Mühlenspiegel 21

Herr Smaldino-Stattaus, Sie sind jetzt seit sechs Jahren Bürger- meister, wie fühlen Sie sich? Hätten Sie damals auch kandidiert, wenn Sie gewusst hätten, was mit diesem Job auf Sie zukommt? Ich würde sagen, ich fühle mich heute geerdet und angekommen. Und zwar in jedweder Hinsicht: Das Bürgermeister-Amt ist unglaublich vielfältig und es hat einen enormen zeitlichen Anspruch. Die Themen sind unheimlich komplex und überall muss ich in der Materie drin stecken, denn die Menschen erwarten – be- rechtigt – ja auch Auskunft von mir. Aber ich würde sagen, ich bin angekommen in diesem Amt. Ich fühle mich wohl damit, für die Menschen da zu sein. Und zwar nicht irgendwo, sondern genau hier, wo meine Heimat ist. Und ich bin auch stolz auf das was hier geschaffen wurde, denn wir haben über die Jahre ganz viel erreicht und entwickelt. Unser Slogan „Das Glück liegt so nah“ trägt in der Gemeinschaft Früchte: Schon 2015 zeigte sich das bei der Flüchtlings-„Krise“ in unserer Gemeinde und auch im vergangenen Jahr wieder bei Naturkatastrophen, dem Hochwasser, den Stürmen – die Menschen stehen zueinander und helfen sich gegenseitig. Genau das drückt unser Slogan aus! Und das macht mich stolz. Hier finde ich meine persönlichen Werte wieder und genau darum würde ich immer wieder antreten! Sie sind angetreten, um die Verwaltung umzukrempeln. Sie wollten damals der „etwas andere Bürgermeister“ sein. Was haben Sie seither erreicht? Und worin äußert sich dieses Anders-sein heute noch, inmit- ten des Alltags? Ob ich anders bin? Da muss man wohl die Leute fragen. Aber die übrigen Bür- germeister der Gemeinden hier finden wohl schon, dass ich anders bin (lacht). Anders sein heißt für mich vor allem, zu meinen eigenen Prinzipien zu stehen und mich nicht verbiegen zu lassen, nicht nach dem Mund zu reden um sich Liebfreund zu machen, sondern offen und transparent zu sein. Das größte Ziel meiner Arbeit hier, das Ziel von allem, was wir machen – sei es Straßenbau, Ver- änderungen in der Verwaltung oder auch dieser mühlenspiegel – alles dient den Menschen. Vielleicht ist diese Mitmenschlichkeit das „etwas andere“? Natürlich ist das kein Merkmal, das ich allein für mich beanspruchen kann. Und genau darum geht es mir ja, ich möchte diese Werte in unsere Gesellschaft tragen. Dazu diente letztlich auch unsere Verwaltungsreform hin zu einer modernen, bürgerfreundlicheren Verwaltung. Wir haben ein gläsernes Rathaus geschaffen, in das jeder Bürger kommen kann; wir stehen nach unseren zeitlichen Möglich- keiten immer Rede und Antwort. Wir haben eine sehr umfassende Webseite, geben fast täglich neue Nachrichten heraus, sind über unsere App direkt an den Menschen und kommunizieren über Facebook und den mühlenspiegel, der übrigens auch außerhalb unserer Gemeinde höchstes Ansehen genießt. Mit dem Fokus auf die Bürgerfreundlichkeit haben wir die Sprechzeiten ausgedehnt, den Bürgerservice erweitert, einen digitalen Mängelmelder eingeführt und vieles mehr. Glück lässt sich nun einmal nicht am Materiellen festmachen! Aber ob mich das anders macht? Am besten lade ich die Leser dieses Interviews einfach ein: Lernen Sie mich persönlich kennen, vielleicht entdecken Sie „das etwas andere“ im Gespräch mit mir. (schmunzelt) Stolz auf unsere Gemeinde Ein Gespräch mit Bürgermeister Filippo Smaldino-Stattaus über die Erfolge der vergangenen Jahre, seine Ziele und den Umgang mit Hindernissen 12

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