Mühlenspiegel 20

CHRONIK BILDERGESCHICHTE 38 Mühlenbeck um 1960 Die „Bestellung der Briefe und sonstigen Postsachen“ erfolgte bereits 1855 für Mühlenbeck (Mühlenbecker Forsthaus, Buchhorst und Mönch- mühle). In den 1920er Jahren gab es in Mühlenbeck bereits eine eigene Postniederlassung. Postsendungen wurden mit Pferdefuhrwerken ausgefahren. Das Postamt in Mühlenbeck wurde 1936 erbaut, es zählte damals zu den modernen Postämtern mit einem großen Hof für die Postfahrzeuge und guten Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter. Wie in den 60er Jahren üblich, wurden die öffentlichen Gebäude gerne mit Spruchbändern geschmückt. Wir erkennen noch „Der Friede wird den Krieg besiegen!“. Summt um 1910 An der Badestelle am Ostufer des Summter Sees erkennt man links eine mit einem schmiedeeisernen Schutz versehene Eiche, es ist die Wunschel-Eiche. Wunschel war ein Freund/Anhänger von Turnvater Jahn und gründete einen Berliner Turnverein. Im Sommer kamen die Mitglieder des Turnvereines gerne nach Summt, so auch am 4.9.1898. Überhitzt von der Reise wollten sie sich im Summter See erfrischen. Herr Wunschel erlitt dabei einen Herzinfarkt. Vom nahen Gutshof wurde ein Arzt verständigt, der auch sofort mit seinem Fahrrad aus Mühlenbeck kam; er konnte aber nichts mehr machen. Am 16.11.1898 wurde ihm zu Ehren die Wunschel-Eiche gepflanzt. Sie steht noch heute. Bilder des Wandels Zühlsdorf um 1910 1375 gab es die erste Erwähnung der Zühlsdorfer Wassermühle im Landbuch von Kaiser Karl IV. Die Mühle wurde als Schneidemühle betrieben. Bekannt wurde sie durch ihre hölzernen Pumpen, die in den Orten der Umgebung ihren Dienst versahen. Berühmtheit erlangte der letzte Eigentümer der Ladeburg Karl Friedrich Heinrich, der als Falschmünzer 1851 verhaftet wurde und sich im Gefängnis das Leben nahm. Vor seiner Verhaftung gelang es ihm noch seine Falschmünzen in den Mühlenteich zu werfen, hier wurden sie erst 1904 bei einem Entschlammen des Teiches gefunden. Die Mühle wurde 2000 bis 2002 restauriert und steht für Besichtigungen zur Verfügung.