Mühlenspiegel 20

10 Text: Katrin Kussat Fotos: Fotogruppe SichtWeisen www.pfadfinder-schildow.de W as haben die engli- sche Königin, der erste Mann auf dem Mond, Neil Armstrong und TV-Enter- tainer Harald Schmidt gemein- sam? Sie alle waren Pfadfinder“. So steht es im Info-Flyer der Pfadfinder im Mühlenbecker Land. Bereits im Jahr 2004 wur- de die freie Pfadfindergruppe in Schildow gegründet; sie ist seit 2015 Mitglied der WFIS, einer Organisation für unabhängige Pfadfindergruppen. Bei den Pfadfindern lernt man viele nützliche Sachen, z.B. den Umgang mit Karte und Kompass, Erste Hilfe, Verhal- ten bei Unwetter, das Aufbauen verschiedener Zelttypen und viele weitere praktische Dinge. Die Kinder lernen aber vor al- lem auch den sozialen Umgang miteinander, den Einsatz für Jüngere. Der Gemeinschaftsge- danke wird bei Unternehmun- gen gestärkt. Bei den Pfadfin- dern ist jeder willkommen. Seit Anfang dieses Jahres findet man sie aber nicht mehr in Schildow. Der neue Platz der Pfadfinder liegt in Summt, Liebenwalder Str. 73A, auf dem Gelände hinter der Kita „Ko- boldhaus“. Mehr als zwölf Jahre trafen sich die Pfadfinder auf dem Platz in Schildow, bevor sie dort ihre Zelte abbrechen mussten, um Platz zu machen für den Neubau einer Kita. Auch wenn der Anfahrts- weg einiger Pfadfinder nun weiter ist, sind alle dabeige- blieben. Es haben sich teilweise Fahrgemeinschaften gebildet, damit alle weiter aktiv sein können. Zwar mussten sich die Jugendlichen daran gewöhnen, dass sie in den Pausen nicht mal eben schnell zum Discounter um die Ecke gehen können … Aber dafür bietet Summt an- dere Vorteile, wie z.B. den na- hegelegenen Kenterplatz zum Fußballspielen und den Summ- ter See, der zum Baden einlädt. Auf dem neuen Gelände in Summt ist schon viel passiert. Zunächst einmal musste der Die neue Heimat Unsere Pfadfinder und ihr neues Domizil in Mühlenbeck-Summt meterhohe Wildwuchs entfernt werden. Das Gelände wurde geebnet, dabei kamen viele „Schätze“ ans Tageslicht: Koch- töpfe, Eisenschrott (der brachte immerhin 3,50€ in die Vereins- kasse…), viele große Steine. Der Graben für die Wasser- und Stromversorgung wurde von den Pfadfindern sozusagen "eigenhändig" gegraben. Im- merhin 90 Meter! Es gab zwar einen Minibagger und unter den Helfern jemanden, der mit ihm umgehen konnte. Jedoch reichte der Bagger nur ca. 1 Meter tief, 1,50 Meter sollten es aber sein. Also mussten die Biber, Wölflinge und Jung- pfadfinder ran, da sie besser in den schmalen Graben passten als die Erwachsenen. Am Ende musste alles ganz schnell ge- hen, da der Graben drohte, in sich zusammen zu fallen. Mit Motivation und Spucke gelang auch dieses Projekt. Der neue Pfadfinderplatz wurde mit "Biikebrennen" und Stammesgeburtstag in- zwischen schon zünftig einge- weiht. Das "Biikebrennen" soll böse Geister vertreiben und die Saat schützen. Auf den Nord- friesischen Inseln wurde es auch gezündet, um die Walfän- ger zu verabschieden, die nach dem langen Winter wieder in See stechen konnten. Bei den Pfadfindern stapeln die Kinder das Feuerholz zu einer „Pago- de“, bevor es entzündet wird. Als Löschwasser wird das Re- genwasser aufgefangen, um es im Notfall nutzen zu können. Mit den Anwohnern rund um den Pfadfinderplatz in Summt gibt es wenig Probleme, auch wenn nun die Wochen- endruhe nicht mehr so ganz gegeben ist. Die Pfadfinder ver- zichten zu Gunsten der Nach- barschaft auf die sonst üblichen Trillerpfeifen, um die einzelnen Gruppen zusammenzurufen. Aber das findet Vorsitzender Henry Seelig in Ordnung. Nun fehlt eigentlich nur noch das Vereinsheim, welches mit viel Glück noch in diesem Jahr gebaut wird. Ein Block- bohlenhaus soll es werden, ganz im Sinne der Naturverbunden- heit der Pfadfinder. Wenn dann noch alles Drumherum geklärt ist, wie zum Beispiel die Ein- richtung der Fluchtwege, sind sie endlich angekommen auf ihrem neuen Platz: die Pfad- finder aus dem Mühlenbecker Land. Der neue Pfadfinderplatz hinter der Kita Koboldhaus in Summt ist von Grün umgeben PFADFINDER JUGEND

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