus bis zum Verteiler an der Straße wird die Verbindung noch weiter spürbar gedämpft und es kommt zu großen Geschwin- digkeitsverlusten. Angesichts stetig steigender Datenvolumen für Streaming-Videos und weitere Anwendungen – gerade wenn mehrere Endgeräte in einem Haushalt vorhanden sind, die gleich- zeitig Daten saugen oder hochauflösende Videostreams übertra- gen – sind Internetanwendungen sodann nicht mehr möglich. So haben uns einige Klagen von Bürgerinnen und Bürger aus unserer Gemeinde zu diesemThema erreicht. Langsames Internet? Was Betroffene tun können Ein Hinweis vorweg: Bei Problemen mit dem Internet zeichnet keineswegs die Gemeindeverwaltung oder gar der Bürgermeister verantwortlich. Kein Mensch käme etwa auf die Idee, bei Ver- spätungen der Bundesbahn in der Gemeindeverwaltung vorzu- sprechen. Der richtige Ansprechpartner in so einem Fall ist der jeweilige Internetanbieter, mit dem ein privat-rechtlicher Vertrag abgeschlossen wurde. Prüfen Sie, welche Anschluss- und Tarif- möglichkeiten für Ihren Internetzugang bestehen. Auch kann ein technischer Defekt vorliegen. Viele Internetanbieter führen vor dem Vertragsabschluss eine Vorprüfung durch – hier müssen Sie sich als Kunde aber darauf verlassen, dass realistische Ergebnis- se erfasst und Ihnen mitgeteilt werden. Haben Sie bereits einen Vertrag abgeschlossen, können Sie die tatsächliche Geschwindig- keit des Anschlusses mit so genannten „Speed Tests“ prüfen. Ein Angebot bietet hierfür die Bundesnetzagentur unter dem Link www.breitbandmessung.de an. Die Bundesnetzagentur veröffentlichte im März 2017 erstmals detaillierte Messergebnisse zu den gelieferten Geschwindigkeiten in Deutschland. Die Hälfte der Nutzer bei allen betrachteten An- bietern im Festnetz erreicht weniger als 60 Prozent der vertraglich vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate. Der Verbrau- cherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert seit langem, die Situ- ation zu verbessern. „Das Gesetz muss an dieser Stelle dringend nachgebessert werden“, sagt Vorstand Klaus Müller. „Verbraucher haben noch immer keine Rechtssicherheit, unkompliziert ihren Tarif zu mindern, anzupassen oder auch zu kündigen, sollten sich s Leben. Wie "schnell" ist das Mühlenbecker Land? LTE-Sender im Mühlenbecker Land
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NzY5NzY=