Mühlenspiegel 19

LESEN BÜCHERSPIEGEL Flakes Solo Ein Erinnerungswerk von Rammstein-Keyboarder Christian Flake Lorenz Text: Katrin Kussat Bild: Scan, Rowohlt www.rammstein.de D er in Summt beheimatete Flake, schillernder Keyboarder der welt- weit bekanntesten deutschen Rock- band Rammstein, hat ein Buch geschrie- ben. Nein, in diesem Werk geht es nicht um Rammstein. Kein bisschen. Fans, die eine Hintergrundstory erwarten, müssen ganz stark sein. Es geht ausschließlich um Flake, sein Leben, sein Heranreifen, seine Erfahrungen. Das Buch liest sich leicht und unkom- pliziert und zaubert ständig ein Grinsen ins Gesicht. Sei es, weil man sich an ähnli- che Dinge aus der eigenen Kindheit erin- nert oder weil Flake so nüchtern über seine Missgeschicke berichtet. Im „Osten“ gab es eben keine Geldprobleme, weil es einfach nichts zu kaufen gab. Und die Preise der alltäglichen Dinge waren fast „lächerlich“. Es ist, als wenn man ihm gegenübersitzt und über alte Zeiten plaudert. Wenn er zum wiederholten Mal einen Oldtimer kauft, der Schrott ist und sich wieder über den Tisch ziehen lässt beim Verkauf des- selben, möchte man ihn fast schütteln und rufen: Nein, pass doch auf!! Aber seine Liebe zu den Autos ist wiederum auch so nachvollziehbar beschrieben, dass es dann halt so ist wie es ist. Flake eben…. Auch über die Musikszene der DDR berichtet er, wie mit kleinsten Mög- lichkeiten improvisiert wurde und wie man gleichzeitig in der einen und in der anderen Band bestehen konnte oder auch eben nicht. Flake erzählt schonungslos von seiner nicht ganz einfachen Schulzeit, als es das Wort „Mobbing“ noch nicht gab. Wie er mit seinen Ängsten umgeht: „Im Flugzeug traf sich die Höhenangst mit der Platzangst, und die Todesangst war wohl auch in der Nähe“. Flake besorgte sich ein Stück von einem abgestürzten Flugzeug, als Talisman sozusagen. Denn „statistisch ist es so gut wie unmöglich, dass ein Stück Flugzeug zweimal abstürzt“. Er macht sich Gedanken über Handywellen und „wieso man im Radio nicht die Telefongespräche hören kann“. (Beim Schreiben muss ich schon wieder schmunzeln). Auch die Frage nach dem Unterschied zwischen Jesus und Gott und die nach dem Umstand, warum Jesus wiederauferstan- den ist, Jimi Hendrix aber nicht, hat sich Flake und irgendwie auch mir beim Lesen, nicht völlig erschlossen. Christian Lorenz, wie Flakes richtiger Name ist, schreibt wunderbar einfach, unaufgeregt und völlig ohne Eitelkeit über sein Leben: „An was er sich so erinnern kann“. Der Titel passt. „Glück ist eine innere Einstellung“, es sind die vielen Kleinigkeiten, die das ganz große Glück ausmachen. Wenn man bedenkt, welchen Erfolg Flake mit der Band Rammstein über einen sehr langen Zeitraum hat, schätzt man die Unaufgeregtheit des Buches noch mehr. Seine schnörkellose Sichtweise auf das eigene Leben im Hinblick auf seine Karriere als international gefeierter Welt- star ist herrlich und faszinierend. Als Fazit nehme ich aus diesem Buch mit, dass man im Hier und Jetzt leben, sich seine Träume und Wünsche sofort erfüllen soll, bevor man zu alt ist, um sie zu genie- ßen. Oder vielleicht das Rentenalter gar nicht mehr erreicht, wer weiß das schon? Flake ist ein kurzweiliges Buch gelungen, welches sicher nicht unbedingt den Erwar- tungen der Fans entspricht, aber trotzdem sehr lesenswert ist und Spaß macht, aber auch ein wenig nachdenklich stimmt. Es ist nicht einfach, das zu genießen, was man hat, aber man kann es lernen. Am Mittwoch, 12. Juli 2017 wird es im Gemeindesaal Mühlentreff, Hauptstraße 7, um 18:00 Uhr eine öffentliche Sizung des Umwelt- ausschusses geben. Dabei werden das Klimaschutzkonzept unserer Gemeinde ausführlich vorgestellt und über die erforderlichen Maß- nahmen beraten. Diese Maßnahmen zur Begren- zung des einsetzenden Klima- wandels könnten in den nächsten Jahren mit Ihrer Unterstützung für unser Gemeinwesen wichtige Veränderungen mit sich bringen. Es geht um nichts Geringeres als eine lebenswerte Zukunft für uns alle. Lesen zu hierzu auch den Beitrag KLIMA-ALARM auf Seite 32 in die- ser Ausgabe. Meine herzliche Bitte: Seien Sie am 12. Juli dabei und bestimmen Sie über diese Zukunft mit . Filippo Smaldino-Stattaus Ihr Bürgermeister Eine herzliche Bitte

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