Mühlenspiegel 20

CHRONIK BILDERGESCHICHTE 39 Schildow um 1970 Im Jahre 1968 konnte man mit dem 7er-Doppelstockbus bis nach Berlin-Pankow fahren. Im Dorfzentrum in Schildow hielt nicht nur der Bus, hier konnte man auch gleich seine Einkäufe erledigen. Der Blick auf die Kreuzung Bahnhofstraße/Ecke Hauptstraße zeigt, dass man auch, wenn der Bus aus Berlin ankam eine HO -mbisstsube (HO=Handelsorganisation) besuchen konnte. Gegenüber gab es einen Friseur, einen Zeitungskiosk und auch ein Geschäft, in dem man Geschenkartikel kaufen konnte: Was es damals so gab, z.B. Sammeltassen, Wand- bilder, Münzen usw. Schildow um 1935 Die Hauptstraße in Schildow hat sich seit Jahrzehnten nicht wesentlich verändert. Viele der alten Häuser gibt es noch heute, auch wenn ihre Besitzer sie seitdem liebevoll modernisiert haben. Auf dem alten Foto von 1935 erkennt man das kleine Haus der Familie Rauche, die schräg gegenüber der heutigen Antik-Scheune ein kleines Geschäft betrieben. Man konnte hier Schreibwaren, aber auch Haushaltswaren kaufen. Die Straße war schon um diese Zeit großzügig ausgebaut, damals noch mit kleinpflastrigen quadratischen Steinen. Das rechte Bild täuscht: Der Verkehr hat bis heute natürlich spürbar zugenommen. Schildow um 1890 Das Haus des Kossäten (Kleinbauern) Bartel war bis 1945 das älteste und einzige strohgedeckte Haus in Schildow. Es stand etwa da, wo sich heute das Fahrradgeschäft befindet Breite Straße/Ecke Hauptstraße. Damals hatte es die Hausnummer 2. Kossäten besaßen ein kleines Haus, eine Kate ohne eine Scheune und bewirtschafteten meist nur kleine Flächen, von denen sie nicht leben konnten. Sie gingen daher noch einem Handwerk nach oder arbeiteten bei einem Bauern. In den 30er Jahren wurde das Haus als historisches Wahrzeichen den Besuchern gezeigt. 1945 brannte es nach einem Bombentreffer ab. Eine Geschichte des Mühlenbecker Landes in Fotos von einst und jetzt - Teil 10

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