Mühlenspiegel 20

14 S eit 20 Jahren hatte es in der Gemeinde Mühlenbecker Land nicht mehr so geschüttet: Eine Extremwetterlage mit andau- erndem Regen ließen im Juni und im Juli Straßen überfluten und Keller volllaufen. Betroffen waren auch alle Ortsteile unserer Gemeinde, Oranienburg und besonders schlimm Leegebruch. Die Einsätze fanden vom 29.6. bis 1.7. und am 22.07. statt. Nach dem Eingang der ersten Notrufe am 29.06. in der Ein- satzzentrale (Notrufnummer 112) wurden die 113 Kameradinnen und Kameraden unserer Feuerwehren via Pieper benachrichtigt. Definierte Kürzel („Hilferuf: Natur“, „Wasserpumpen“ etc.) gaben erste Hinweise, worum es ging. So konnten die für den konkre- ten Zweck benötigten Geräte und Fahrzeuge schnell bestimmt werden und „mit Sondersignal“ ging es los zu den Einsatzorten. Insgesamt sechs Einsatzfahrzeuge und 24 Feuerwehrleute waren aus unserer Gemeinde dabei. Ihre Hauptaufgabe: Mit insgesamt 18 Wasserpumpen Keller vom Wasser befreien. In Leegebruch, das in einer Senke liegt, waren Feuerwehr und THW besonders gefordert. Auch in Oranienburg, Glienicke und Hohen Neuendorf kämpften die Männer und Frauen unserer Wehren über viele Stunden gegen die Überschwemmungen an. Schließlich, an den Abenden des 1. und 22. Juli konnten beide Großeinsätze erfolgreich abgeschlossen werden. Die Sachschäden an bzw. in den Häusern waren zum Teil erheblich, aber es waren keine Verletzte zu beklagen. Noch ein anderes Unglück beschäftigte zuletzt unsere Feu- erwehr. Am 21. Juli 2017 ging um 15:26 Uhr die Nachricht ein: „Brandgebäude groß“. Die großen Holzhallen auf dem Gelände der ehemaligen Furnierfabrik an der Schönfließer Straße in Schildow Danke! Alarm für unsere Feuerwehr: Extreme Starkregen und ein Großbrand in Schildow sorgten für Katastrophen-Einsätze Text: Claus Schmidt-Eckertz Fotos: Gunnar Prütz, Lutz Strausdat, Filippo Smaldino-Stattaus www. muehlenbecker-land.de Flammen und Rauchwolken stiegen weit über hundert Meter in den Himmel Nur noch verkohlte Trümmer: Die ehemaligen Lagerhallen der alten Furnierfabrik standen in Flammen. Die Einsatzleitung in unserer Gemeinde ent- schied sofort mit zehn Fahrzeugen auszurücken. Auch die Feuer- wehren aus Berlin, Glienicke, Birkenwerder und Hohen Neuendorf schickten Verstärkung. Insgesamt waren über 130 Feuerwehrleute an diesem Katastropheneinsatz beteiligt. Als die Löschzüge vor Ort eintrafen, stießen sie auf eine Wand aus Feuer und Hitze, die sie nicht näher als 25 Meter an das Feuer herankommen ließ. Sieben Stunden kämpften sie gegen die Flam- men an. Das war seit über 20 Jahren der größte Brand, den das Mühlenbecker Land erlebt hat. Schließlich brachten die Feuer- wehrmänner und -frauen den Brand unter Kontrolle und das Feuer konnte gelöscht werden. Während des gesamten Einsatzes unter- stützten zahlreiche Bürger, die Tankstelle und der Italo-Snack in Mühlenbeck sowie das Restaurant Vicino aus Schildow die Kame- raden und Kameradinnen mit Essen und Getränken. Auch Bür- germeister Smaldino-Stattaus war als "Wasserträger" vor Ort und organisierte die Beschaffung der Getränke und Imbisse. Um 22:00 Uhr konnte das Feuer gelöscht werden; Glutnester wurden noch bis Samstagmittag gelöscht. Auch diesmal gab es zum Glück keine Verletzten. Allen Beteiligten ein Dankeschön von ganzem Herzen! Das war wirklich eine tolle Leistung!

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