Mühlenspiegel 20

WETTBEWERB GARTEN Text: Rita Ehrlich Fotos: Gudrun Engelke 25 Restaurant • Pfifferling- und Steinpilzgerichte • Special‘s & Events • Feierlichkeiten All Inclusiv + DJ • Catering • Reservierungen Öffnungszeiten: tägl. ab 17.00 Uhr (Donnerstag Ruhetag) Sa – So + Feiertags ab 12.00 Uhr und nach Bestellung Triftweg 1 · 16567 Mühlenbeck ✆ 0 33 056 / 745 94 restaurant@cafe-feldheim.de · www.cafe-feldheim.de Guten Appetit wünscht Ihnen Dirk Janutta & Team! Ab sofort jeden Dienstag Dirki‘s Bouletten! witha. „Also habe ich ihm einen gebaut!“ Unregelmäßige Stein- stufen führen um das Haus her- um in den eigentlichen Garten. Vögel singen in den hohen Bäu- men. 7.000 qm groß ist das ge- samte Areal, denn durch einen Glücksfall konnten die Schult- zes das Nachbargrundstück hinzukaufen. Etwa 3.000 qm ließen sie weitgehend natur- belassen mit Wald und einem Ausläufer des Fließ. Den Rest verwandelte Roswitha in liebe- voller Handarbeit von sandiger, märkischer Heidelandschaft in ihr persönliches Paradies. Auch die Jury des Vorgar- tenpreises ist begeistert. „Der Garten ist so herrlich ursprüng- lich“, schwärmte Katrin Köh- ler. „Wenn man da durchgeht, kann man den Garten an jeder Ecke wieder neu entdecken; überall gibt es diese ‚Wow-Ef- fekte’.“ Auch Filippo Smaldino- Stattaus zeigt sich vom Anblick des Gartens beeindruckt: „Der Garten drückt Glück und Frie- den aus. Man hat das Gefühl, man ist im Urlaub...“ Auf einem hölzernen Bal- konbalken sitzt die „Hausam- sel“ und trällert in den Morgen. Das Tier ist so zutraulich, dass es Schultzes aus der Hand frisst. „Ich habe ihr unseren Famili- enpfiff beigebracht“, erzählt mir Roswitha. Sie führt uns über verschlungene Pfade zwischen den üppig blühenden Beeten hindurch, die man kaum als solche bezeichnen kann. „Ich lass vieles stehen, was hier sich hier von alleine aussäht. Für die Bienen und die Schmetterlinge und einfach, weil es schön aus- sieht.“ An allem möglichen und unmöglichen Stellen tauchen plötzlich kleine Sitzgelegenhei- ten und bequeme Liegen auf. An der tiefsten Stelle des Gar- tens lockt ein romantischer Pa- villon. Drum herum schlängelt sich, als Buchsbaumhecke ge- tarnt, die „Raupe Nimmersatt“ – nicht brutal in Form gezwun- gen, wie es oft in französischen Gärten der Fall ist, sondern lie- bevoll anhand der natürlichen Wuchsform zurecht geschnit- ten. „Das alles hier ist das Werk meiner Frau“, gibt sich Lothar Schultz bescheiden. Bereits 2000 hatte die heute 66-Jähri- ge ihren Beruf aufgegeben, um sich ganz ihrer Leidenschaft, ihrem Garten zu widmen – vol- ler Energie und Arbeitseifer: „Ich habe nie verstanden: Wie kann man 5 bis 6 Stunden nur vor dem Fernseher sitzen und Tour de France gucken?!“, fragt Roswitha mit Blick auf ihren Mann. Die Mutter von zwei Töchtern gibt dann aber zu, in den letzten Jahren selbst etwas ruhiger zu werden. „Langsam finde ich auch mal Gefallen da- ran, einfach nur da zu sitzen.“ Den Mittelpunkt des Gar- tens – wenn man ihn denn überhaupt definieren kann – bildet ein Teich voller Seerosen. Dünne Drähte überspannen das Wasser und schützen die munteren Goldfische vor dem Fischreiher, der hier gern zu Gast wäre. Gegen den Eisvogel, der sich den Fischnachwuchs holt, helfen sie allerdings nicht; damit haben sich Schultzes ar- rangiert. Weiter unten durch- bricht plötzlich rot-weißes Flat- terband die Idylle. „Das ist für den Rehbock“, erklärt Lothar und Roswitha ergänzt: „Seit neuestem kommt er regelmäßig aus dem Waldstück herauf und frisst mir die Rosen ab. Also habe ich ihm hier unten einen Stapel frischer Äste bereit ge- legt.“ Die Absperrung verhin- dert, dass er weiter zum Haus hinauf kommt, die Pflanzen beschädigt oder beim Anblick von Menschen in Panik gerät. So geht die friedliche Koexis- tenz von Mensch und Tier auf. Ich war hierher gekommen, um mir den schönsten Vor- garten im Mühlenbecker Land anzuschauen. Gefunden habe ich darüber hinaus wohl den schönsten Garten – eine wun- derbare Gesamtkomposition. Dies fand ich umso überra- schender, da zum Bedauern der Organisatoren Familie Schultz in diesem Jahr die einzigen Bewerber um den Vorgarten- preis waren. Hoffentlich wird sich das 2018 ändern, wenn erneut zum Wettbewerb um den schönsten Vorgarten im Mühlenbecker Land aufgerufen wird. Trotz der fehlenden Kon- kurrenz legt Familie Schultz die Messlatte bereits sehr, sehr hoch. Verschlungene Pfade führen durch den naturnahen Garten

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